Ludwigshafen, den 9. Oktober 2015
"Mit Rad und Tat" – Projekt für Asylsuchende in Ludwigshafen
Die Stadt Ludwigshafen am Rhein nimmt vier Prozent der Asylbewerberinnen und -bewerber auf, die nach Rheinland-Pfalz kommen. Sie werden in unterschiedlichen Stadtteilen untergebracht. Die Mobilität der Asylsuchenden spielt eine große Rolle, aber die meisten haben weder einen Führerschein noch Fahrzeuge. So entstand die Idee zum Projekt "Mit Rad und Tat".
Dabei sollen Fahrradwerkstätten eingerichtet werden, in denen Bürgerinnen und Bürger gemeinsam mit Asylsuchenden und anderen einkommensschwachen Menschen gebrauchte Fahrräder reparieren. Dabei soll sowohl die sprachliche Förderung und Integration von Asylsuchenden unterstützt werden, als auch die Begegnung im Stadtteil gefördert werden. Und nicht zuletzt ist dies auch ein Beschäftigungsangebot für Asylbewerberinnen und Asylbewerber. Es geht dabei neben der Förderung der Mobilität auch um die Förderung der Kompetenzen, um "Hilfe zur Selbsthilfe" sowie um die Integration in die Stadtgesellschaft. Das Projekt wurde konzipiert von Andreas Vögele vom Haus der Diakonie Ludwigshafen und Hannele Jalonen, Integrationsbeauftragte der Stadt Ludwigshafen. Als Kooperationspartner konnten sie folgende Vereine, Unternehmen und Einrichtungen gewinnen: ADFC, Arbeitskreis Flüchtlinge Oggersheim (Themengruppe "Mit Rad und Tat"), BASF SE, Café Asyl, mehrere Fahrradhändler, Haus der Diakonie, LUKOM Ludwigshafener Kongress- und Marketinggesellschaft mbH, Polizeiinspektion Lu1, Protestantische Kirche, "Respekt: Menschen!", Stadtverwaltung Ludwigshafen, Berufsbildende Schule Technik I und II.
Die ersten zwei Fahrradwerkstätten sind in Oggersheim und Mundenheim bereits eingerichtet. Weitere können in anderen Stadtteilen entstehen. Ein Teil des Projektes beinhaltet auch das Erlernen des Fahrradfahrens inklusive Verkehrsunterricht (Erlernen von Fahren, Bremsen, Lenken sowie Schulung für die aktive Teilnahme am Straßenverkehr) durch die Polizei und den ADFC. Im Juli fand der erste Fahrradschulungstag zum Fahrradtraining statt. Die ersten Fahrräder wurden bereits repariert und weitergegeben. Die Nachfrage nach Fahrrädern ist enorm. Bürgermeister und Integrationsdezernent Wolfgang van Vliet begrüßt das Projekt und bedankt sich bei der BASF SE für die finanzielle Unterstützung. "Das ist ein wichtiges Projekt, wie ich finde, um Vorurteile in unserer Stadtgesellschaft durch persönliche Begegnungen abzubauen und gleichzeitig sinnvolle Beschäftigungsmöglichkeiten für Asylbewerberinnen und Asylbewerber sowie für Menschen in prekären Lebenssituationen zu schaffen. Genauso wichtig sind die Förderung der Mobilität und nicht zuletzt auch der sportliche Aspekt. Ich wünsche mir, dass solche Projekte auch in anderen Stadtteilen entstehen."