Spezialkran hebt Brückenteile ein Bundesstraße für Brückenneubau gesperrt – Fertigteile wiegen bis zu 100 Tonnen


Sinsheim. Für den Schlussspurt wird noch einmal richtig rangeklotzt: Acht Fertigträger aus Stahlbeton werden an diesem Wochenende auf die neue Autobahnbrücke an der A6-Anschlusstelle Sinsheim (33a) aufgelegt. Dafür ist großes Gerät vonnöten: Ein Spezialkran hievt die bis zu 100 Tonnen (!) schweren Fertigteile passgenau auf das Traggerüst auf, welches an den Widerlagern Seite Ost und West steht – da ist Präzision und höchste Konzentration der Mannschaft gefragt.
Allein der Aufbau des 700-Tonnen-Krans dauert knapp fünf Stunden, damit er die mehr als 30 Meter langen Teile punktgenau über die Bundesstraße 292 zwischen Sinsheim und dem Stadtteil Dühren heben kann. Und sind die ersten vier Träger zentimetergenau an Ort und Stelle, muss noch einmal eine Pause eingelegt werden: Der Spezialkran wird umgesetzt. „Das ist für die Auflegearbeiten erforderlich“, sagt 1. Bauleiter Michael Bieräugel. Der Ingenieur von der Bauarbeitsgemeinschaft (BauArge) von HOCHTIEF und Johann Bunte ist für den Ersatzneubau der Autobahnbrücke verantwortlich, die im Rahmen des aktuellen sechsstreifigen A6-Ausbaus durch die Projektgesellschaft ViA6West ebenfalls erneuert wird.
Die Stahlbetonfertigteile bilden dann den stabilen Überbau für die Unterführung der Bundesstraße – die als Spannbetonbrücke „ganz klassisch“ ausgeführt und gebaut wird. Die Ortbetonplatte des Überbaus wird nach Auflegen der Träger zusammen mit den Endquerträgern betoniert und dann kommt nach Herstellung der Brückenkappen (das ist der seitliche Abschluss des Überbaus) zum Schluss die Abdichtung und der Fahrbahnbelag aus Asphalt drauf. „Das passiert dann kurz vor der Inbetriebnahme“, erklärt Bauleiter Michael Bieräugel.
Die Autobahnbrücke, die die vierspurige B292/B39 zwischen Sinsheim und Dühren überspannt, wird im Zuge des sechsstreifigen Ausbaus der A6 durch ViA6West komplett erneuert. Allerdings nicht an einem Stück, wie ViA6West-Pressesprecher Michael Endres erklärt. „Schließlich müssen die Autos und Lastwagen auch während der Ausbauzeit über die Autobahn Richtung Mannheim bzw. Richtung Nürnberg fahren können“, sagt er.
Der erste Teil der Brücke auf der Seite zum Gewerbegebiet „Hinter der Dührener Mühle“ war im Februar 2020 abgebrochen und danach aufgebaut worden. Am jetzt nördlichen Brückenteil rückten die Abbruchbagger im Frühjahr dieses Jahres an.
Im Zusammenhang der umfangreichen Bauarbeiten zum durchgängig sechsstreifigen Ausbau der A6 zwischen Wiesloch/Rauenberg und dem Weinsberger Kreuz steht ebenso die Erneuerung der so genannten Rampe, also der Autobahn-Anschlussstelle Richtung Dühren. Die Zu- und Abfahrt wird dort wegen eines weiteren Brückenneubaus aktuell provisorisch über einen aufgeschütteten Damm geleitet. Es ist zwar lediglich eine landwirtschaftliche Verbindung zum Industriegebiet, dennoch musste auch die kleine Brücke im Rahmen des gesamten A6-Ausbaus erneuert werden. Hier ist so weit bald alles fertig, die Verkehrsführung wird demnächst wieder angepasst.
Hintergrund: Für das Auflegen von Fertigteilträgern am nördlichen Brückenbauwerk der Autobahnbrücke ist eine Vollsperrung der B292/B39 notwendig. Die Sperrung beginnt Freitag, 16. Juli, um 23 Uhr und dauert voraussichtlich bis Montag, 19. Juli, 05:00 Uhr.
Sollten die Arbeiten früher als geplant fertiggestellt sein, wird die Sperrung entsprechend zeitnah aufgehoben. Die Umleitung des Verkehrs von Dühren in Richtung Sinsheim erfolgt über die Autobahn A6 von der Anschlussstelle Sinsheim (33a) bis zur Anschlussstelle Sinsheim-Süd/Arena (33b). Der Verkehr aus Sinsheim in Richtung Dühren/Angelbachtal wird über die B45 über Hoffenheim und Eschelbach umgeleitet. Die Umleitungsstrecke ist entsprechend ausgeschildert. Betroffen von der Vollsperrung ist auch der Fuß- und Radweg.

B292Sperrung

Wegen Brückenarbeiten muss die B292 zwischen Sinsheim und Dühren für ein Wochenende komplett gesperrt werden, der Verkehr wird weiträumig umgeleitet. Foto: ViA6West/Endres