Es ist Anfang September: normalerweise wird um diese Zeit auf dem Wurstmarktplatz kräftig gewerkelt, Zelte und Fahrgeschäfte werden aufgebaut und die Schubkarchstände nach alter Tradition im Boden verankert. Die Dürkheimer flanieren über „ihren“ Festplatz und schauen dem Treiben zu. Überall in der Stadt ist dann zu spüren, dass der Dürkheimer Wurstmarkt vor der Tür steht. Die Einheimischen sagen: Die fünfte Jahreszeit beginnt.
Doch in diesem Jahr ist alles anders. „Wir haben lange gehofft, aber spätestens Ende Juni war klar: es kann in diesem Jahr keinen Dürkheimer Wurstmarkt geben. Natürlich blutet uns das Herz, aber die Gesundheit und das Wohlergehen der Menschen geht vor“, begründet Bürgermeister Christoph Glogger die corona-bedingte Absage des größten Weinfestes der Welt, das jährlich weit über 600.000 Besucher in die Kurstadt lockt und auf eine über 600-jährige Tradition zurückblickt.
„E bissl Worschdmarkt – des gebts net!“, weist das Stadtoberhaupt hin. „Trotzdem wollen die Dürkheimer und viele Fans aus Nah und Fern ihrem Wurstmarkt die Ehre erweisen.“ Deshalb habe das Team der Marktleitung ein schönes Alternativprogramm erarbeitet, mit dem alle Wurstmarkt-Fans zu Hause des Wurstmarktes gedenken können, so Glogger. Damit alle gesund und von Ansteckung verschont bleiben, bringe die Stadt am 12. September „Mein Worschdmarkt Dehääm“ zu jedem nach Hause. Dies biete allen die Möglichkeit, ihren ganz persönlichen Wurstmarkt im heimischen Umfeld und im kleinen Kreise zu feiern. „Das wird bestimmt ein unvergesslicher Tag,“ ist sich der Stadtchef sicher. „Denn dann sind wir vereint in unseren Gedanken, die sich an diesem Tag nur um den Wurstmarkt drehen.“
Am 12. September, normalerweise „Vormarktsamstag“, werden vom Vormittag bis in die Nacht hinein die zahlreichen Highlights des Dürkheimer Wurstmarkts digital und teils interaktiv präsentiert. „Also unbedingt nichts anderes vornehmen an diesem Tag“, rät der für den Dürkheimer Wurstmarkt zuständige Dezernent Karl Brust, sich den Termin fest im Kalender vorzumerken.
Los geht’s um 10:30 Uhr mit dem Eröffnungsspiel, das diesmal an historischen Schauplätzen stattfindet und einiges über die historischen Wurzeln des Wurstmarktes verrät.
Unmittelbar anschließen wird sich um 11 Uhr die Eröffnung mit traditionellem Fassanstich durch den Wurstmarktwinzermeister Helmut Darting, der den ersten Schoppen des Tages an die Dürkheimer Weinhoheit Lea I., an Bürgermeister Glogger und die Jungwinzer reicht.
Richtig Stimmung kommt dann um 11:30 Uhr beim Literarischen Frühschoppen auf, der von Wurstmarktdezernent Karl Brust eröffnet wird. Die Wurstmarkt-Fans können sich auf die Anonyme Giddarischde, Hans Peter Schwöbel, Reinhard Brenzinger und Familie Wehrum mit ihren Kurt-Dehn-Darbietungen freuen. Moderiert wird der Literarische Frühschoppen von Christian Chako Habekost.
Jazz im Weindorf, präsentiert von „Salonissimo“, startet um 14 Uhr und ist in diesem Jahr mit einer Wurstmarkt-Weindorf-Winzer-Weinprobe verbunden.
Das kulinarische Highlight steht um 17 Uhr mit „Dergem is(s)t“ auf dem Tagesplan. Wurstmarktbeschicker Christian Keller, Bürgermeister Christoph Glogger, Weinprinzessin Lea I., Weinbruder Dr. Fritz Schumann und der ehemalige Wurstmarkt-Winzermeister Kurt Freund werden bei leckerem Essen und besten Weinen über die gute alte Wurstmarktzeit plaudern. Die Zutaten für das köstliche Menü können über www.cater-keller.de bestellt werden.
