Jonathan Gärtner ist einer der Gewinner beim Mikrochipwettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Verband der Elektrotechnik Elektronik und Informationstechnik VDE

(Frankfurt a. M./Dresden, 24.10.2023) Mikrochips designen und einen eigenen Solartracker entwickeln: Für Jonathan Gärtner (18) vom Theodor-Heuss-Gymnasium in Ludwigshafen kein Problem. Beim bundesweiten Schüler*innen-Wettbewerb INVENT a CHIP landet der Gymnasiast auf dem 6. Platz und räumt 500 Euro ab. Ausgerichtet wird der Mikrochipwettbewerb für Schülerinnen und Schüler der Klassen 9 bis 13 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Verband der Elektrotechnik Elektronik und Informationstechnik VDE. „Im Laufe des Wettbewerbs habe ich einen Solartracker in der Hardwarebeschreibungssprache VHDL entwickelt. Dabei musste man alle Komponenten selbst entwickeln – bei manchen musste man sich zwischen verschiedenen Umsetzungsformen entscheiden und die vielversprechendste auswählen“, sagt der Preisträger.
Komplexes Chipdesign, Nachhaltigkeit und Energiewende
Jonathan und die anderen neun Sieger von INVENT a CHIP haben ihre Preise gestern in Dresden entgegengenommen. Die Suche nach jungen Talenten mit Spaß an Naturwissenschaften, Mathematik und Technik ist auf Erfolgskurs: 50 Prozent mehr Schülerinnen und Schüler waren beim aktuellen Wettbewerb dabei. Insgesamt beteiligten sich rund 1.500 Jugendliche von insgesamt 137 Schulen aus ganz Deutschland.

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6. Platz bei INVENT a CHIP 2023. v.l.n.r. Alf Henryk Wulf, VDE Präsident; Preisträger Jonathan Gärtner; Prof. Dr. Sabine Döring, Staatssekretärin Bundesministerium für Bildung und Forschung © Christian Thiel / VDE

„Komplexes Chipdesign, Nachhaltigkeit und die Energiewende stehen bei INVENT a CHIP im Fokus, denn mit Mikrochips sind Lösungen für viele gesellschaftliche Herausforderungen möglich. Die kleinen Bauteile sind das Herz aller Entwicklungen von der Consumer Electronic bis zu Lösungen für den Klimaschutz. Es geht dabei um Hardware und das Verständnis, wie Mikrochips funktionieren und auf welchen Logik-Grundlagen eine Implementierung beruht“, sagt VDE Präsident Alf Henryk Wulf.
Schüler*innen bringen eigene Ideen ein
Die 25 Besten der INVENT a CHIP Challenge waren zu einem mehrtägigen Camp nach Hannover eingeladen. „Dort bekamen sie ein eigenes FPGA-Board, mit dem sie ihren Solartracker ansteuern. Es ist schon faszinierend zu sehen, wie kreativ die jungen Menschen sind und wie sie ihre Ideen technisch umsetzen. So wollen wir sie auch für ein Studium der Elektrotechnik begeistern. Denn bei unseren aktuellen Herausforderungen werden Elektroingenieurinnen und -ingenieure gebraucht wie nie“, sagt VDE Präsident Alf Henryk Wulf. In die Bewertung der Jury flossen die Energieausbeute des Solartrackers ein, eine zweite Messung, die quasi eine Drosselung der Netzeinspeisung simuliert, und kreative Modifizierungen, wie beispielsweise die aufwändige Visualisierung von Messwerten oder die Einbindung zusätzlicher Sensoren.
Jonathan Gärtner aus Mutterstadt freut sich über seine Ergebnisse: „Ich finde es sehr faszinierend an Problemen zu knobeln, welche eine tatsächliche Auswirkung auf unser Leben haben können. Außerdem wird – verglichen mit anderen Disziplinen – sehr wenig Equipment gebraucht, um mit dem Chipdesign loszulegen, ein Computer reicht“, beschreibt er seine Erfahrungen im Wettbewerb.
Junge Menschen für Technik begeistern – bereits seit 2002
Seit 2002 bietet INVENT a CHIP als Wettbewerb für junge Menschen eine Plattform mit Exklusivwissen zum Thema Chipdesign. „Am Standort Deutschland ist das besonders gefragt, denn die Technologie-Souveränität wird wichtiger. Der European Chips Act will den europäischen Anteil an der Mikrochipproduktion bis zum Jahr 2030 verdoppeln“, sagt Staatssekretärin Prof. Dr. Sabine Döring vom BMBF. Das funktioniert nur mit gut ausgebildetem Nachwuchs. INVENT a CHIP geht dabei über klassisches Schulwissen hinaus und fordert die Teilnehmenden mit eigener Projektarbeit.
Neben Geldpreisen erhalten alle Sieger Kontakte zu Industrie und Hochschulen, werden für die Studienstiftung des Deutschen Volkes vorgeschlagen und können ein mehrtägiges Praktikum bei Bosch in Reutlingen absolvieren.
INVENT a CHIP wird in der aktuellen Wettbewerbsrunde von zahlreichen Sponsoren unterstützt: Bosch, Cologne Chip, Globalfoundries, Infineon, Siemens, DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE.


Die Preisträger von INVENT a CHIP 2023 im Überblick
Daniel Graßhoff (17) vom Herder-Gymnasium in Berlin, 1. Platz (2.000 Euro)
Leonard Pfeiffer (15) vom Herder-Gymnasium in Berlin, 2. Platz (1.500 Euro)
Mattis Hänsel (16) vom Gymnasium Groß Ilsede, 3. Platz (1.000 Euro)
Richard Bonello (17) vom Herder-Gymnasium in Berlin, 4. Platz (1.000 Euro)
Linus Musekamp (16) vom Willi-Graf-Gymnasium in Saarbrücken, 5. Platz (500 Euro)
Jonathan Gärtner (18) vom Theodor-Heuss-Gymnasium in Ludwigshafen, 6. Platz (500 Euro)
Hendrik Baras (15) vom Schubart-Gymnasium in Ulm, 7. Platz (500 Euro)
Maximilian Büber (18) vom Gymnasium Martineum in Halberstadt, 8. Platz (500 Euro)
Paul Esterl (18) vom Deutschorden-Gymnasium in Bad Mergentheim, 9. Platz (500 Euro)
Joseph Benz (18) vom Ludwig-Georg-Gymnasium in Darmstadt, 10. Platz (500 Euro)
Weitere Informationen zum Schüler*innen-Wettbewerb unter www.invent-a-chip.de