Streng geschützter Körnerbock auf der Neckarwiese entdeckt

Habitatbaum

Streng geschützter Körnerbock auf der Neckarwiese entdeckt

Bei einer Begehung auf der Neckarwiese hat der Diplom-Biologe und Fachgutachter Claus Wurst mehrere Brutbäume des Körnerbocks mit den charakteristischen Schlupflöchern entdeckt. Der Körnerbock, der zur Familie der Bockkäfer gehört, gilt in Deutschland als streng geschützte Art und steht auf der Roten Liste als vom Aussterben bedroht. Zudem wird er als Urwaldreliktart geführt. Mit einer Länge von 30 bis 55 Millimetern zählt er zu den größten Käfern Mitteleuropas.

„Die Neckarwiese bietet ideale Lebensbedingungen für den Körnerbock, insbesondere die große, ca. 80-jährige Weide, die aufgrund von Sturmschäden und Pilzbefall im vergangenen Jahr stark zurückgeschnitten werden musste. Der Körnerbock ist in unserem Raum noch recht verbreitet und kann als das heimliche Wappentier der Kurpfalz gesehen werden.“ informiert Claus Wurst.

Die Weide ist ein bedeutender Lebensraum für den Körnerbock und bietet ihm Nahrungsquelle, Brutstätte und Zufluchtsort. Aus diesem Grund hat die Stadt Ladenburg eine Plakette angebracht, die den Baum als Habitatbaum kennzeichnet. Bürgermeister Stefan Schmutz betont: „Dieser Baum ist nicht nur für den Körnerbock, sondern auch für viele andere Tiere von großer Bedeutung und für die Artenvielfalt wichtig.“

Hintergrund:

Der Körnerbock sucht sich für die Eiablage bevorzugt abgestorbene Partien noch lebender Bäume in der Alters- und Zerfallsphase. Die Larven leben dann bis zu vier Jahre im morschen, feuchten Holz, häufig in bereits abgestorbenen Teilen der Bäume. Der Käfer nimmt keine Nahrung zu sich und ist ausschließlich während des Sommers nachtaktiv.

Weitere Informationen unter: Körnerbock - Waldnaturschutz-Informationssystem (fva-bw.de)