Ab 19 Uhr steht dann Party auf dem Programm: Grand Malör steuert aus der Rebarena rund zwei Stunden Festzelt-Musik für das originale Wurstmarktfeeling an diesem Tag bei.
Pünktlich um 21 Uhr gibt es ein digitales „Tisch-Feuerwerk“. Bei der sich anschließenden Afterparty spielt RPR1. bis 23.30 Uhr in bester Wurstmarktmanier für alle, die den Tag zu Hause verbringen, Partymusik über den Äther.
Das komplette digitale Programm kann über www.facebook.com/duerkheimer.wurstmarkt oder www.youTube.de/StadtBadDuerkheim verfolgt werden.
„Auf die passenden Weine unserer Wurstmarktwinzer muss natürlich keiner verzichten“, betont Karl Brust. Der Online-Verkauf der fünf unterschiedlichen Weinpakete – zwei der Weindorf-Winzer und drei der Beschicker der Schubkarchstände – habe Mitte August begonnen und zahlreiche Pakete seien bereits geordert worden .Die Bestellung der Pakete mit jeweils sechs feinen Dürkheimer Wurstmarktweinen über www.spitzenwinzer.de sei noch bis 5. September möglich. Darunter sei auch ein Weinpaket für die digitale Weinprobe im Weindorf mit Jazzmusik und eines mit den passenden Weinen zu „Dergem is(s)t“, erläutert der Beigeordnete.
„Die jeweils ersten 120 Pakete haben unsere auf 604 Stück limitierte Wurstmarkt-Sondermünze mit Gradierbaumotiv enthalten“, so Marcus Brill, Marktleitung des Dürkheimer Wurstmarktes. Diese Münze, die nur über die Weinpakete verkauft wurde, sei inzwischen vergriffen, weist er hin. Als „Souvenir“ und praktisches Trinkgefäss weiterhin erhältlich seien die speziellen Dubbegläser, die jeweils mit dem Wurstmarkt-Logo und einem Gradierbau-Motiv (0,25l) oder dem Riesenfass-Motiv (0,5l) im Boden bestückt seien. Das kleinere Glas liegt den Weinpaketen bei. Beide Gläser sind zudem im Stadtmuseum, bei der Tourist Information, im Haus der guten Weine und bei den EDEKA Stiegler Märkten der Region in beliebiger Anzahl käuflich erwerbbar.
Zur Unterstützung der Schausteller steht in diesem Jahr eine auf 2020 Exemplare limitierte hölzerne Wurstmarkt-Winzer-Brosche mit dem Winzerkopf-Motiv zum Verkauf. „Diese Brosche ist eine besondere Hommage an unsere Schausteller, die es in diesem Jahr unglaublich hart trifft und die natürlich bis zuletzt gehofft hatten, dass der Wurstmarkt stattfinden kann,“ so der Bürgermeister. Der volle Erlös werde an den Hilfefonds der christlichen Schausteller-Seelsorge gespendet. Erhältlich sind die Broschen zum Preis von 20 Euro pro Stück bei der Tourist Information und im Stadtmuseum.
Auch auf den beliebten Dubbeglasorden von Dania Mayer müssen Wurstmarkt-Fans nicht verzichten. „Nur Geisterschobbe statt Dürkheimer Wurstmarkt“ ist das Motto des diesjährigen Ordens, dessen Form an das Coronavirus erinnert. „Dieses Jahr müssen wir leider unsere Wurstmarktschoppen im Geiste trinken und die fehlende Atmosphäre dazu im Herz tragen und aus unserer Wurstmarkseele abrufen“, so die Designerin zur Bedeutung des Schriftzuges auf dem Orden, der zum Preis von 4 Euro in der Tourist Information und zahlreichen Einzelhandelsgeschäften erworben werden kann.
Weitere Infos gibt es im Internet unter www.duerkheimer-wurstmarkt.de und auf www.facebook.com/duerkheimer.wurstmarkt.