Nicht jeder Berufsweg verläuft ohne Umwege. Gut, dass das Bildungssystem durchlässig ist und an vielen Schnittstellen eine zweite Chance bietet. Angebote und Beratung gibt es auf der Messe Jobs for Future vom 18. bis 20. Februar in der Maimarkthalle Mannheim
Der Zweite Bildungsweg ist bekannt: Menschen, die sich nach Feierabend und an den Wochenenden hinsetzen, um das Abitur nachzuholen oder zu studieren. Diese Möglichkeiten gibt es weiterhin – aber sie sind wesentlich vielfältiger geworden und lassen sich besser an die persönliche Lebenssituation anpassen. Von der Grundschule bis zum Studium gibt es eine Vielzahl an Chancen, Lernstoff nachzuholen, Abschlüsse zu absolvieren und neue Wege in den Beruf einzuschlagen. Auf der Jobs for Future – Messe für Arbeitsplätze, Aus- und Weiterbildung haben zahlreiche Institutionen, Unternehmen und Bildungsträger entsprechende Angebote im Gepäck und beraten die Besucherinnen und Besucher individuell. Die Messe findet vom 18. bis 20. Februar in der Maimarkthalle Mannheim statt und ist an allen drei Tagen von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Stärken ausbauen, Defizite ausgleichen
Für Sprachbegabte und Kinder aus zweisprachigen Familien gibt es Schulen mit zweisprachigem Unterricht ab der bilingualen Grundschule. Schülerinnen und Schüler mit Hauptschulabschluss können auf der dreijährigen „Wirtschaftsschule plus“ zusätzlich zur Mittleren Reife den IHK-Abschluss „Kaufmann/frau für Büromanagement“ erlangen. Zu Fachhochschulreife oder Abitur führen Höhere Berufsfachschulen – mit Berufsausbildung – und Berufsoberschulen in Voll- oder Teilzeit.
Die Mannheimer Abendakademie bietet Schülerinnen und Schülern Nachhilfe für alle Schularten und Klassen sowie Seminare zu Lernstrategien. Wer einen Abschluss nachholen möchte, kann das dort ebenfalls tun – in Tages- oder Abendkursen. Zu den Lehrgängen des Staatlichen Pfalz-Kollegs und -Abendgymnasiums Speyer zählt zusätzlich das „Abitur online“ mit nur zwei wöchentlichen Präsenzabenden.
Fit für den Beruf
Bei den Carlo-Schmid-Schulen kann man unter anderem das Vorqualifizierungsjahr Arbeit/Beruf (VAB) und das Berufseinstiegsjahr (BEJ) durchlaufen. Im VAB können Schülerinnen und Schüler den Hauptschulabschluss erwerben. Wer sich danach noch nicht für einen Beruf entscheiden will, kann ein BEJ absolvieren.
Die BASF eröffnet mit ihren Programmen „Start in den Beruf“ und „Anlauf zur Ausbildung“ Schülern – auch ohne Hauptschulabschluss – gute Chancen, sich für eine anschließende Berufsausbildung zu qualifizieren.
Junge Menschen mit Lern- und Mehrfachbehinderungen finden im Berufsbildungswerk Mosbach-Heidelberg Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen sowie eine einjährige Sonderberufsfachschule. Dort können sie auch staatlich anerkannte und sondergeregelte Berufsausbildungen machen, zum Beispiel in Metalltechnik, Holztechnik, Gartenbau und vielem mehr. Für berufliche Rehabilitation und Integration von Menschen mit Autismus oder psychischen Beeinträchtigungen hat Salo & Partner ein Netzwerk aufgebaut.
Eine zweite Chance für Erwachsene ohne Berufsabschluss ist die betriebliche individuelle Qualifizierung (BiQ). Auskunft darüber gibt die Handwerkskammer.
Ins Studium – und zurück
Bei entsprechender beruflicher Qualifikation können auch Menschen ohne Abitur oder Fachhochschulreife studieren. Das gilt für eine Reihe von Berufen, zum Beispiel Erzieher/innen und Physiotherapeuten/-innen, aber auch Handwerksmeister. Auch Fernstudiengänge stehen dieser Personengruppe offen.
Was tun, wenn das Studium doch nicht den eigenen Erwartungen entspricht? Die IHK Rhein-Neckar hat eine eigene Anlaufstelle für Studienabbrecher/innen. Auch die Handwerkskammer wirbt um Menschen, die sich in ihrem Studium nicht zu Hause fühlen, und bietet eine Reihe attraktiver Berufswege an, die binnen kurzer Zeit in die Selbstständigkeit führen können, zum Beispiel „Abi + Auto“.
Wer sich nicht sicher ist, ob ein Studium der richtige Weg ist, sollte bei Unternehmen nach Abiturientenprogrammen fragen. Bei Aldi absolvieren Abiturienten innerhalb von drei Jahren gleich drei IHK-Abschlüsse: Kaufmann/frau im Einzelhandel, die Ausbildung der Ausbilder sowie die Weiterbildung zum/zur Geprüften Handelsfachwirt/in. In den letzten sechs Monaten beweisen die Handelsfachwirte in einer Filiale in verantwortungsvollen Tätigkeiten ihr Können.
Beratung und Betreuung
Professionelle und individuelle Beratung für alle Phasen des Berufslebens leisten die Kammern und Verbände, die man auf der Jobs for Future bequem unter einem Dach findet. Die IG-Metall-Jugend klärt angehende Azubis über ihre Rechte und Pflichten auf. Beratung und Betreuung bei der Entscheidung fürs Studium finden Jugendliche, deren Eltern keine Hochschulbildung besitzen, bei der gemeinnützigen Organisation ArbeiterKind.de.
Wer sich individuell coachen lassen will – vom Berufungs-Scouting bis zum individuellen Bewerbungstraining – kann sich auf der Jobs for Future bei TraumjobScout informieren und an Schnuppertrainings teilnehmen.
Die Jobs for Future – Messe für Arbeitsplätze, Aus- und Weiterbildung ist vom 18. bis 20. Februar in der Maimarkthalle Mannheim jeweils von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Weitere Infos unter www.jobsforfuture-mannheim.de. Dort stehen im Bereich Presse/Medien auch druckfähige Fotos zum Download bereit.