Die Schule beginnt bald wieder. Dann müssen die Schulranzen fertig gepackt sein, damit die Kinder gut ausgerüstet ins Schuljahr starten können. Beim Kauf der Materialien ist es sinnvoll, neben dem Preis auch die Umweltverträglichkeit im Blick zu behalten. Schulsachen, die aus hochwertigen und langlebigen Materialien bestehen, sind zwar meist auf den ersten Blick etwas teurer, halten dafür aber umso länger. Die Mehrkosten relativieren sich. Die Schulmaterialien sind langlebig. Die Stadt Heidelberg hat für den Kauf der Schulmaterialien folgende Tipps:
- Ranzen: In erster Linie ist beim Kauf des Schulranzens natürlich auf das Leer-Gewicht zu achten. Damit kein unnötiges Gewicht mitgetragen wird, sollte der Ranzen ein möglichst geringes Eigengewicht haben. Sehr sinnvoll ist es, unnötige Schulmaterialien täglich auszusortieren und bei den Verpackungen von Pausenbrot und Getränken auf das Gewicht zu achten. Zudem sind breite, gepolsterte und leicht verstellbare Tragegurte wichtig sowie ein gepolstertes Rückenteil. Der Ranzen sollte aus einem wasserdichten und strapazierfähigen Material bestehen, das sich leicht pflegen und reparieren lässt.
Ebenfalls wichtig sind orangerote Warnfarben und rückstrahlende Materialien. Sie erhöhen die Verkehrssicherheit auf dem Schulweg. Ranzen mit der Aufschrift DIN 58124 oder mit der GS-Plakette des TÜV garantieren diese Sicherheit. Der Ranzen sollte nicht über die Körperkontur des Kindes hinausragen und anatomisch angepasst sein. Hochformate sind hier in der Regel günstiger als Querformate. Er sollte nur am Rücken getragen werden, nicht an der Hand, über einer Schulter oder am Bauch.
- Mäppchen: Das Mäppchen sollte geräumig und übersichtlich gestaltet sein. Auch hier ist bei der Wahl der Materialien darauf zu achten, dass diese stabil, reparatur- und reinigungsfähig, langlebig und umweltverträglich sind.
- Recyclingpapier: Das meistbenutzte Material in den Schulen ist immer noch Papier. Um Rohstoffe, Energie und Wasser zu sparen, sollten die Hefte und Blätter aus 100 Prozent Altpapier bestehen. Recyclingpapier ist von neu hergestelltem Papier heute nicht mehr zu unterscheiden. Die Tinte verläuft nicht und das Radieren fällt nicht schwerer als auf anderem Papier.
Mal- und Zeichenblöcke, Heftumschläge und Schnellhefter sind ebenfalls aus Recyclingpapier oder recycelten Materialien erhältlich. Zur Orientierung helfen Gütesiegel wie der „Blaue Umweltengel“. Auch mit Umweltschutzpapier ist sparsam umzugehen, denn Papier kann nur begrenzt häufig wiederverwertet werden.
- Schreiben, Malen, Zeichnen: Zum Schreiben, Malen und Zeichnen sind Bleistifte oder Buntstifte besser geeignet als Filzstifte oder Faserschreiber. Sie sparen eine Menge Plastikabfall. Außerdem enthalten Faserstifte oft Lösungsmittel und Tenside, die gesundheitsschädlich sein können. Da Stifte häufig in den Mund genommen werden, empfehlen wir Stifte aus unlackiertem Holz oder Stifte, die mit einer Wasserlasur lackiert sind. Lackierte Stifte sollten zumindest nach der Euronorm EN 71 mit dem CE-Siegel gekennzeichnet sein. Dies stellt die Begrenzung von löslichen, giftigen Schwermetallen in den Farben sicher.
- Auf „Tintenkiller“ und „Leuchtstifte“ verzichten: Geschriebenes oder Gezeichnetes lässt sich auch durchstreichen. Das ersetzt den Tintenkiller oder andere Löschstifte. Es ist schwer, die gesundheitliche Bedenklichkeit dieser Stifte einzuschätzen. Die herstellenden Firmen hüten ihre Produktionsgeheimnisse und geben nur wenige Informationen über die verwendeten Hilfsstoffe und chemischen Verbindungen heraus. Es ist daher zu empfehlen, generell auf den Kauf von Tintenkillern zu verzichten.
Ähnliches gilt für Markierstifte: Auch diese Einwegprodukte aus Kunststoff können chemische Lösungsmittel enthalten und erzeugen unnötigen Plastikabfall. Diese sinnvollen Arbeitshilfen gibt es auch aus Holz mit leuchtenden Farben.
- Beim Füller auf Stabilität achten: Beim Kauf eines Füllers sollte man auf Stabilität und Langlebigkeit achten. An vielen Füllfederhaltern lassen sich die Federn auswechseln. Das erspart den Kauf eines kompletten Füllers, wenn nur die Feder kaputt ist, und vermeidet Abfall.
- Lineale, Spitzer, Radiergummis: Lineale aus Holz statt aus Plastik sind stabiler. Auch ein Spitzer aus Holz oder Metall mit einem Messerchen zum Austauschen hält eine „halbe Ewigkeit“ und ist ein kleiner Beitrag zum Abfallvermeiden. Radiergummis aus Naturkautschuk statt Kunststoffradierer nützen der Umwelt. Radierer aus PVC können Weichmacher enthalten, die Gesundheit und Umwelt belasten.
- Kleber aus Naturprodukten: Leim und Kleister aus Naturprodukten und auf Wasserbasis kleben häufig genauso gut wie ein Alleskleber oder die Spezialkleber und schonen gleichzeitig die Umwelt. Kleber sollten in keinem Fall Lösungsmittel enthalten, die beim Kleben ausdünsten.
- Geräte mit Akkus betreiben: Heutzutage wird viel Energie für Taschenrechner und andere kleine elektrische Geräte gebraucht. Sinnvoll ist es, dafür Akkus zu verwenden. Akkus lassen sich wiederaufladen, einfache Batterien dagegen nur wegwerfen. Altbatterien – wie auch Akkus – müssen am Ende ihres Lebens in den Sondermüll. Am besten ist es jedoch, auf Sonnenenergie umzusteigen und beispielsweise einen Solarrechner zu benutzen.
- Nahrhaftes und Leckeres in die Brotbox: Obst, kleine Gemüseschnitze und ein Pausenbrot machen nicht nur satt, sondern sind auch gesund. Die Kinder bekommen einen gesunden Kräfteschub mit auf den Weg. Aufwändig in Papier, Alufolien oder Kunststofftütchen verpackte Pausenbrote hinterlassen einen täglichen Abfallberg, der durch eine Brotdose komplett vermieden werden kann. Wem die Box zu sperrig ist, findet im Handel wiederverwendbare Tuch- und Beutellösungen (wie zum Beispiel von den Firmen „Stullenwickler“ und „eversnack“).
Auch für Getränke gibt es – statt der Einwegsysteme – mittlerweile dicht verschließbare Flaschen zum Wiederbefüllen aus Plastik, Metall und nachwachsenden Rohstoffen (beispielsweise Bambus).