Gesunde Silvester-Tipps

Klinikum Mannheim

Der Jahreswechsel naht – Zeit für ausgelassene Feiern mit gutem Essen, Sekt und Feuerwerk. Doch Silvester-Parties können auch die Gesundheit gefährden. Hier einige Tipps von Medizinern der Universitätsmedizin Mannheim (UMM), wie man gesund ins neue Jahr kommt.

Essen

Ein ausgiebiges Abendessen gehört zu jeder Silvesterfeier dazu. Besonders häufig werden zum Jahreswechsel fettige Speisen wie Fondue oder Raclette serviert. „Gegen das Völlegefühl empfehle ich einen Spaziergang in gemütlichem bis zügigem Tempo“, sagt Gastroenterologe Prof. Dr. med. Matthias Ebert, Direktor der II. Medizinischen Klinik der UMM. „Der so genannte Verdauungsschnaps hilft dagegen nichts: Alkohol verlangsamt die Verdauung sogar. Wenn einem also der viele Käse schwer im Magen liegt, sorgt der Schnaps dafür, dass er eher noch länger dort bleibt.“ Wichtig ist der richtige Umgang mit dem Fondue: Für den Brenner unter dem Topf sollte auf keinen Fall Spiritus verwendet werden, weil damit immer wieder Verbrennungen durch Stichflammen oder Verpuffungen auftreten. Stattdessen bietet sich Sicherheits-Brennpaste an. Auch der Topf mit heißer Brühe ist immer wieder Ursache schwerer Fettverbrennungen. Daher sollte er auf einer stabilen Unterlage so aufgestellt werden, dass er von jedem Gast gut erreichbar ist. Kleinkinder sollten dagegen generell keine Chance haben, an das Fondue zu kommen. Dabei muss insbesondere darauf geachtet werden, wohin der Griff zeigt. Kommt es dennoch zu einer Verbrühung, muss schnell gehandelt werden: „Wichtig ist es, die verletzte Haut sofort zu kühlen“, rät Dr. med. Bettina Lange, Leiterin des Zentrums für Schwerbrandverletzte Kinder an der UMM. „Dazu zuerst die Kleidung entfernen und anschließend handwarmes Leitungswasser über die Stelle fließen lassen, das mit einer Temperatur von etwa 20 Grad optimal kühlt.“ Feuerwerk und andere Geschosse Böller und Raketen gehören zu Silvester dazu. Doch viele schwere Verletzungen in der Silvesternacht sind auf das Feuerwerk zurückzuführen. „Pyrotechnik, die noch in der Hand explodiert, verursacht schlimmste Verletzungen. Immer wieder müssen wir gleich zu Jahresbeginn schwer geschädigte Finger mit zum Teil ausgedehnten Verbrennungen behandeln", berichtet Dr. med. Joachim Grüttner, Leiter der Zentralen Notaufnahme der UMM und ergänzt: „Auch Augenverletzungen und Knall-Traumata, also Verletzungen des Gehörs durch Explosionen in nächster Nähe, kommen häufig vor.“ Er rät daher zum Tragen einer (Schutz-)Brille beim Feuerwerk und generell großer Vorsicht beim Abbrennen der Pyrotechnik. Übrigens: Forscher haben gemessen, dass knallende Sektkorken bis zu 40 Stundenkilometer schnell sind. Auch diese Geschosse können empfindliche Körperteile wie das Auge verletzen. Daher die Sektflasche immer in Richtung Decke öffnen und vorher nicht schütteln.
Alkohol Überhaupt sollte man den silvesterlichen Sekt mit Vorsicht genießen – auch nach dem Öffnen. Das gilt selbstverständlich auch für alle anderen alkoholischen Getränke, denn ein Neujahrstag ohne Kater, Kopfschmerz und flauen Magen hat auch seinen Reiz. „Die typischen Kater-Symptome Übelkeit, Schwindel und Kopfschmerzen beruhen unter anderem auf Flüssigkeitsmangel. Der Alkohol fördert das vermehrte Ausscheiden von Wasser über die Niere“, erläutert Prof. Dr. med. Bernhard Krämer, Nephrologe und Direktor der V. Medizinischen Klinik. „Mit dem Wasserverlust kommt es zu einem Flüssigkeitsmangel im Körper.“ Dieser Flüssigkeitsmangel trägt zu den Symptomen wie „Dröhnen des Schädels“ bei. „Den Beschwerden am nächsten Morgen beugt man am besten vor, indem man zwischendurch immer wieder ausreichend Wasser trinkt“, empfiehlt Krämer und rät: „Spätestens vor dem Schlafengehen sollte man noch ein großes Glas Wasser trinken – und natürlich am allerbesten den Alkoholkonsum von vorneherein auf verträgliche Mengen begrenzen.“