Schlossmanagerin Ulrike Dittrich in den neuen Sprecher*innenrat gewählt
Berlin. Zu ihrer Jahrestagung haben sich die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Orte der Demokratiegeschichte am 7. und 8. Oktober in Berlin getroffen. Mehr als 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Deutschland diskutierten über aktuelle Entwicklungsperspektiven in diesem Themenbereich, insbesondere über die Identifizierung weiterer Orte der Demokratiegeschichte. Sie beschäftigten sich mit der Vorzeit der Demokratiegeschichte vor 1789, mit demokratischen Frauenbewegungen, mit Aspekten der Migrationsgeschichte, mit Protest und sozialen Bewegungen nach 1945. Dabei wurde deutlich, dass für die Arbeitsgemeinschaft ein möglichst breiter
Demokratiebegriff Anwendung finden sollte, um die ständigen gesellschaftlichen Veränderungen berücksichtigen zu können.
Eine intensive Diskussion fand auch zur neuen Bundesstiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte statt. Einigkeit herrschte darüber, dass ihre Gründung einen Meilenstein für die Pflege der Wurzeln unserer Demokratie darstellt. Durch die Stiftung werde die Bundesförderung langfristig abgesichert und auf ein stabiles Fundament gestellt. Damit ihre Arbeit erfolgreich gestaltet werden kann, sieht die Arbeitsgemeinschaft jedoch die Notwendigkeit, die Praktikerinnen und Praktiker in den zahlreichen Initiativen in ganz Deutschland eng anzubinden und einzubeziehen.
Deshalb werde die AG den weiteren Aufbau der Stiftung konstruktiv begleiten.
Auf der Jahrestagung wurde ein neuer Sprecher*innenrat gewählt. Ihm gehören Ulrike Dittrich von der Stiftung Hambacher Schloss, Dr. Bettina Greiner von der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung, Dr. Susanne Kitschun vom Friedhof der Märzgefallenen, Dr. Michael Parak von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V., Dr. Verena Paul von der Stiftung Demokratie Saarland, Dr. Clemens Rehm vom
Landesarchiv Baden-Württemberg und Stephan Zänker vom Weimarer Republik e.V. an. Prof. Dr. Michael Dreyer, Dr. Wolfram Hoppenstedt und Dr. Dr. Mark Scheibe hatten nicht mehr kandidiert, ihnen wurde ein großer Dank für die engagierte Arbeit in den vergangenen Jahren ausgesprochen.
Zum Abschluss der Jahrestagung empfing Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Schloss Bellevue. In seiner Begrüßungsrede unterstrich er die Bedeutung der Demokratiegeschichte für unsere Erinnerungskultur und verwies auf die großen Fortschritte, die seit 2018 erreicht wurden. Wörtlich sagte der Bundespräsident: „Diese gute Entwicklung der letzten Jahre ist nicht zuletzt Ihr Erfolg, meine Damen und Herren. Es ist auch das Verdienst Ihrer Arbeitsgemeinschaft, der Institutionen, die sie versammelt und ihres Sprecherrates. Für dieses wichtige und erfolgreiche Engagement danke ich Ihnen allen vielmals.“
Über die AG Orte der Demokratiegeschichte
Die Stiftung Hambacher Schloss ist seit Gründung der AG Orte der Demokratiegesichte am 01. Juni 2017 aktives Mitglied. Ziel der AG ist es, die Wahrnehmung der deutschen Demokratie- und Freiheitsgeschichte lokal, regional und deutschlandweit zu fördern und darüber demokratische Teilhabe und Zivilcourage anzuregen.
Der AG geht es um eine identitätsstiftende Demokratie- und Erinnerungsarbeit als Beitrag für Respekt und Akzeptanz demokratischer Verfahren, Werte und Einrichtungen sowie für die Bereitschaft, sich gesellschaftlich zu engagieren. Mit dem Wissen um die schwierigen Wege zu Freiheit und Demokratie kann so eine Sensibilität dafür entwickelt werden, Gefährdungen des demokratischen Grundkonsenses zu erkennen.
Viele weitere Informationen zur AG und zu allen Mitgliedern unter www.demokratie-geschichte.de