15.11.2021
Vom Homo heidelbergensis als „erstem Migranten“ über „Gastarbeiter“ als Motoren des Wirtschaftswunders in der Bundesrepublik bis hin zu erfolgreichen Unternehmerinnen und Unternehmern mit ausländischen Wurzeln: Das TECHNOSEUM präsentiert vom 13. November 2021 bis zum 19. Juni 2022 in der Großen Landesausstellung Baden-Württemberg Migrationsgeschichten mit persönlichem Blickwinkel. Auf 900 Quadratmetern Ausstellungsfläche sind über 300 Objekte mit Migrationsgeschichte zu sehen – und zwar zu einem ganz überwiegenden Teil Neuzugänge, die dem Museum eigens für die Schau überlassen wurden.
„Die wichtigste These der Ausstellung ist: Migration gab es schon immer und sie hat unser Land zu seinem Vorteil geprägt“, erläutert Kuratorin Dr. Anne Mahn. „Der Fokus liegt dabei auf der Nachkriegszeit sowie auf der Arbeitswelt als dem zentralen Lebensbereich, der Menschen zusammenbringt und miteinander verbindet.“ Sieben Kapitel und diverse Inszenierungen veranschaulichen die unterschiedlichsten Migrationserfahrungen in Deutschland – vom Stockbett in einer firmeneigenen Unterkunft bei Opel in Rüsselsheim bis hin zur Inneneinrichtung einer Eisdiele von der Schwäbischen Alb. Die Besucherinnen und Besucher können sich in die jeweiligen Lebensgeschichten einfühlen, etwa indem sie an interaktiven Stationen einen Arbeitstag am Fließband beim Zusammenbauen eines Papier-Traktors absolvieren, aufs Fahrrad steigen und sich per App in den Arbeitsalltag eines Lieferkuriers versetzen – oder an einer Bilderstation ein Selfie machen und so selbst Teil der Geschichte werden. Im Diskursraum am Ende der Schau kommen nicht zuletzt kontroverse Themen wie Stereotype und Rassismus-Erfahrungen zur Sprache.
Die Ausstellung ist komplett zweisprachig: Sämtliche Texte sowie Audio- und Filmstationen sind auf Deutsch und Englisch verfügbar. Weitere Informationen zur Ausstellung, dem umfangreichen Begleitprogramm und dem Katalog gibt es unter www.technoseum.de.