Empfindlicher Rückschlag in der Wartburgstadt - Löwen unterliegen bei Aufsteiger Eisenach
Beim ThSV Eisenach haben die Rhein-Neckar Löwen am Montagabend die erste Liga-Niederlage nach vier Siegen am Stück kassiert. Der Aufsteiger leistete sich weniger Fehler in einem Nerven- und Kampfspiel auf Augenhöhe und gewann durchaus verdient 29:26 (13:13). In der Halbzeitpause ziehen die Löwen das Los TuSEM Essen, treten also im Achtelfinale des DHB-Pokals beim Zweitligisten aus dem Ruhrpott an.
Eisenach erwischt den deutlich besseren Start, führt nach etwas mehr als vier Minuten 3:0. Der Grund: Matija Skipic im ThSV-Tor erreicht direkt Betriebstemperatur – und hat im Pfosten einen treuen Helfer. Das Wurfpech der Löwen ist das Ergebnisglück der Gastgeber. Wichtig, dass Juri Knorr seine Farben auf die Anzeigetafel bekommt (3:1, 6.). Der zweite 3:0-Lauf Eisenachs bringt das 8:5 (16.). Danach aber schuften sich die Gelben in die Partie. Olle Forsell Schefvert macht im Innenblock neben Ymir Gislason einen Klasse-Job, stoppt die bis dahin so erfolgreichen 1:1-Aktionen des Gegners.
Die Folge: Mit einem 3:0-Lauf machen die Löwen aus einem 9:6 ein 9:9 (21.). Jon Lindenchrone trumpft in dieser Phase auf, erzielt in vier Minuten drei Treffer, besorgt u.a. das 11:13 (28.). Ärgerlich aus Löwen-Sicht, dass es in die Pause nicht mit einem Vorsprung geht. Stattdessen führt ein Doppelpack von Eisenachs Alexander Saul zum 13:13. Ein leistungsgerechtes Resultat, denn der Aufsteiger macht ein verdammt starkes Spiel, fordert dem Pokalsieger alles ab, der in der Pause TuSEM Essen als Achtelfinal-Los zieht und die Mission Titelverteidigung somit im Ruhrpott aufnehmen wird.
Es wird ein Kampf- und Nervenspiel
Parade Mateusz Kornecki, drittes Tor Simone Mengon: Auch der Start in Durchgang zwei geht an Eisenach. Auf der anderen Seite knüpft Lindenchrone an seine Leistung der ersten 30 Minuten an, trifft zum 14:14 (33.). Auch David Móré bleibt fehlerfrei beim Abschluss (15:15, 35.). Stark, wie Gustav Davidsson den Siebenmeter zieht und Schefvert den zweiten Versuch an Kornecki vorbeibringt (16:16, 38.). Es bleibt ein Duell auf Augenhöhe. Überragend der Pass von Knorr auf Davidsson am Kreis (18:18, 42.). Bei Eisenach dreht Marko Grgic auf, wuchtet ein zum 19:18 (42.).
David Späth meldet sich mit Parade Nummer eins nach seiner Einwechslung für Joel Birlehm an (20:19, 44.). Nach dem 21:19 durch Ivan Snajder nimmt Sebastian Hinze die zweite Auszeit des Spiels (45.). Niclas Kirkeløkkes Hammer donnert an die Latte (46.), aber auch Zehnder wirft daneben (47.). Es ist und bleibt ein Kampfspiel. Eines, in dem man sich nicht so zwei dumme Ballverluste leisten sollte wie die Löwen in Minute 49. Glück, dass es gegenüber an der Löwen-Latte einschlägt, man die Chance bekommt zum Anschlusstreffer.
Niclas Kirkeløkke verliert den nächsten Ball. Davidsson gewinnt zwar die Kugel zurück, begeht dann aber direkt wieder ein Stürmerfoul. Jetzt ist es reine Nervensache. Einmal mehr zeigt sich, wie ausgeglichen diese LIQUI MOLY Handball-Bundesliga ist. Ein Statement von Skipic, der Schefvert einen Siebenmeter wegnimmt (22:20, 52.). Richtig eng wird es, als Walz das 23:20 macht und Schefvert zwei Minuten verpasst (53.). Technischer Fehler Zehnder, Tor Kirkeløkke: Plötzlich sind die Löwen wieder voll im Spiel (23:22, 54.).
Nach einem Doppelpack von Alexander Saul steht es 25:22 (56.). Letzte Auszeit Löwen. Traumtor Kirkeløkke nach Kempa-Pass (25:23, 57.). Ist das noch einmal eine späte Initialzündung? Nein! Saul mit seinem siebten Tor erhöht wieder auf 26:23 (57.). Mengon marschiert durch die Mitte: 27:23. Kornecki hält gegen Kohlbacher. So geht es aus Sicht der Löwen dahin. Eine herbe Enttäuschung nach vier Siegen in Folge.
ThSV Eisenach – Rhein-Neckar Löwen 29:26 (13:13)
Löwen: Birlehm (1.-38., 4 Paraden), Appelgren, Späth (ab 38., 3 Paraden) – Kirkeløkke (6), Plucnar, Knorr (1), Óskarsson, Móré (4), Holst, Davidsson (4), Groetzki (2), Schefvert (1/1), Gislason, Lindenchrone (4), Zacharias, Kohlbacher (4)
Eisenach: Skipic (1.-30., 7 Paraden), Kornecki (ab 31., 3 Paraden) – Reichmuth, Zehnder (7/2), Walz (3), Mengon (5), Grgic (2), Ende, Heitkamp, Meyer, Donker, Kraus, Kurch (1), Snajder (3/1), Weyhrauch (1), Saul (7)
Spielfilm: 3:0, 4:2, 5:3, 8:5, 9:6, 9:9, 10:10, 10:12, 11:13, 13:13 (HZ), 15:15, 16:16, 18:18, 21:19, 23:20, 23:22, 25:22, 26:23, 27:24, 28:25, 29:26 (ENDE)
Schiedsrichter: Adrian Kinzel & Sebastian Grobe
Quelle: www.rhein-neckar-loewen.de