„Staubige Wolken in Galaxien-Kernen – Wandschirme und Brennholz“

Staub Kern 01Vortrag von Prof. Dr. Klaus Meisenheimer, Max-Planck-Institut für Astronomie, Heidelberg
Donnerstag, 16.02.2017, 19.30 Uhr
Einheitspreis: 5,00 €
Ort: Planetarium, Sternensaal

Der Referent wird in seinem Vortrag zunächst die Funktionsweise der aktiven galaktischen Kerne erklären. Das Gebiet der innersten Staubwolken ist nur etwa 10 Lichtjahre groß, so dass man selbst bei den nächsten aktiven Galaxien eine Winkelauflösung von 1/1.000.000 Grad (Vollmonddurchmesser 1/2 Grad) braucht, um Einzelheiten der aufgeheizten Wolkenverteilung zu erkennen. Darüber hinaus werden neuste Beobachtungsmethoden und ihre Ergebnisse aus den letzten zehn Jahren diskutiert.

Seit gut 30 Jahren weiß man, dass die aktiven Kerne, die sich in manchen Galaxien befinden, von staubigen Wolken umgeben sind. Dieser Befund ergab sich aus der Beobachtung, dass sich sogenannte „Typ I“-Quellen, deren hellste als Quasare bezeichnet werden, in vielen Eigenschaften nicht wesentlich von sogenannten „Typ II“-Quellen unterscheiden. Man vermutete daher, dass diese Objekte ähnlich sind, aber aus verschiedenen Blickrichtungen beobachtet werden. Besonderes Gewicht erlangte diese Vermutung, als es gelang, bei einzelnen „Typ II“-Quellen im polarisierten, das heißt gestreuten Licht, auch die zentral leuchtende helle Scheibe nachzuweisen. Diese sind für „Typ I“-Quellen charakteristisch. In
„Typ II“-Quellen ist die zentrale Scheibe wie durch einen Wandschirm verdeckt. Außerdem leuchten Quasare durch Einfall von Materie in der Nähe des zentralen Schwarzen Loches. Man kann die staubigen Wolken also auch als zukünftiges Brennmaterial betrachten.
Prof. Dr. Klaus Meisenheimer ist Astronom und arbeitet am Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg.

www.planetarium-mannheim.de
Information und Ticket-Hotline Telefon 0621/415692