Deutschlands „Dschungelkönig“ fliegen die Herzen zu
(cat). Menderes Bagci ist der überraschende Gewinner des diesjährigen „Dschungel-Camps“. Der 31-Jährige lechzet sein Leben lang nach Aufmerksamkeit, nahm 13 Jahre in Folge als Dauer-Castingkandidat bei „Deutschland sucht den Superstar“ teil und schaffte es vier Mal in den Recall. Dort kassierte er Sprüche von Juror Dieter Bohlen wie „Du klingst wie die Geräuschkulisse auf einem anatolischen Ziegenmarkt“ oder er sei ein „singendes Schleudertrauma“. Sein Auftritt wurde als „Scheiß hoch hundert“ abqualifiziert. Bohlens Fazit: „Du siehst aus wie ‘ne aufgeplatzte Mülltüte. Ich hätte dich mit ‘ner Dynamitstange entsorgen sollen. Dann hätte ich Ruhe vor dir. Aber ich war ja nett …“. Der Blamierte konterte schüchtern: „Ich habe nur gesagt, dass ich gern singe.“ Eines hat Menderes im Leben gelernt - kämpfen. Seine Eltern trennten sich nach seiner Geburt: „Zu Hause hatte ich nie Aufmerksamkeit. Ich bin nie geliebt worden. Meine Mutter behauptete, ich hätte einen Wasserkopf und wollte mich loswerden.“ Sein Stiefvater habe ihn mit 50 Mark in der Tasche in ein Taxi gesetzt und nach Langenfeld zu seinem leiblichen Vater geschickt. „Zunächst hatte ich Sehnsucht nach meiner Mutter. Aber die Sehnsucht ist verflogen wie ein Parfüm“, so Bagci traurig. Auch der Vater sei sehr streng gewesen und habe stetig Leistung verlangt. Das Rampenlicht hilft Menderes dabei, seine Schüchternheit zu überwinden – nach eigenen Angaben sei er noch Jungfrau. Mit der Teilname bei „Ich bin ein Star…“ gelang es dem Mann mit den traurigen Augen, den Zuschauern das Bild eines sympathischen, friedvollen und ehrgeizigen Menschen zu vermitteln und er errang dadurch die Dschungelkrone. Verdient, wie Juror Dieter Bohlen findet: „Menderes hat bewiesen, dass man Träume leben kann, wenn man alles dafür tut. Sein Kämpferherz ist vorbildlich. Da sich jetzt seine Gagen verzehnfachen werden, kann er sogar von seinem Traum leben. Und braucht sich auch keine Sorgen mehr zu machen, wo die nächste Miete herkommt.“