Heidelberg: „Falsche Lehrerin“ täuschte Schulen mit gefälschten Zeugnissen – Festnahme nach Haftbefehl

Heidelberg: „Falsche Lehrerin“ täuschte Schulen mit gefälschten Zeugnissen – Festnahme nach Haftbefehl

 

Eine Frau erschlich sich über Jahre mit gefälschten Zeugnissen Anstellungen als Lehrerin in Heidelberg und im Saarland. Jetzt sitzt sie in Untersuchungshaft.

Am Donnerstag, den 25. September 2025, meldeten die Staatsanwaltschaft Heidelberg und das Polizeipräsidium Mannheim die Festnahme einer 40-jährigen Frau, die sich über Jahre hinweg mit gefälschten Dokumenten als Lehrerin ausgegeben haben soll. Ausgangspunkt der Ermittlungen war bereits im Oktober 2024 eine Strafanzeige der Targobank AG. Die Frau hatte mit gefälschten Gehaltsnachweisen versucht, ein Darlehen über 25.000 Euro zu erlangen. In den Unterlagen war eine Privatschule in der Metropolregion als Arbeitgeber angegeben. Die weiteren Recherchen ergaben, dass die Beschuldigte zwar tatsächlich an dieser Schule angestellt war, jedoch weder die erforderliche Lehrbefähigung besaß noch rechtmäßige Qualifikationen vorweisen konnte. Zwischen 2021 und 2024 soll sie sich dort unbefugt als Lehrerin beschäftigt und rund 143.000 Euro an Gehaltszahlungen und Sozialleistungen erschlichen haben. Zusätzlich stehen Vorwürfe im Raum, Krankmeldungen gefälscht und Schülergelder veruntreut zu haben. Auch im Saarland ging die Frau ähnlich vor: Ab Januar 2025 arbeitete sie erneut an einer Privatschule, ebenfalls auf Basis gefälschter Unterlagen. Im April 2025 fiel die Täuschung auf, und das Arbeitsverhältnis wurde fristlos beendet. Bis dahin soll die Frau rund 7.000 Euro erlangt haben. Die Staatsanwaltschaft Heidelberg beantragte schließlich einen Haftbefehl wegen Flucht- und Wiederholungsgefahr. Dieser wurde am 19. September 2025 vom Amtsgericht Heidelberg erlassen. Zudem ordnete das Gericht einen Vermögensarrest in Höhe von 150.000 Euro an. Am 25. September stellte sich die Frau unwissentlich selbst, als sie in Rheinland-Pfalz einen Verkehrsunfall melden wollte. Ein Polizeibeamter erkannte den vorliegenden Haftbefehl, woraufhin die Verdächtige festgenommen und nach Heidelberg verbracht wurde. Dort setzte eine Ermittlungsrichterin den Haftbefehl in Vollzug. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Heidelberg, der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg sowie der Zentralstelle für Finanzermittlungen dauern an. Im Fokus stehen vor allem die finanziellen Hintergründe und mögliche weitere Straftaten.

Hinweis: Erkennen von Urkundenfälschungen

Gefälschte Zeugnisse oder Dokumente sind für Laien oft schwer zu enttarnen. Bildungseinrichtungen und Unternehmen sollten Zeugnisse stets genau prüfen, Echtheitsmerkmale hinterfragen und im Zweifel direkt bei den ausstellenden Institutionen nachhaken. Verdachtsfälle sollten sofort der Polizei gemeldet werden.