MVV setzt Wärmebildmessungen über der Stadt Schriesheim fort

Zeppelin
CLIMAP, ein Pilotprojekt von MVV, erstellt digitale Wärmelandkarte für die Kommune – Schriesheim will nachhaltigen Umgang mit Energie fördern – Messflüge voraussichtlich ab 18. Januar 2021

Mit der Erfassung von Wärmebildern des Stadtgebiets aus der Luft haben das Mannheimer Energieunternehmen MVV und die Stadt Schriesheim in der vergangenen Heizperiode gemeinsam Neuland betreten: Mithilfe eines Luftschiffs haben sie damit begonnen, eine detailgetreue Wärmelandkarte für Schriesheim zu erstellen. CLIMAP nennt sich das MVV-Pilotprojekt, in dessen Rahmen das Luftschiff bereits einige Tage im März 2020 in rund 150 Metern Höhe sicher,
leise und umweltfreundlich über der Weinstadt geflogen ist. Vorausgesetzt die Wetterbedingungen lassen es zu, sollen die Erfassungsflüge nun ab 18. Januar 2021 fortgesetzt und abgeschlossen werden.
Die Stadt Schriesheim, Vorreiter in Sachen Energieeffizienz in der Metropolregion Rhein-Neckar, unterstützt das CLIMAP-Projekt. Der Gemeinderat gab Anfang Februar 2020 grünes Licht für das Vorhaben. „Energieeffizienzmaßnahmen zur energetischen Gebäudesanierung gewinnen angesichts steigender Energiekosten und unter dem Gesichtspunkt des Klimaschutzes zunehmend an Bedeutung. CLIMAP ist ein weiterer Schritt, mit dem wir uns für den nachhaltigen Umgang mit Energie in unserer Stadt engagieren“, begründet Schriesheims Bürgermeister Hansjörg Höfer die kommunale Beteiligung an dem Projekt.
„Schriesheim ist die erste Stadt, die wir aus der Luft vermessen, um eine detaillierte Wärmelandkarte zu erstellen“, erläutert Simon Gans aus dem MVV-Projektteam. Der Vorteil der CLIMAP-Methode: Da das Luftschiff in geringer Höhe fliegt, sind sehr präzise Analysen an Dächern und Fassaden möglich. So kann MVV eine Wärmelandkarte für die Stadt Schriesheim erstellen. Hauseigentümer haben dann die Möglichkeit, einen individuellen Energiebericht über ihr Gebäude zu erwerben. „Der Energiebericht zeigt mögliche Schwachstellen bei der Wärmedämmung von Häusern auf. So hilft er Hausbesitzern bei der energetischen Einschätzung ihrer Immobilie“, erklärt Gans. Die Wärmelandkarte und die Energieberichte sollen für Schriesheim in diesem Sommer auf www.climap.de verfügbar sein. Für die Thermografie-Aufnahmen nutzt CLIMAP die kalte Jahreszeit. Denn die Temperaturunterschiede zwischen innen und außen sind dann so groß, dass Wärmeverluste auf den Infrarotbildern besonders deutlich zu sehen sind.
Das elf Meter lange, unbemannte Luftschiff von Airbus Defence and Space ist mit zwei Kameras ausgestattet, die das Stadtgebiet detailgetreu dreidimensional aufzeichnen. Zusätzlich kommt ein Thermografie-Kamerasystem des Konstanzer Unternehmens vaireco GmbH zum Einsatz, mit dem sowohl zweidimensionale Aufnahmen als auch ein thermografisches 3D-Modell erstellt werden kann. Individuelle Personen oder Autokennzeichen werden dabei nicht erfasst, sodass die Privatsphäre gewahrt bleibt.
Das Luftschiff von Airbus ist wie im vergangenen Jahr auf den Sportplätzen in der Nähe der Mehrzweckhalle Schriesheim in einem Container geparkt. Stimmen die Wetterbedingungen, startet es mithilfe von zwei drei Kilowatt starken Elektromotoren in den Himmel über Schriesheim, bis die angepeilte Flughöhe erreicht ist. Während des Flugs überprüfen die Techniker vom Boden aus alle relevanten Systeme. Bei Regen oder Wind mit einer Geschwindigkeit von mehr als 20 Stundenkilometern bleibt das Luftschiff am Boden.
Immobilienbesitzer, die einer Darstellung ihrer Immobilie bzw. der Nutzung in der MVV-Wärmelandkarte widersprechen möchten, können sich per E-Mail jederzeit an MVV wenden: kon-Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.