Die Stadt Heidelberg schlägt angesichts der Corona-Krise ein umfangreiches Hilfspaket vor für Betriebe, (Solo-)Selbstständige, Künstler, Einrichtungen, Vereine und Clubs. Mit dem Paket soll die Ende März gestartete „Heidelberger Wirtschaftsoffensive“ weiter ausgebaut werden. „Wir unterstützen flächendeckend viele Akteure in der Stadt– von Betrieben und Selbstständigen über Künstler bis zu Vereinen“, betont Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner. „Wir wollen Wirtschaft und Kultur in Heidelberg auf breiter Front wieder in Fahrt bringen.“
Die Stadt will unter anderem Institutionen die Miete in städtischen Immobilien für den Zeitraum erlassen, in dem sie diese aufgrund der Corona-Verordnungen nicht zum Zweck der Mietüberlassung nutzen konnten. Davon profitieren Betriebe, Kultur- und Sozialeinrichtungen genauso wie Vereine und Clubs. Gastronomen sollen keine Gebühren für Außenbestuhlung bezahlen müssen. Geschäfte sollen mehr Werbung als bisher im öffentlichen Raum machen dürfen. Zudem wird die Einführung eines Heidelberger Solidaritäts-Gutscheins vorgeschlagen.
Durch die Vereinfachung von Prozessen und Auflagen möchte die Stadt es Bürgern und Betrieben erleichtern, Vorhaben in die Tat umzusetzen. Gastronomen sollen zum Beispiel temporär mehr Platz für Außenbestuhlung erhalten, um bei Einhaltung der geforderten Abstände möglichst die gleiche Sitzplatzzahl anbieten zu können. Das Maßnahmenpaket wird am 27. Mai im Haupt- und Finanzausschuss und am 18. Juni 2020 im Gemeinderat beraten. Es hat ein Volumen von bis zu
rund 2,6 Millionen Euro.
„Wir haben frühzeitig die Heidelberger Wirtschaftsoffensive auf den Weg gebracht und Betrieben, Einrichtungen und Kulturschaffenden schnell geholfen. Klar ist aber auch, dass das noch nicht ausreicht. Deswegen setzten wir jetzt ein zweites Maßnahmenpaket oben drauf. Die Unterstützung folgt klaren Kriterien und wird breit gestreut: Betriebe wie Einzelhändler, Gastronomen und Hotellerie profitieren ebenso wie Selbstständige und Künstler, Clubs und Institutionen, Vereine und Bürger. Wir wollen Wirtschaft und Kultur wieder in Schwung bringen. Mehr noch: Wir werden in der Verwaltung Prozesse vereinfachen und beschleunigen. Wir schaffen Freiräume. Das sind wir den Bürgerinnen und Bürgern angesichts all der Beschränkungen in den vergangenen Wochen schuldig. Ich bin überzeugt, dass wir Heidelberg auf diese Weise für die Zukunft noch attraktiver für Wirtschaft und Kultur sowie noch lebenswerter machen“, sagt Oberbürgermeister Prof. Würzner.
Die vorgeschlagenen Maßnahmen der Heidelberger Wirtschaftsoffensive im Einzelnen:
Erlass von Mieten in städtischen Gebäuden
Die Stadt will gewerblichen Mietern städtischer Liegenschaften die Miete erlassen – für die Zeit, die sie aufgrund der Corona-Verordnung die Räume nicht in ihrem eigentlichen Sinne nutzen konnten. Neben Betrieben sollen auch Vereine, Kultur-, Sozial- und Bildungseinrichtungen profitieren. Gaststätten, Stadtteilvereinen, Clubs, kulturellen und sonstigen Nutzungen (Vereine, Sozial- und Bildungseinrichtungen sowie übrige gewerbliche Nutzung) kann die Miete bis zu sechs Monate erlassen werden.