Text und Bild: Diana Rasch
Die Europäische Filmakademie zeichnete Paula Beer am 12.12.2020 bei der Verleihung des 33. Europäischen Filmpreises als beste europäische Darstellerin aus. Die erst 25-jährige Schauspielerin überzeugte in der Rolle der „Undine“ im gleichnamigen Film von Christian Petzold. Verantwortlich für Regie und Text greift er in diesem Liebesdrama den seit der Romantik bekannten Mythos der mit einem Fluch belegten Wasserfrau auf, interpretiert ihn neu und verlegt die Handlung ins gegenwärtige Berlin. Paula Beer verkörpert facettenreich eine moderne Undine, eine Stadthistorikern, die von ihrem Freund verlassen wird und sich dann in einen Industrietaucher (gespielt von Franz Rogowski) verliebt, für die der Fluch vorsieht, dass sie den untreuen Mann töten und als Nixe selbst wieder ins Wasser zurückkehren muss. Paula Beer gewann bei den 70. Internationalen Filmfestspielen Berlin im Februar 2020 bereits den Silbernen Bären für ihre schauspielerischen Leistungen in „Undine“. Bekannt ist sie aus der Fernsehserie „Bad Banks“, dem Spielfilm „Frantz“ und der Verfilmung von „Transit“, ebenfalls von Petzold und mit Rogowski. Für eine weitere deutsche Produktion, die Literaturverfilmung „Berlin Alexanderplatz“ gab es einen Preis: Die Komponistin Dascha Dauenhauer wurde für ihren Soundtrack ausgezeichnet. Gleich vier Preise gingen an „Der Rausch“. Nach Ansicht der Jury sei es der beste europäische Film, mit dem Dänen Mads Mikkelsen als bestem europäischem Schauspieler, der besten Regie durch den dänischen Filmemacher Thomas Vinterberg und dem besten Drehbuch von Thomas Vinterberg zusammen mit Tobias Lindholm. Der Theorie eines norwegischen Philosophen nach habe man ständig zu wenig Alkohol im Blut, was ein paar Männer ein Experiment starten lässt. Der Preis für die beste europäische Komödie des Jahres ging an "The Big Hit", der Film erzählt, wie Häftlinge zusammen das Theaterspielen entdecken. Anstelle der ursprünglich im isländischen Reykjavík geplanten Gala wurden die Preisträger aufgrund der Corona-Pandemie virtuell von Berlin aus bekannt gegeben. Insgesamt wurden Preise in 23 Kategorien vergeben. Ähnlich wie bei der Verleihung der Academy Awards, den „Oscars“, stimmten auch hier die Mitglieder der Akademie ab. Mehr als 3.800 Mitglieder legten die Gewinner fest.