Kantersieg der Rasenspieler gegen Normannia Gmünd
(mk) Der VfR Mannheim surft weiter auf einer imposanten Erfolgswelle. Am Samstagnachmittag bezwangen die Blau-Weiß-Roten den 1. FC Normannia Gmünd vor 275 Zuschauern mit 5:1 (3:1) und feierten den zweiten Sieg in Serie. An einem sonnigen, aber kühlen Fußballtag überzeugte die Abele-Elf einerseits mit Comeback-Qualitäten, andererseits aber auch mit konsequentem Abschlussverhalten. Besonders Pasqual Pander drückte dem Match mit einem lupenreinen Hattrick im ersten Durchgang seinen Stempel auf. Somit fuhr der VfR in den vergangenen sechs Partien 16 von 18 möglichen Zählern ein.
Bevor die blau-weiß-roten Festspiele starten konnten, musste jedoch eine kalte Dusche hingenommen werden. Nach gut 180 Sekunden zappelte das Leder bereits im Netz der Mannheimer. Die blau-weiß-rote Hintermannschaft klärte einen lang geschlagenen Ball der Gäste unglücklich und servierte Gmünd die Führung praktisch auf dem Silbertablett. Folgerichtig kam Joao Victor Schick aus kurzer Distanz ungehindert zum Abschluss und verwertete souverän zum 0:1 (4.).
Mit dem ungewohnten Gefühl eines Rückstands im Rücken verfiel der VfR allerdings nicht in Schockstarre – ganz im Gegenteil. Eine energische Mannheimer Offensivaktion sollte wenige Zeigerumdrehungen später im Ausgleich resultieren. Kevin Krügers Abschluss konnte die Gmünder Hintermannschaft noch klären, doch Pasqual Pander bekam den Abpraller zu fassen und vollendete aus halblinker Position eiskalt zum raschen Ausgleich (8.). Die Uhren standen wieder auf null.
Nach der turbulenten Anfangsphase blieb die Partie weiter hektisch. Auf Seiten der Rasenspieler schlichen sich gelegentlich ungewohnte Unsicherheiten im Defensivverhalten ein. Laufduelle gingen verloren, Rückpässe zu Schlussmann Witte ließen den Blutdruck des Publikums in die Höhe schießen. Doch nach gut 20 Minuten leitete Jannik Marx mit einem überragenden langen Ball die Mannheimer Führung ein. Aus diesem präzisen Anspiel schlug erneut Pander Kapital. Der Offensivmann ließ seinen Gegenspieler stehen, zog ins Zentrum und schob den Ball unhaltbar ins lange Eck (22.). Folgerichtig wandelten die Rasenspieler in weniger als 20 Minuten einen Rückstand in eine Führung um.
Nun agierte der VfR auch defensiv sicherer. Gmünder Gelegenheiten blieben bis zum Pausenpfiff aus. Stattdessen hätte Pander nach einer aussichtsreichen Konterchance auf 3:1 erhöhen können, sein Abschluss war allerdings nicht präzise genug (41.). Doch die beruhigende Zwei-Tore-Führung konnte wenige Zeigerumdrehungen später hergestellt werden. Basierend auf einer Balleroberung in der gegnerischen Hälfte schaltete die Abele-Elf schnell um und spielte über Andrew Wooten auf Pander. Wie beim 2:1 umkurvte der 26-Jährige einen Gegenspieler, zog in die Mitte und vollendete mit einem präzisen Abschluss ins lange Eck (45.+1). Kurz darauf pfiff Schiedsrichter Christian Buschmann in einem aufregenden Fußballspiel zur Pause.
Nach Wiederanpfiff plätscherte die Partie zunächst vor sich hin. Großchancen gab es hüben wie drüben nicht zu vermelden. Plötzlich fasste sich allerdings Gmünds Marvin Gnaase ein Herz und wuchtete den Ball per Distanzschuss auf das Tor. Sein Abschluss ging nur knapp am Pfosten vorbei (65.). Zu diesem Zeitpunkt war die Partie noch nicht entschieden. Ein Anschlusstreffer Gmünds hätte nochmals für Spannung sorgen können. Wenig Später kehrte jedoch Ruhe ein. Gianluca Kortes Treffer zum 4:1 ließ sämtliche Restzweifel am Mannheimer Erfolg verstummen. Zu einem Großteil ging dieser Treffer auch auf das Konto des eingewechselten Isaac Okwubors. Der 19-jährige Nigerianer gewann auf dem linken Flügel ein entscheidendes Laufduell, zog in den Strafraum, ließ seinen Gegenspieler stehen und legte mustergültig für Korte auf. Dieser scheiterte beim ersten Versuch noch an Gmünds Schlussmann Yannick Ellermann, doch sein Nachschuss landete im Gästegehäuse (75.). Die Messe war nun endgültig gelesen.
Trotz aussichtsloser Situation gab sich der couragierte Gast aber nicht geschlagen und hämmerte den Ball aus der Distanz durch Nico Molinari an den Pfosten (78.), doch das letzte Wort sollte der VfR haben. Erneut erwies sich ein Einwechselspieler als wertvoller Assist-Geber. Dieses Mal war es Akin Ulusoy, dessen wuchtige Flanke der klug antizipierende Andrew Wooten hinter die Linie zum 5:1-Endstand drückte (86.).
Nach dem deutlichen Heimerfolg erkannte Gmünds Trainer Zlatko Blaskic vor allem die Offensivqualität des VfR „neidlos“ an, ärgerte sich allerdings über die Höhe des Ergebnisses. VfR-Coach Marcel Abele fand, von waghalsigen Rückpässen abgesehen, ausschließlich lobende Worte für seine Mannschaft: „Das Spiel ging zwar unglücklich los, wir haben uns aber sehr schnell gefangen und waren effektiv […]. Ich habe uns [nach der Führung] extrem dominant gesehen. Die Jungs haben ein sehr gutes Heimspiel gemacht und sich die Punkte verdient“, so das Resümee Abeles. Kommenden Samstag (14.30 Uhr) ist der VfR beim extrem formstarken Tabellenneunten TSV Essingen gefordert.
VfR Mannheim – 1.FC Normannia Gmünd 5:1 (3:1)
VfR: Witte, Sentürk (86. Polat), Vrella, Becker, Rona, Marx, Korte (78. Hofer), Paraschiv (71. Ulusoy), Krüger (78. Bozic), Pander (66. Okwubor), Wooten
Gmünd: Ellermann, Kopf, Rössler (64. Scheible), Staiger, Gnaase (86. Barone), Grupp, Kianpour (46. Kalafatis), L. Molinari, N. Molinari (81. Wilhelm), Silveira Schick, Aschauer (77. Arslan)
Tore: 0:1 Schick (4.), 1:1 Pander (8.), 2:1 Pander (22.), 3:1 Pander (54. + 2), 4:1 Korte (74.), 5:1 Wooten (85.); Schiedsrichter: Christian Buschmann; Zuschauer: 273
VfR Mannheim 1896 e.V.