Moritz Bleibtreu: „Märchen sind für Erwachsene“

moritz bleibtreu juergen prochnow druck 300dpiDer Schauspieler ist in fast allen Film-Genres zuhause

(cat). Mit Filmen wie „Stadtgespräch“ und „Knockin’ On Heaven’s Door“ wurde Moritz Bleibtreu zum Star, und seit „Lola rennt“ sieht man ihn vermehrt in internationalen Produktionen wie in Steven Spielbergs „München“ oder neben Brad Pitt in „War World Z“. Letztes Jahr drehte er die Fortsetzung der Kiffer-Komödie „Lammbock“. Große Teile davon wurden im unterfränkischen Würzburg, der Heimat des Regisseurs Christian Zübert, gedreht. Ins Kino kommt der Kult-Film im Frühjahr 2017. Auch vor der Märchenverfilmung „Das kalte Herz“ schreckte der 45-Jährige nicht zurück, obwohl das Genre nicht seinen Geschmack treffe, wie er der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ erklärte: „Ich halte nicht so viel von Märchen. Die meisten davon sind ja – streng genommen – Geschichten für Erwachsene“. Gerade deutsche Märchen kämen aus einer Zeit, „als sie als erzieherische Maßnahme galten“ und „Moralkeulen“ waren, um Kindern Angst zu machen. „Im Jahre 2016 sollte man so weit sein, dass man Kindern nicht einfach sagt ‘du darfst nicht in den Wald‘, sondern erklärt, warum es vielleicht nicht so schlau ist, allein in den Wald zu gehen“, findet der TV-Star. Seinem Sohn las Moritz daher keine Märchen vor. Vielleicht griff er ja lieber zum Krimi? Schließlich sagte der Mime über sein neustes Projekt „Nur Gott kann mich richten“: „Es ist ein Gangsterfilm, das Genre liebe ich. Hat wohl was damit zu tun, dass ich in einem rauen Viertel großgeworden bin. In den 80er Jahren war St. Georg eine schlimme Heroin-Gegend. Insofern ist mir das Milieu ja sehr vertraut“, vermutete Bleibtreu gegenüber der „MOPO“. Interessant: Neben seiner Rolle als Hauptdarsteller agiert Bleibtreu diesmal auch als Co-Produzent.