Tag des offenen Denkmals in Mannheim
Unter dem Motto „Handwerk, Technik, Industrie“ lädt die Stadt Mannheim am Sonntag, 13. September, zum diesjährigen Tag des offenen Denkmals ein. Auftakt ist
um 11 Uhr
in der Alten Sternwarte, A 4, 6.
Erster Bürgermeister und Immobiliendezernent Christian Specht wird die Veranstaltung dort gemeinsam mit der Landtagsabgeordneten und Initiatorin des „Aktionsbündnis Alte Sternwarte Mannheim“, Helen Heberer, offiziell eröffnen.
„Die Alte Sternwarte ist ein ganz besonderer Bau, sowohl architektonisch als auch kulturhistorisch“, berichtet Christian Specht. „Wir haben sie für die diesjährige Eröffnungsveranstaltung aus zwei Gründen ausgesucht: Zum einen wegen des weitgehenden Abschlusses der denkmalgerechten Sanierung, zum anderen wegen ihres Bezugs zum diesjährigen Motto. Denn die Sternwarte stellt ein einzigartiges Zeugnis der Astronomie, Geodäsie und Meteorologie dar.“
Die 1772 bis 1774 erbaute Sternwarte ist ein technisches Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung. Im baden-württembergischen Denkmalschutzgesetz wird sie der höchsten Kategorie zugeordnet. Seit April 2013 wird sie aufwändig saniert. Die Außenfassade ist fertig, aktuell laufen die Arbeiten im Inneren des Gebäudes. Kosten insgesamt: rund 2 Millionen Euro. Diese werden von der Stadt Mannheim, aber auch vom Regierungspräsidium, vom Land und Bund, von Stiftungen, Unternehmen und Privatpersonen getragen. „Dass wir in unsere Kulturdenkmäler investieren, ist wichtig. Schließlich sind sie, im wahrsten Sinne des Wortes, ein elementarer Baustein für die Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Stadt“, so Specht. „Leider haben wir in Mannheim nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr viele solcher geschichtsträchtiger Gebäude. Umso mehr ist es unsere Pflicht, diese zu erhalten.“
Ab November 2015 soll die Sternwarte illuminiert werden, was durch den Verein Stadtbild finanziert wird. Bei der Sanierung der Sternwarte waren zahlreiche Handwerksfirmen und Restauratoren einbezogen. Achim Bauer vom Mannheimer Stuckateurbetrieb Bauer sowie der Restaurator Roger Thamm stehen den Besucherinnen und Besuchern am Tag des offenen Denkmals für Fragen zur Verfügung. Barbara Ritter, Vorsitzende des Vereins Rhein-Neckar-Industriekultur, wird einen Kurzvortrag zum bundesweiten Schwerpunktthema „Handwerk, Technik, Industrie“ halten.
Insgesamt verfügt die Stadt Mannheim über rund 2800 Bau- und Kulturdenkmäler. Neben der Alten Sternwarte können Besucherinnen und Besucher am Tag des offenen Denkmals noch 27 weitere historische Mannheimer Gebäude besichtigen. Dazu zählen, passend zu den Motto-Aspekten „Technik und Industrie“, unter anderem die erste Mannheimer Dampfmühle der Familie Kauffmann am Verbindungskanal, das Alte Klärwerk auf der Friesenheimer Insel oder der RNV-Betriebshof Käfertal, wo Fahrten mit der historischen Straßenbahn angeboten werden.
Als Vertreter des Mottos „Handwerk“ öffnen unter anderem verschiedene Gotteshäuser ihre Türen, darunter die Schlosskirche, die Johanneskirche und die Konkordienkirche. Die Alte Schmiede in Feudenheim lädt ein, ebenso wie das derzeit aufwändig sanierte städtische Textilkompetenzzentrum in C 4, 6, in dem der Steinmetzbetrieb Eschelbach und die beiden Kunstschmiede Traubel/Wilperath ihre Arbeit erläutern. „Ich danke allen Beteiligten und insbesondere auch allen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die mit ihrem Engagement zum Gelingen dieses Tages beitragen“, betont Erster Bürgermeister Christian Specht.
Der Tag des offenen Denkmals findet in Mannheim bereits zum 21. Mal statt und hat sich zu einem wahren Besuchermagneten entwickelt, zu dem allein im letzten Jahr rund 5500 Besucher gekommen sind.