Der diesjährige Gewinnerfilm spricht für sich
(cat). Guillermo del Toro heimste mit „The Shape of Water“ den diesjährigen Oscar für die beste Regie ein. Der Streifen, in dem sich Fantasyfilm, Spionagethriller und Musical mischen, war in 13 Kategorien nominiert. Seine Dankesrede begann der Mexikaner mit den Worten „Ich bin ein Immigrant“ und nutze die Zeit für einen Aufruf, Differenzen zwischen Ländern und Menschen zu überwinden: „Ich glaube, das Großartigste, was unsere Kunst, unsere Filmindustrie tut ist, Grenzen zu verwischen, die als unverrückbar galten. Wir sollten damit weitermachen“, so der 53-Jährige. In Guillermos Werk verliebt sich eine stumme Putzfrau in ein Wasserwesen und befreit es mithilfe ihres schwulen Nachbarn und ihrer schwarzen Freundin aus der Gewalt eines skrupellosen Staatsbeamten. Die fantasievolle Geschichte wurde vielfach als ein gesellschaftskritischer Kommentar wahrgenommen, der die Solidarität ausgegrenzter Gruppen als Antwort auf weiße männliche Autorität feiert. Überdies hat der Regisseur dem Echsenmann und seine Retterin im Film bewusst keine Sprache gegeben. „Wer keine Worte benutzt, kann keine Worte verdrehen“, erklärte der Filmemacher „T-Online“. „Die einzigen Monster, vor denen ich Angst habe, sind Politiker, denn sie verwischen ständig die Grenze zwischen Wahrheit und Lüge.“ Del Toro verriet zudem seine bizarre Vorliebe: „Andere Menschen schauen sich Kirchen an, wenn sie in eine andere Stadt reisen. Ich stapfe lieber durch das Abwasser. Ich kenne die Kanalisation von Paris bis Prag, war da überall schon. Ich finde, die Architektur ist fast sakral. Sehr magisch.“