Aufruf „Missbrauch aus unserer kreativen Kultur zu eliminieren“
(cat). Immer mehr Promis klinken sich bei der Hetzjagd um Harvey Weinstein ein. Zahlreiche Schauspielerinnen und Frauen aus der Filmbranche werfen dem 65-Jährigen vor, von ihm sexuell belästigt oder sogar vergewaltigt worden zu sein. Nach der Polizei in New York und Los Angeles ermittelt nun auch die New Yorker Staatsanwaltschaft gegen den Filmmogul wegen mutmaßlicher sexueller Übergriffe. Die Ehefrau des Filmproduzenten Georgina Chapman verließ ihn mit den beiden Kindern (4,7). Von seiner Filmfirma Miramax, die er mit seinem Bruder gründete, wurde er gefeuert. Schauspieler Matt Damon bezeichnete Weinstein als „ein Arschloch“ und einen „notorischen Schürzenjäger“. Das große Ausmaß von „kriminellen sexuellen Nachstellungen“ sei ihm „absolut nicht“ bekannt gewesen. Filmgrößen wie Leonardo DiCaprio Gwyneth Paltrow, Angelina Jolie, Meryl Streep, George Clooney, Lena Dunham, Kate Winslet, Mark Ruffalo und Christian Slater gingen auf Distanz zu Weinstein. Auch der US-Schauspieler Channing Tatum setzte ein Zeichen, in dem er das geplante Filmprojekt „Forgive Me, Leonard Peacock” mit der Weinstein Company (TWC) absagte. In dem Film gehe es ausgerechnet um einen Jungen, „dessen Leben durch sexuellen Missbrauch zerrissen wurde“, so Tatum und Reid. In einer Mitteilung auf Facebook priesen der 37-Jährige und sein Produktionspartner Reid Carolin die „mutigen Frauen”, die ihre Missbrauchsvorwürfe gegen den Filmproduzenten Harvey Weinstein offen ausgesprochen hätten, als „wahre Heldinnen”. Das Statement endet mit einem eindringlichen Appell: „Die Wahrheit ist raus - lasst uns nun zu Ende bringen, was unsere unglaublichen Kollegen begonnen haben und Missbrauch aus unserer kreativen Kultur ein für alle Mal eliminieren“.