Brunnenanlage jetzt wieder ganzjährig nutzbar
Während der Festspielzeit avanciert der Heylshofpark regelmäßig zum schönsten Theaterfoyer Deutschlands. Ein Highlight ist dabei unbestritten die Brunnenanlage, die mit blutroten und raffiniert illuminierten Wasserspielen alle Blicke auf sich zieht. Viele Wormser wissen deshalb gar nicht, dass dieser Brunnen in den letzten Jahren nur noch während der Festspiele genutzt wurde, da er stark sanierungsbedürftig war. Für eine Instandsetzung fehlte der zuständigen Stiftung Museum Heylshof bisher jedoch das Geld. Die Stadtverwaltung überlegte deshalb im April vor der diesjährigen Sommersaison und mit Blick auf die erwarteten großen Touristenströme im Park wegen der dortigen Luther-Installationen, wie man mit dem nicht mehr ansehnlichen Brunnen umgehen könnte. Dank einer spontanen und unbürokratischen Public-Private-Partnership konnten alternative Ideen ausgeschlossen, die Anlage für die Nibelungen-Festspiele gerettet und darüber hinaus nun auch wieder ganzjährig nutzbar gemacht werden.
Im Rahmen eines Pressetermins dankte Oberbürgermeister Michael Kissel den verschiedenen Akteuren aus Verwaltung, den städtischen GmbHs und der Wirtschaft. „Die Zusammenarbeit bei diesem Herzensprojekt über alle bürokratischen Zuständigkeiten hinweg ist beispielhaft“, lobt Kissel: „Es zeigt, dass man etwas bewegen kann, wenn man es nur möchte.“
Mitinitiator Sascha Kaiser, Geschäftsführer der Kultur und Veranstaltungs GmbH sowie der Nibelungenfestspiele gGmbH: „Nicht nur für die Festspiele, sondern auch aus gesamttouristischer Perspektive wäre es eine Schande gewesen, den Brunnen nicht für die Allgemeinheit erhalten zu können.“ Einige Telefonate und ein konspiratives Treffen später stand das „Brunnenretterteam“, welches sich unabhängig von Zuständigkeiten und persönlicher Betroffenheit gerne für das Projekt einspannen ließ. Dezernent Uwe Franz, der für den Bereich 6 Planen und Bauen und damit auch für die Abteilung 6.7 Grünflächen und Gewässer verantwortlich ist: „Wir waren sofort Feuer und Flamme für die Idee, weshalb wir gerne unterstützend mit dabei waren.“ Dank der Vermittlung von Marc Radmacher, Geschäftsführer der SFB Projekt GmbH, konnte Kunststofftechnik Oliver Schmidt gewonnen werden.
Die Brunnenrettung
Die Brunnenrettung lief in mehreren Phasen ab, bei dem die verschiedenen Akteure Hand in Hand arbeiteten: Zunächst wurden die äußeren alten Rohre für das Wasserspiel durch den städtischen Entsorgungs- und Baubetrieb (EbWo) demontiert. Danach befreite die Kultur und Veranstaltungs GmbH zusammen mit Kunststofftechnik Oliver Schmidt den Brunnen von seiner alten Versiegelung. Unter einer vom EbWo gebauten Überdachung wurde dann die Brunnenoberfläche in mehreren Schichten durch das Team von Oliver Schmidt neu versiegelt. Im Anschluss lackierte Uwe Heilmann vom Malerbetrieb Kurt Heilmann die noch vorhandenen Rohre für das Wasserspiel, bevor zum Abschluss der EbWo die Elektrik des Wasserspiels reparierte.
Insgesamt kostete die Instandsetzung 11.500 Euro, die durch diverse Sachleistungen sowie Spenden finanziert wurden. Für die Brunnenrettung engagierten sich im Rahmen einer Public-Private-Partnership: Entsorgungs- und Baubetrieb Worms, Malerbetrieb Kurt Heilmann, Kultur und Veranstaltungs GmbH, Oliver Schmidt Kunststofftechnik, SFB Projekt GmbH & Co.KG und die Stadtverwaltung Worms.