Nach langer WM und kurzer Erholung steht direkt das Pokal-Viertelfinale in Hannover auf dem Programm
Sonntag in Stockholm um WM-Medaillen und -Platzierungen spielen, samstags drauf in Hannover dann um den Einzug ins REWE Final Four. In diesem einen Satz spiegelt sich das ganze Dilemma des internationalen Handball-Spielplans wider. Und er trifft neben allen anderen Teams mit vielen Nationalspielern insbesondere die Rhein-Neckar Löwen. Nicht weniger als zehn Löwen haben an den Weltspielen in Polen und Schweden teilgenommen, waren dort fast drei Wochen lang jeden zweiten Tag gefordert.
„Das ist wirklich komisch. Am Montag komme ich nach Hause und am Freitag muss ich wieder reisen. Es ist wirklich brutal, dass es gleich mit solch einem entscheidenden Spiel weitergeht“, beurteilt Löwen-Kapitän Patrick Groetzki die Lage. An echte Regeneration ist so jedenfalls nicht zu denken. Das betonte unlängst auch Ex-Löwe Hendrik Pekeler im Löwenfunk. Unter anderem wegen dieses Termin-Wahnsinns hatte sich der Weltklasse-Kreisläufer eine Pause von der Nationalmannschaft erbeten. Zwischen Weihnachten und dem Saison-Neustart kommen alle die, die bei der WM dabei waren, auf weniger als zehn freie Tage.
Löwen müssen von 0 auf 100: Frische durch Fantasie – und einen Sieg im Pokal
Über körperliche wie geistige Frische muss man also nicht reden. Man muss sie schlichtweg herbeizaubern. Oder sie sich ganz einfach einreden. Am besten geht das natürlich mit Siegen. Und so richten die Löwen ab sofort den Blick auf ihr Viertelfinal-Spiel im DHB-Pokal, das am Samstag um 18.30 Uhr in der ZAG Arena in Hannover über die Bühne geht. Bei der gastgebenden TSV läuft es ebenfalls nicht rund. „Aufgrund personeller Engpässe“, wie es auf der Recken-Website heißt, musste das für den heutigen Dienstag angesetzte Testspiel abgesagt werden.
Klar ist: Am Samstagabend werden Müdigkeit, Blessuren und sonstige Zipperlein beiseitegeschoben: Die Löwen müssen von 0 auf 100. Es geht schließlich um den Einzug ins REWE Final Four! Und beide Klubs verbindet eine reizvolle Vergangenheit in Sachen DHB-Pokal. 2018 traf man sich im Finale, feierten die Löwen durch einen Sieg über die Recken das Ende des Pokalfluchs und den ersten Titel im elften Anlauf. In der übernächsten Pokal-Saison gelang den Recken die Revanche. Mit einem Buzzer-Beater von Morten Olsen sicherte sich Hannover ein 31:30 im Viertelfinale und qualifizierte sich wiederholt für das Finalturnier. Dort war dieses Mal im Halbfinale gegen Melsungen Endstation.
Wie gehen die Löwen die knappe Trainingswoche an? Nach Krafttraining am Montag und Hallentraining am Dienstag darf sich der Kader in Abwesenheit der WM-Fahrer am Mittwoch noch einmal erholen. Am Donnerstag steigen dann alle wieder ins Training ein. Am Freitag geht es nach dem Abschlusstraining Richtung Hannover. Ein knackiges Programm, mit dem sich die Löwen nur in einem Falle versöhnen könnten: Mit einem Sieg am Samstag und der Rückkehr ins REWE Final Four.
Quelle: www.rhein-neckar-loewen.de
