An der Strecke der erneuerten Linie 10 im Abschnitt Alt-Friesenheim laufen derzeit die letzten Arbeiten an den elektrischen Anlagen. Voraussichtlich Anfang April 2023 sollen die Bahnen der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) wieder fahren. Für den Bauabschnitt zwischen Marienkirche und Ebertpark wird aktuell die Genehmigung vorbereitet.
In den vergangenen Monaten herrschte auf der Linie 10 in Alt-Friesenheim eine Zwangspause. Wichtige Komponenten für die Fahrsignalanlage fehlten, weshalb die Baustelle ruhen musste und sich die für Frühsommer 2022 geplante Fertigstellung der Strecke verzögerte. Nun kommt wieder Bewegung in die Arbeiten. Im Dezember werden letzte elektrische Bauteile für die Fahrsignalanlage im Bereich der eingleisigen Streckenführung zwischen Luitpold- und Kreuzstraße installiert. Sie steuern Stadtbahn- und Fußgängerampeln, die später das sichere Miteinander von Stadtbahn-, Auto- und Fußgängerverkehr regeln. Im Januar wird zudem eine Weichensteuerung für das Gleisdreieck im Bereich der Haltestelle Friesenheim Mitte eingebaut. Sie ermöglicht später die Wendefahrten der Bahnen.
Testbetrieb und Fahrschulfahrten vor Inbetriebnahme
Im Nachgang führt die rnv Testfahrten durch, die der technischen Prüfung der Strecke und insbesondere der Fahrsignalanlage und Weichensteuerungen dienen. Zudem wird das Fahrpersonal der rnv geschult. Frank Dommasch, Leiter des Bereichs Infrastruktur bei der rnv erläutert: „Wir sind nun mit Hochdruck dran, die Infrastrukturanlagen fertigzustellen, damit wir im Anschluss Schulungsfahrten starten und die Strecke wieder befahren können. Da die Anlage mehr als zwei Jahre nicht im Betrieb war und die Strecke komplex ist – mit eingleisigem Abschnitt in der Kreuzstraße und Wendefahrt mit Zurücksetzen in Friesenheim Mitte – muss zuvor der Ludwigshafener Fahrbetrieb geschult werden.“ Die Inbetriebnahme der Stadtbahnlinie 10 auf dem Abschnitt zwischen den Haltestellen Ebertpark/Fichtestraße und Friesenheim Mitte ist für den 1. April 2023 vorgesehen. Zurzeit werden außerdem die Gesamtkosten für die Maßnahme neu berechnet – unter anderem auch, weil während der Bauzeit aufgrund der angespannten Liefer- und Marktsituation die Preise für verschiedene Materialien merklich gestiegen sind.
Vorbereitungen für das Genehmigungsverfahren Hohenzollernstraße laufen
Im nächsten Schritt soll die Linie 10 auf dem Streckenabschnitt zwischen den Haltestellen Ebertpark/Fichtestraße und Marienkirche erneuert und vier Haltestellen barrierefrei ausgebaut werden. Der Stadtrat Ludwigshafen hatte im Juli 2022 beschlossen, die rnv mit einer Änderung der Planung für einen vollständigen Ausbau der Strecke inklusive Gleis-, Haltestellen-, Straßen-, Radweg- und Fußwegbereichen zu beauftragen, die zukünftigen ÖPNV-Erfordernissen entspricht und die aktuellen Förderrichtlinien berücksichtigt. „Mit der Entscheidung, die ursprünglichen Pläne zu überarbeiten, berücksichtigen wir die Interessen aller Anspruchsgruppen und beweisen Flexibilität für einen zukunftsfähigen und attraktiven Nahverkehr. Wir setzen nun darauf, dass die Zuwendungsgeber von Bund und Land diese Bestrebungen für eine moderne Verkehrsinfrastruktur in Ludwigshafen unterstützen und entsprechend fördern“, erläutert der Ludwigshafener Bau- und Umweltdezernent Alexander Thewalt.
Aktuell bereitet die rnv die Planänderungen für das notwendige Genehmigungsverfahren vor. Der Zuwendungsantrag für Fördermittel des Landes Rheinland-Pfalz und des Bundes wird im Frühjahr gestellt werden. In den nächsten Schritten soll mit der Ausführungsplanung und Ausschreibung der Bauleistungen begonnen werden. Die Stadt Ludwigshafen und die rnv streben einen Baubeginn noch im Jahr 2024 an. Die Kosten werden auf rund 44 Millionen Euro geschätzt.