Anlässlich der diesjährigen Nibelungenfestspiele widmet das Museum Heylshof vom 2. Juli bis 11. September seine aktuelle Sonderausstellung dem jungen Berliner Maler Fabian Seyd. Die Vernissage findet statt am kommenden Freitag, dem 1. Juli um 19.00 Uhr im Beisein des Künstlers.
Der Künstler wurde 1979 in Königs Wusterhausen im Spreewald geboren und wuchs in Berlin auf, wo er bis heute lebt und arbeitet. Seyds figurative Malerei ist motivisch äußerst vielschichtig. Eine Werkgruppe scheint die Expedition in eine entlegene, tropische Region zu dokumentieren – real oder fiktiv, das bleibt der Phantasie des Betrachters überlassen. Kraftvolle Farben verbinden sich hier mit entrückt wirkenden Protagonisten einer Terra incognita. Eine weitere zentrale Phase seines Schaffens widmet Seyd der Kunstgeschichte: In Paraphrasen alter Meister verarbeitet er seine eigene Kunstrezeption und transponiert Bildformeln der frühen Neuzeit, von Rembrandt, Velázquez oder Michelangelo, in seine eigene Formensprache. Höfische Porträts, die flirrenden Farben niederländischer Stillleben und die einzigartige Lichtdarstellung Rembrandts finden hier zeitgenössische Entsprechungen. Die Ausstellung im Museum Heylshof lässt seine Gemälde in den Dialog mit skulpturalen Arbeiten treten.
Die Kunst von Fabian Seyd erkundet Schnittstellen. Seine Arbeiten verknüpfen klaren Naturalismus mit abstrakten gestalterischen Interventionen. Auf diese Weise verbindet dieser Künstler technische Perfektion mit gewollten Brüchen und Irritationen. So eröffnen sich unauflösbare Szenarien zwischen Wirklichkeit und Traum, die in ihrer Intensität das Wegschauen unmöglich machen. Der Betrachter ist Teil des Bildgeschehens, und vermag es doch nie gänzlich zu ergründen. Die Gemälde und Zeichnungen besitzen eine große Suggestivkraft.
Das renommierte Osthaus Museum in Hagen widmete dem Künstler bereits 2015 eine umfangreiche Einzelausstellung. Im Spätsommer diesen Jahres sind seine Werke, die bereits Eingang in wichtige deutsche Privatsammlungen gefunden haben, im Museum Goch zu sehen. Nun werden Fabian Seyds eindringliche Bildwelten unter dem auf das verlorene Paradies anspielenden Titel „el jardin robado“ erstmals im Museum Heylshof in Worms präsentiert.
Die Ausstellung im Museum Heylshof ist geöffnet dienstags bis samstags von 14.00 bis 17.00 Uhr und sonntags von 11.00 bis 17.00 Uhr. Der Eintritt beträgt Euro 3,50.