Am 22. März 2022 wurde im Renitenztheater Stuttgart bereits der 25. Stuttgarter Besen, einer der wichtigsten Kabarettpreise im deutschsprachigen Raum, vergeben. Acht nominierte Künstlerinnen und Künstler aus den Sparten Satire, Kabarett, Musik-Kabarett und Comedy traten im Wettbewerb gegeneinander an. Moderiert wurde der Abend von Florian Schroeder. Die fachkundige Jury, bei der Christoph Sieber den Vorsitz hatte, gab noch am späten Abend die Preisträgerinnen und Preisträger bekannt. Gemeinsam überreichten sie die begehrten Trophäen.
Der „Goldene Besen“, dotiert mit 3000 Euro, ging an David Stockenreitner. Mit dem „Silbernen Besen“, ( 2.000 Euro) wurde Eva Karl-Faltermeier ausgezeichnet. Mirja Regensburg erhielt den „Hölzernen Besen“ (1.500 Euro). Erik Lehmann wurde mit dem Gerhard-Woyda-Publikumspreis geehrt, verbunden mit 1.700 Euro Preisgeld.
Die Begründungen der Jury lauten für den Wiener David Stockenreitner: „Der Stand Up-Comedian philosophiert über Sinn und Unsinn eines Studiums und beleuchtet schwarzhumorig seine Heimat Kärnten. Auch sein eigenes körperliches Handicap verarbeitet er in klugen Pointen und überzeugte damit Publikum und die Jury. Im Gegenzug gibt es dafür die goldene Auszeichnung.“
Und für die Kabarettistin Eva Karl-Faltermeier aus dem Regensburger Umland: „Die Oberpfälzerin nimmt vor allem die große Flexibilität von Instagram-Nutzern aufs Korn, wo die größte Verrenkung nicht in den auffälligen Posen besteht, sondern darin einen SUV und ein ökologisches Bewusstsein unter einen Hut zu bekommen. Für diese humorvolle Beobachtung des digitalen Zeitgeists gibt es die silberne Besen-Trophäe.“
Für Mirja Regensburg aus Hümme in Hessen, die Stand-up Comedy, Gesang und Improvisation vereint:„Mirja Regensburg zeigt sich auf der Bühne des Renitenztheaters als Künstlerin mit einem großen Gespür für die kleinen und großen Hürden des Alltags. Aus Begriffen wie „MuffinJeans“ und „Boyfriend Cut“, sowie einer Passage über die Kunst Komplimente annehmen zu können, kombiniert Regensburg ein stimmungsvolles Programm und wird dafür von der Jury mit dem Stuttgarter Besen in HOLZ geehrt.“
Für den Dresdner Kabarettisten Erik Lehmann: „Erik Lehmann beweist, dass große Kabarett-Kunst auch im Kleinen entstehen kann. Seine Figur Uwe Wallisch beschäftigt sich oberflächlich betrachtet nur mit einer unscheinbaren Hortensie für den Garten. Aber Lehmann entwickelt daraus eine unterhaltsam-absurde Erzählung, die vom Publikum geschätzt und mit dem Gerhard-Woyda-Publikumspreis ausgezeichnet wird.“
Veranstaltet wird der „Stuttgarter Besen“ vom Stuttgarter Renitenztheater und dem SWR. Die Stadt Stuttgart stiftet das Preisgeld. Im diesjährigen Wettbewerb hatten sich rund 80 Kandidaten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz mit Auszügen aus ihren Kleinkunstprogrammen beworben.
Zur diesjährigen Jury gehörten Adrienne Braun (Journalistin, Stuttgarter Zeitung), Nora Niethammer (Kulturamt der Landeshauptstadt Stuttgart, Fachreferentin für Theater und Tanz), Stefan Leidner (Hessischer Rundfunk), Martin Müller (SWRFernsehen) und Sebastian Weingarten (Intendant des Renitenztheaters).
Der Stuttgarter Besen wurde aufgezeichnet und wird im SWR Fernsehen und Hörfunk SWR2 gesendet, weitere Informationen unter www.swr.de
Foto: Christoph Sieber, Eva Karl-Faltermeier, Mirja Regensburg, David Stockenreitner, Erik Lehmann, Florian Schroeder
Text und Foto: Diana Rasch