19. Trude Eipperle Rieger-Preis 2024 an Veronika Loy (Sopran) und Lukas Krimmel (Bassbariton) verliehen
Lauchheim. Mit dem 19. Trude Eipperle Rieger-Preis für herausragende junge Gesangstalente wurden am 10.10.2024 auf Schloss Kapfenburg bei Lauchheim (Ostalbkreis) die Sopranistin Veronika Loy und der Bassbariton Lukas Krimmel ausgezeichnet. Jährlich werden mit dem gestifteten Erbe der Sopranistin Trude Eipperle Rieger (1908-1997) junge Sängerinnen und Sänger gefördert, die im Bereich des klassischen und zeitgenössischen Liedgutes gesanglich Außerordentliches leisten. Die Stiftung Internationale Musikschulakademie Kulturzentrum Schloss Kapfenburg in Kooperation mit der Internationalen Hugo-Wolf-Akademie Stuttgart bietet die Palttform für die Verleihung des von der Trude Eipperle Rieger-Stiftung (Aalen-Unterkochen) gestifteten Preises. Die Auszeichnung fand im Rahmen der „Begegnungen“ auf Schloss Kapfenburg statt, zu denen in diesem Jahr der Ex-Fußball-Nationalspieler „Cacau“, Claudemir Barreto, der inzwischen Integrationsbeauftragter des Deutschen Fußball-Bundes und Markenbotschafter des VfB Stuttgart ist, als Gastredner gekommen war und über seinen beeindruckenden Werdegang berichtete.
Veronika Loy schloss am Mozarteum Salzburg 2022 mit dem Master „Oper und Musiktheater“ ab, ergänzt 2023 um dem Master „Lied und Oratorium“. In zahlreichen Konzerten und Opernproduktionen trat die aus Weilheim stammende Sopranistin schon während ihres Studiums auf. 2022 erhielt sie den 1. Preis des „The Sir Ian Stoutzker Prize“ gemeinsam mit ihrer Liedduo-Partnerin Victoria Guerrero. Das Internationale Opernstudio des Staatstheaters Nürnberg nahm Veronika Loy 2022 als Mitglied auf und seit Herbst ist sie dort Teil des festen Ensembles: In der Spielzeit 2024/2025 wird Veronika Loy als „Pamina“ in Wolfgang Amadeus Mozarts „Die Zauberflöte“ und als „Frasquita“ in Georges Bizets „Carmen“ und auch als „Polly Peachum“ in „Die Dreigroschenoper“ von Bertholt Brecht / Kurt Weill zu erleben sein.
Lukas Krimmel studiert aktuell an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart bei Professorin Marion Eckstein. In Konzerten war er bereits zu hören in Wolfgang Amadeus Mozarts „Requiem“, in Camille Saint-Saëns´“Requiem“, in der „Nelsonmesse“ von Joseph Haydn sowie der „Johannes-Passion“ von Johann Sebastian Bach. Erfahrungen auf der Opernbühne sammelte der Bassbariton u.a. in Stuttgart bei der Hochschulproduktion „La Wally“ und beim Stadttheater Heilbronn in Wolfgang Amadeus Mozarts „Le nozze di Figaro“ in der Rolle des „Antonio“. Lukas Krimmels besondere Leidenschaft ist der Liedgesang. Mit eigenen Programmen tritt er regelmäßig auf, begleitet von seiner Klavierpartnerin Jana Purešić. Zudem war er Teil des SWR-Projekts „Rose, die Müllerin“. Stipendien erhielt der gebürtige Ulmer Lukas Krimmel von der Gesellschaft der Freunde der HMDK Stuttgart und des Richard-Wagner-Verbands Trier/Luxemburg, zudem ist er Stipendiat des Deutschlandstipendium.
Die Klavierbegleitung übernahm die katalanische Pianistin Mar Compte, die zunächst in Spanien, in Barcelona an der Escola Superior de Música de Catalunya (ESMUC) Klavier unter der Leitung von Jean-François Dichamp Klavier studierte und sich seit 2021/2022 für die Fachrichtung Liedgestaltung bei Professor Marcello Amaral an der Hochschule der Musik Nürnberg in Deutschland spezialisiert.
Trude Eipperle Rieger wurde 1908 in Stuttgart geboren und war mit ihrem lyrischen Sopran eine international bewunderte Sängerin. In den 30-er und 40-er Jahren sang sie auf den Bühnen der Staatsopern in Stuttgart, München, Nürnberg und schließlich Köln, wo sie in der schwierigen Zeit nach dem Krieg von 1945-1951 als erste Sopranistin wesentlich zum Erfolg der Kölner Oper beigetragen hat. 1951 wurde sie an die Staatsoper Stuttgart zurück gerufen, wo sie durch das Land Baden-Württemberg zum Ehrenmitglied der Staatsoper und zur Kammersängerin ernannt wurde. Umjubelte Gastauftritte in Wien, London und Paris folgten. Von Wieland Wagner wurde sie 1952 für die „Meistersinger von Nürnberg“ engagiert, wo sie unter Herbert von Karajan die Rolle des „Evchens“ sang. Zu ihren künstlerischen Partnern zählen u. a. Richard Strauss, Fritz Wunderlich und Mario del Monaco. Sie war die Gattin des RUD-Geschäftsführers Ernst Rieger. Mit der Gründung der Trude Eipperle Rieger-Stiftung 1975 begann die Förderung von Bildung, Kunst, Wissenschaft und kulturellen Einrichtungen und es wurde insbesondere die Basis für die nachhaltige Förderung des gesanglichen Nachwuchses geschaffen, was Trude Eipperle Rieger ein Herzensanliegen war.
Die Fotos zeigen beim Gruppenbild von links nach rechts Dr. Joachim Bläse, Landrat Ostalbkreis und Vorsitzender der Stiftung Schloss Kapfenburg, die Pianistin Mar Compte (Liedbegleitung), den Bassbariton Lukas Krimmel, Preisträger, die Sopranistin Veronika Loy, Preisträgerin, den Gastredner Ex-Fußball-Nationalspieler Claudemir Barreto, genannt „Cacau“, Dr. Hansjörg Rieger, Mitglied der Geschäftsleitung bei RUD und Vorsitzender des familienorientierten Stiftungsvorstandes der Trude Eipperle Rieger-Stiftung, Bruno Seitz, Vorsitzender der Stiftung Schloss Kapfenburg, stellvertretender Vorsitzender des Landesverbandes der Musikschulen Baden-Württemberg e.V. und Moritz von Woellwarth, Akademiedirektor Schloss Kapfenburg sowie auf dem zweiten Bild den diesjährigen Gastredner, den Ex-Fußball-Nationalspieler Claudemir Barreto, genannt „Cacau“, neben dem Portait der Sopranistin und Stifterin Trude Eipperle Rieger (1908-1997)
Text und Foto: Diana Rasch