Berlin. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zeichnete den Regisseur und Drehbuchautor Christian Petzold am 1. Oktober 2021 im Schloss Bellevue mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse aus. Petzold wird mit seiner Filmkunst als herausragendender Kulturbotschafter Deutschlands geehrt, weil er es schaffe, mit seinen Filmen „den Puls unserer Gesellschaft“ zu erkunden und „historisches Bewusstsein“ zu wecken.
Am Beispiel von Einzelschicksalen zeige er gesellschaftspolitische Zustände und Entwicklungen auf und verweise dabei stets auf die deutsche Geschichte zurück. In seinen Filmen greife er die Zeit des Nationalsozialismus, die vom Terrorismus geprägten 1970-er Jahre oder auch die Teilung Deutschlands und die Wiedervereinigung auf.
„Seine Filme bringen uns Menschen nahe, die von der Geschichte gezeichnet sind – von der Shoah, dem Terrorismus der RAF, von der DDR, der Flucht vor Gewalt und Diktatur. Seine Filme zeigen uns, wie wichtig es ist, die Vergangenheit im Blick zu haben, wenn wir in eine bessere Zukunft aufbrechen wollen.“
Petzold ist Mitbegründer der „Berliner Schule“, einer international renommierten Gruppe von Filmemachern, die seit den 1990-er Jahren den deutschen Film mit nüchterner Erzählweise, stilistischer Klarheit und einer präzisen Sprache prägen.
Der Bundespräsident ehrt jedes Jahr zum Tag der Deutschen Einheit engagierte Bürgerinnen und Bürger, die den Zusammenhalt im Land und in Europa stärken. In diesem Jahr waren es 14 Bürgerinnen und Bürger, die sich trotz der die Kulturbranche besonders stark einschränkenden Coronabestimmungen „in herausragender Weise um Kunst und Kultur verdient gemacht haben“.
„Die Pandemie hat uns bewusst gemacht, welche Bedeutung, welchen Wert Kunst und Kultur für uns haben – für das Leben jedes und jeder Einzelnen, aber auch für unsere Gesellschaft und unsere Demokratie“, sagte der Bundespräsident bei der feierlichen Ehrung und: „Ich bin überzeugt: Kultur ist Grundbedingung für das Gelingen der Demokratie“.
Text und Foto: Diana Rasch