Am Dienstag, 18. Oktober, in den frühen Morgenstunden, war es endlich so weit: Die erste Bahn vom Typ RNT 2020, die erste Rhein-Neckar-Tram, wurde vom Hersteller Skoda Transportation aus dem tschechischen Pilsen an den Ludwigshafener Betriebshof der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) geliefert. In den kommenden Tagen beginnen nun erste Tests auf dem Betriebsgelände der rnv, bevor das Fahrzeug dann auch zu Probefahrten im Verkehrsgebiet aufbrechen kann.
„Skoda hat in den letzten Tagen und Wochen sehr intensiv an der Fertigstellung der ersten Fahrzeuge gearbeitet und nun ging es dann tatsächlich recht schnell“, berichtet Martin in der Beek, technischer Geschäftsführer der rnv. „Wir freuen uns riesig, dass die erste Bahn nun endlich bei uns in der Region ist“, so in der Beek. Bis zum Fahrgastbetrieb dauere es allerdings noch geraume Zeit. „Wir haben gemeinsam mit Skoda noch sehr viel Arbeit vor uns, bevor zum ersten Mal Fahrgäste mit der RNT fahren können.“ In den kommenden Monaten müssen nun tausende Testkilometer zurückgelegt, Funktionstests durchgeführt, Verfahren erprobt und Personal geschult werden, bevor die Bahnen tatsächlich in Betrieb gehen.
„Nachdem sich der Aufsichtsrat bereits im März in Pilsen über den Bauprozess informiert hat und ich selbst in Berlin auf der InnoTrans die schnelle Lieferung gegenüber der Geschäftsführung von Skoda angemahnt habe, freuen wir uns sehr, dass heute eine erste Testbahn in der Region angekommen ist, denn die neuen Fahrzeuge werden dringend gebraucht“, betont Christian Specht, Erster Bürgermeister und ÖPNV-Dezernent der Stadt Mannheim, der zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der rnv ist. „Wenn wir unsere Klimaziele erreichen wollen, muss der ÖPNV in der Region weiter wachsen. Dazu braucht es dringend zusätzliche Kapazitäten und moderne, attraktive Fahrzeuge. Wir hoffen daher, dass Skoda jetzt schnell nachlegt und die Fahrzeuge schnell zur Zulassungsreife bringt“, so Specht.
Auch Alexander Thewalt, Beigeordneter und Verkehrsdezernent der Stadt Ludwigshafen, hob die Bedeutung der neuen Fahrzeuge für den Nahverkehr hervor und verwies auf den Attraktivitätsvorteil der neuen Bahnen. „ÖPNV muss Spaß machen – neue barrierefreie und saubere Fahrzeuge sind ein großer Beitrag hierzu. ÖPNV ist nicht nur ein günstiges Ticket oder ein dichter Takt“, so Thewalt. Gleichzeitig verwies er darauf, dass es neben den neuen Fahrzeugen auch nach wie vor die älteren Generationen dringend braucht. „Wir werden noch lange auch auf die verschiedenen Altfahrzeuge angewiesen sein, um das politische Ziel der Verdoppelung der Fahrgäste bis 2030 zu erreichen.“
Auch Bürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain, ÖPNV-Dezernent der Stadt Heidelberg, unterstrich die Bedeutung des Beschaffungsvorhabens für das Gelingen der Verkehrswende in der Region. „Allen, die das Thema Klimaschutz ernst nehmen, ist bewusst, wie sehr die Zeit drängt. Wir müssen gemeinsam alle nur erdenklichen Schritte unternehmen, um schnellstmöglich die Mobilitätswende und unser Ziel der Klimaneutralität zu erreichen“, so Schmidt-Lamontain. „Daher ist es eine fantastische Nachricht, dass die erste hochmoderne neue Rhein-Neckar-Tram bei der rnv eingetroffen ist. Sie kann nun in den Testbetrieb gehen. Ich bin überzeugt, dass die Rhein-Neckar-Tram viele neue Fans findet … von denen dann hoffentlich viele vom Auto in die Tram umsteigen.“