31.01.2018 – 14:33
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Südhessen (ots) - Das Polizeipräsidium Südhessen hat in die digitale Zukunft investiert. Ab dem 1. Februar 2018 werden alle Polizeinotrufe "110" aus dem Bereich des Polizeipräsidiums in der Einsatzleitstelle in Darmstadt eingehen. Dort werden die Anrufer aus Darmstadt, dem Landkreis Darmstadt-Dieburg und Groß-Gerau sowie aus dem Odenwaldkreis und der Bergstraße mit speziell ausgebildeten Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeitern sprechen können. Die letzten autarken Notrufleitungen aus Rüsselsheim, Groß-Gerau, Bischofsheim und Kelsterbach (Landkreis Groß-Gerau) sowie Bensheim, Heppenheim, und Lampertheim (Landkreis Bergstraße) werden dann beim Polizeipräsidium Südhessen zentral aufgeschaltet.
Geschätzte 50.000 Anrufe wurden im Jahr 2017 von diesen Polizeidienststellen selbstständig bearbeitet. Zusammen mit den erhobenen Zahlen von 251.046 Notrufen, die zentral bei der Einsatzleitstelle des Polizeipräsidiums Südhessen eingegangen sind, sind so rund 300.000 Gespräche entgegengenommen und bearbeitet worden. Dies bedeutet ein Anrufaufkommen von rund 35 Notrufen pro Stunde. So nahmen die Beamtinnen und Beamten im Schnitt jede Minute ein Gespräch über die Notrufnummer 110 an. Bei 80 Prozent der Gesprächsteilnehmer dauerte es nicht länger als 10 Sekunden, bis ihr Anruf angenommen wurde.
Ein großes Plus ist neben der Spezialisierung der Beamtinnen und Beamten, die Vernetzung mit anderen Behörden und Dienststellen. Ohne Informations- und Zeitverlust können so Rettungsdienste, Feuerwehren aber auch benachbarte Polizeidienststellen, beispielsweise bei Fahndungsmaßnahmen, über die Grenzen hinaus und ohne Umwege direkt verständigt werden. Durch die Zentralisierung werden größere Kapazitäten geschaffen. Während den örtlichen Dienststellen früher zwei Notrufleitungen zur Verfügung standen, hat sich die Kapazität nunmehr auf 30 Leitungen erhöht. Mit einer Reihe von technischen Hilfsmitteln, wie Online-Karten und Datenbanken, wird eine verbesserte Übersicht der Geschehensabläufe innerhalb des Präsidiumsbereichs geschaffen. Diese Grundlage ermöglicht die effiziente Koordination der Einsätze.
Wann sollte ich unbedingt den Notruf 110 wählen? Unter dem Begriff "Notruf" fallen aus polizeilicher Sicht alle Situationen, die im Zusammenhang mit aktuellen Straftaten, Gefahrenlagen oder eigenen Notsituationen stehen. Dies betrifft Menschen, die zum Beispiel Opfer oder Zeugen eines Überfalls geworden sind; die verdächtige Beobachtungen gemacht haben oder sich in einer hilflosen Lage befinden. Für solche oder ähnliche Situationen ist eine schnelle Hilfe der Polizei erforderlich, die unter der Notrufnummer 110, rund um die Uhr, zu erreichen ist. Da es sich bei einem Notfall aber auch um ein persönliches Empfinden handelt, sollten im Zweifel die Bürger immer den Notruf wählen, als verzögert oder überhaupt nicht zu handeln. Für alle anderen Anfragen und Mitteilungen an die Polizei sind die örtlichen Polizeidienststellen Ansprechpartner. Die Kontaktdaten aller hessischen Polizeidienststellen können online unter dem nachfolgenden Link abgerufen werden: www.polizei.hessen.de/Dienststellen-Suche/
Tipp der Polizei: Um für den Fall der alltäglichen Fälle gerüstet zu sein, wird empfohlen die telefonische Erreichbarkeit "seiner" Polizeidienststelle vom Wohnort im Kalender, Telefonbuch oder im Handy zu notieren.