Konzert mit Ramón Valle und Bluebird Award für Anke Helfrich
"beyond blue - Connection" feiert "Gründungsfest" am 22. Februar im Jazzinstitut Darmstadt
Die Idee zu "beyond blue" entstand für ein spontanes Madagaskar Festival 2013 in Weinheim. Mahaleo Dama, Ricky Olombelo & Bois de Rose. Weltmusiker vom "Fußabdruck Gottes" begeisterten 600 Kurpfälzer. Ihre Mitmusiker hatten sich noch nie vorher gesehen. Alle sind mehr oder weniger jung. Geprobt wird per Internet. Voll Begeisterung und einer gemein-samen Liebe: Musik von „Planet Blue“. Diese Verbindung wurde zwei Jahre später als kultureller Protest gegen den NPD Parteitag beim "Blaue Töne Festival - Mut tut Gut!" vertieft. Dieses Mal ist der Grand Seigneur des deutschen Jazz Emil Mangelsdorff dabei. Dazu eine Rebellenschar aus "MALKY", Claus Boesser-Ferrari, dem Alberto Menendez Quartett, Sir Waldo Weathers und Young roDDy. Der gemeinsame Nenner: Nie mehr Gleichschritt! Im November 2014 fand die Keim&Frischzelle schließlich ihre konzeptionelle und organisatorische Form. Junge Musiker und "alte Haudegen" des Jazz wollen "frischen Wind" in die Szene bringen. Vernetzt durch Freundschaften, verwandt durch die blauen Seelen, vertraut durch gemeinsame Projekte.
Das Ziel: Aus Freude und Freundschaft Musik machen - ohne Scheuklappen! Abseits der Geschmacks-Autobahnen. Ohne kommerzielle Interessen. "Frisch, Frech, Fröhlich, Frei!" Nicht wie bei Turnvater Jahn. Im Jazzinstitut Darmstadt wurden die Knoten festgezurrt. Und hier wird die "beyond blue - Connection" am 22. Februar auch eine Art "Gründungsfest" feiern. Im Mittelpunkt steht ein Konzert mit dem kubanischen Tastenkünstler Ramón Valle und seinem Trio (Konzertbeginn 20.30 Uhr).
Ramón Valle begann in seiner Heimat mit sieben Jahren Klavier zu spielen. Ab 1985 trat er als Solokünstler und ab 1991 mit dem Jazzquartett "Beújula" auf. Valle bekam durch sein virtuoses Tastenspiel schnell einen guten Namen in der kubanischen und lateinamerika-nischen (Jazz)Szene. Der Pianist ist jedoch kein Musiker, der ausschließlich Latin Jazz oder kubanischen Jazz spielt. Vielmehr ist er ein kubanischer Jazzpianist, der reinen, zeit-genössischen Jazz spielt.
Natürlich sind seine kubanischen Wurzeln deutlich zu hören. Sie dominieren aber niemals ein Stück. Ramón Valle selbst sieht sich als globaler Troubadour. Er will Geschichten erzählen, ohne Worte zu benutzen. Daher bleibt "Emoción" (Gefühl), neben dem herausragenden technischen Können des Meisters, das Geheimnis seines Erfolges. Die eigenen Kompo-sitionen lassen sich nur schwer in Schubladen sperren. Mal erinnert seine Spielweise an die Giganten unter den Jazzpianisten wie Oskar Peterson oder McCoy Tyner, ein andermal an Salsakönig Eddie Palmieri. Selbst die Klassiker wie Ludwig van Beethoven schimmern gelegentlich durch.
Die Jazzpresse jubelt: „... Seine Technik ist makellos, sauber, kann kleinste Nuancen fein herausarbeiten.“ (Jazzpodium). Und die Jazzthethik schwärmt: "... Valle verbindet (...) komplexe Rythmen mit melodischer Schönheit ...“.
Bei seinem Auftritt im Jazzinstitut wird Ramón Valle von dem im kubanischen Matanzas geborenen Bassisten Omar Rodriguez Calvo und dem niederländischen Schlagzeuger Jamie Peet begleitet. Mit diesem Trio hat der Künstler gerade eine neue CD mit dem Titel "The Time is Now" eingespielt, die beim deutschen Label IN & OUT veröffentlicht wurde.
Vor dem Konzert verleiht die frisch gegründete Kulturinitiative gemeinsam mit creActiv e.V. und creativecats - Agentur für Kommunikation den "Bluebird Award 2018". Mit dem "Blauen Vogel" werden Kulturschaffende ausgezeichnet, die sich für Blues & Jazz als soziokulturelle Bewegung besonders verdient gemacht haben. U. a. sind B. B. King, Eddie Palmieri, Gudrun Endress (Jazzpodium), Benny Golson, Gabi Kleinschmidt, Mike Hennessey, Paul Kuhn, Fritz Rau und Marshall Allen (Sun Ra Arkestra) ausgezeichnet worden. Nun geht der Ehrenpreis an die Pianistin Anke Helfrich. Die ideale Preisträgerin zum Auftakt der geplanten Frischzellen-kur von beyond blue - Connection. Die vielfach ausgezeichnete Künstlerin ist seit Jahren eng mit der Weinheimer Szene verbunden. Die in Namibia aufgewachsene Jazzmusikerin ist in der Kurpfalz zu Hause. Nach ihrem Studium in den Niederlanden erhielt sie ein Stipendium und ging nach New York. Seitdem ist die Ausnahme-Pianistin eine Botschafterin des deutschen Jazz. Unzählige Konzerte führen sie rund um den Blauen Planeten. Von China bis in die USA; von Schweden bis Mauritius. Der kleine "Bluebird" wird auf dem Trophy Board im Hause Helfrich nicht einsam sein. Unter anderem stehen dort Auszeichnungen wie der Jazzpreis der Stadt Worms, der 1. Preis der European Jazz Competition Award, der Hennessey Jazzsearch, der Hessische Jazzpreis 2017 und der ECHO JAZZ 2016. Die Preisverleihung findet ab ca. 19.00 Uhr im Gewölbekeller des Jazzinstituts Darmstadt, Bessunger Str. 88d statt. Karten gibt es im Kartenshop der Diesbach Medien (06201 - 1 345). Sie können auch unter