"Gaststätte zum Heißen Hirten" am Fr., 09. März, 20 Uhr zu Gast
Eine Big Band oder Bigband ist eine große Jazzband mit mehrfach besetzten Blasinstrumenten. In der Regel hat eine Big Band mindestens 10 Musikerinnen oder Musiker. Sie kamen in den 1920er Jahren in den USA auf und waren stilprägend für den Swing. Aber auch in Deutschland haben diese Jazz Orchester eine große Tradition. Man denke nur an Werner Müller, Paul Kuhn, Kurt Edelhagen, Max Greger oder Peter Herbolzheimer und ihre "Elefanten-Bands".
Mit der Zeit bekamen die Großformationen des Jazz das Image von Opa-Musik. Das hat der Popularität der Big Bands in der BRD jedoch über die Jahre nicht geschadet. Der SPIEGEL kommt auf über 400 Big Band Jazzformationen in unseren Landen. Durch die NU-Swing-Bewegung und den Elektroswing ist der tanzbare Sound für junge Leute wieder höchst attraktiv. Produktionen wie die "Frank Sinatra Hommage" von Robbie Williams oder "Artgerecht" von Roger Cicero haben diese Entwicklung mit Chart Platzierungen geadelt.
Das nächste Konzert der beyond blue - Connection kann in dieser Perspektive gesehen werden. Am Freitag, den 09. März, 20 Uhr stellt sie "Gaststätte zum Heißen Hirten" auf der Studiobühne der Stadthalle Weinheim vor. Gaststätte Hä!? Zugegeben: Der Bandname ist ungewöhnlich. Genau wie die Musik der 13-Piece Formation. Bei näherem Hinsehen löst sich das Namensrätsel relativ einfach auf. Die beiden Bandleader sind der Trompeter David Heiß und der Saxophonist Otto Hirte aus Köln. Sie zeichnen auch für die extravaganten Kompositionen verantwortlich: wie zum Beispiel "Schnittlauch", "Hat da einer gelacht - oder war ich das?" und "Bitte nicht München!".
Interessant wie die Titel sind auch das Konzept und die Musik von "Gaststätte zum Heißen Hirten (GzHH)":
Mal soloistisch, mal symphonisch. Bilder von siamesischen Zwillingstornados neben einer Frau an der Bar. Mal Jazz, mal Hiphop. Klänge einer Small Band, die von einer Big Band begleitet wird. Aufbrausend und bittersüß gleichzeitig. Die „Gaststätte zum Heißen Hirten“ lässt sich nicht in ein Stilraster pressen. Wer Tradition a la Count Basie erwartet, wird genauso überrascht sein, wie Free-Fans.
Eine Big Band ohne Klavier und Gitarre - ohne Harmonie Instrumente? Eine bunte Blaswerkmischung, zusammengehalten von Bass und Schlagzeug? Entgegen aller Bedenken zeigt die "Gaststätte", dass auch so was funktionieren kann. Und wie! Die Idee nach dieser Besetzung kam den beiden Gründern Otto Hirte und David Heiß während ihrer gemeinsamen Zeit im Landesjugendjazzorchester Brandenburg. Sie wollten ihre eigene Musik mit einer Big Band spielen, die sich klangtechnisch und stilistisch absetzt. Im Frühjahr 2015 trafen sie sich das erste Mal gemeinsam in Berlin. Die beiden Bandleader machten Aufnahmen im Studio des Jazz Institutes Berlin und spielten erste Konzerte. Die originale Musik, welche die zwei den Mitmusikern auf den Leib geschnitten haben, ist ein Panoptikum. Neben 12-Ton-Kompositionen und Hiphop Beats finden sich darin auch Jazz Classics.
Das besondere Jazz-Erlebnis kam wieder durch die Zusammenarbeit von beyond blue - Connection mit creActiv e.V und creativecats -Agentur für Kommunikation zustande. Die Veranstaltung wird von dem Kulturbüro der Stadt Weinheim fördernd unterstützt.
Eintrittspreis 18,- Euro / Ermäßigt 12,- Euro. Karten zu dem "Gaststätte zum Heissen Hirten" Gastspiel gibt es im Kartenshop der Diesbach Medien im Vorverkauf (06201 - 811 00) oder über www.reservix.de