Viktoria Köln – SV Waldhof 1:0

Viktoria Köln – SV Waldhof 1:0

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Wieder überlegenes Spiel der Waldhöfer, doch erneut ohne Ertrag
(GM) Mehr Ballbesitz, mehr gewonnene Zweikämpfe, mehr Torschüsse – doch am Ende kein Treffer und keine Punkte. Der SV Waldhof unterliegt am Freitagabend mehr als unglücklich bei Viktoria Köln, mit 0:1 und ist nun seit sechs Spielen ohne Sieg. Und erneut trat deutlich zutage, was der Mannschaft von Bernhard Trares fehlt: jemand der das Tor trifft. Was nützen überlegen geführte Spiele, wenn das fehlt, worum es im Fußball geht – nämlich Tore?

Der Waldhof – mit einer Veränderung in der Startelf: Lohkemper für Abifade - startet, wie bereits gegen Ingolstadt, engagiert in die Begegnung. Der Ball läuft gut durch die eigenen Reihen, aber zunächst ohne nennenswerten Druck auf das Kölner Tor. Erst gegen Mitte der ersten Halbzeit kommt auch Köln zu ersten Angriffen, die aber die aufmerksame Waldhöfer Abwehr vor keine Probleme stellen. In der 25. Minute holt sich Lohkemper für ein Foul an Greger die erste Gelbe Karte der Partie ab, zum verständlichen Unmut der Gäste, da in der 8. Minute Engelhardt mit offener Sohle Lohkemper getroffen hatte und Schiedsrichter Martin Wilke den Kölner nur mit einer wortreichen Ermahnung „bestrafte“.

Auch ohne herausgespielte Torchance geht Köln in der 39. Minute in Führung. Zuvor hatte Klünter beim Hochspringen zum Kopfballduell Eisenhuth mit dem Arm im Gesicht getroffen und der Unparteiische zeigte dem Waldhöfer erst die Gelbe Karte und dann auf den Punkt. Die Entscheidung ist vertretbar, aber doch hart, denn Eisenhuth war durchaus in Klünter hineingelaufen und hatte keine Chance, an den Ball zu kommen. Waldhof-Trainer Bernhard Trares macht zu Recht geltend, dass es jede Woche bestimmt ein Dutzend Mal zu solchen Aktionen kommt, ohne dass Strafstoß gepfiffen wird. Weil Torhüter Bartels die Entscheidung monierte, zeigte ihm Wilke ebenfalls die Gelbe Karte.

Kölns Torjäger Güler legte sich den Ball zurecht und verwandelte den Strafstoß sicher zum 1:0. Statt sich endlich einmal für eine gute Vorstellung zu belohnen, lag der Waldhof nun wieder in Rückstand, ohne bis dahin eine Torchance des Gegners zugelassen zu haben. Wie sagte doch der unvergessene Andy Brehme einmal treffend: „Wenn du Scheiße am Fuß hast ….“

Für den Rest der ersten 45 Minuten zog sich die Viktoria weitgehend in die eigene Hälfte zurück und nahm die knappe Führung schließlich mit in die Pause.

Zur zweiten Halbzeit kam Abifade für Lohkemper ins Spiel und der Waldhof übernahm schnell wieder das Kommando. In der 51. Minute hatte Shipnoski den Ausgleich auf dem Fuß, nachdem Arase eine Flanke von Yigit per Kopf präzise weitergeleitet hatte, doch Shipnoski lässt sich zu viel Zeit und Greger kann ihm den Ball noch wegspitzeln. In der Folge hält der Waldhof die Gastgeber – immerhin der Tabellenvierte – in deren eigener Hälfte fest, kommt aber nicht entscheidend zum Abschluss. Nach einer Stunde wechseln beide Teams gleich doppelt – beim Waldhof kommen Thalhammer für Arase und Ferati für Sietan (60.).

Der Druck auf das Kölner Tor nimmt ständig zu, aber es fehlt die zündende Idee zum erfolgreichen Abschluss. In der 73. Minute kommt mit Okpala für Shipnoski beim Waldhof ein frischer Stürmer aufs Feld und in der 80. Minute versucht es Bernhard Trares mit der Brechstange, als er für Yigit den kopfballstarken Sechelmann bringt und den eigentlichen Abwehrspieler nach vorne beordert. Zwei Minuten später zieht Ferati aus der zweiten Reihe ab, doch Kölns Torhüter Dudu kann den Ball – mit einiger Mühe – über die Querlatte bugsieren.

In den letzten fünf Minuten der regulären Spielzeit wird es turbulent. Köln verteidigt die knappe Führung verbissen – Lopes Cabral kann den enteilten Ferati nur durch ein Foul bremsen; sieht dafür Gelb und es gibt Freistoß für den Waldhof. Ferati schlägt den Freistoß vor das Kölner Tor, der Ball geht durch die komplette Kölner Abwehr, aber am langen Pfosten verpassen es gleich zwei Waldhöfer – Okpala und Thalhammer – den Ball über die Linie zu bringen (86.). Die mitgereisten Fans der Blau-Schwarzen stöhnen im Kollektiv auf. Und kurz darauf herrscht nach einem Eckball helle Aufregung im Kölner Strafraum, nachdem die Gastgeber Mühe haben die Situation zu klären und schließlich Rieckmann an den Ball kommt, dann von May attackiert wird, der ein wenig den Ball, aber auch Rieckmanns Fuß traf, doch der Unparteiische ahndet die Aktion nicht – das Glück ist in dieser Saison wirklich nicht auf Waldhöfer Seite.

Die Mannschaft von Bernhard Trares rennt unermüdlich und mit großer Moral an – buchstäblich bis zur letzten Sekunde der vierminütigen Nachspielzeit. Die Kölner kommen kaum noch aus dem eigenen Strafraum, aber es reicht nicht mehr, es bleibt beim 1:0. Bitter für die Waldhöfer, die sich allerdings wieder einmal vorwerfen lassen müssen, sich selbst um den Lohn ihrer Arbeit und ihres hohen Aufwands gebracht zu haben.

Man kann nur hoffen, dass die Buwe am Wochenende nicht auf einen Abstiegsplatz rutschen.

Viktoria Köln – SV Waldhof Mannheim 1:0 (1:0)
Köln: Dudu - Dietz, Greger, Sticker, Handle (60. Lopes Cabral), Eisenhuth (72. Vrenezi), Engelhardt (81. Fritz), May, Pöpperl (72. Schulz), Bogicevic (690. Lbinger), Güler
Waldhof: Bartels - Yigit (80. Sechelmann), Klünter, Karbstein, Matriciani, Rieckmann, Benatelli, Sietan (60. Ferati), Arase (60. Thalhammer), Shipnoski (46. Abifade), Lohkemper (46. Abifade)
Tor: 1:0 (39. Güler, EM), Schiedsrichter: Martin Wilke; Zuschauer: 4.100