Punkteteilung in Unterhaching – Unglückliches Eigentor von Marcel Seegert
(GM) Am Sonntagnachmittag trennten sich die SpVgg Unterhaching und der SV Waldhof 1:1 unentschieden. Konnte sich der SV Waldhof in der letzten Woche durch einen Last-Minute-Treffer noch über einen gewonnenen Punkt freuen, musste sich das Team von Bernhard Trares nun eher über zwei verlorene Zähler ärgern. Nach dem frühen Führungstreffer von Terence Boyd kamen die Gastgeber kurz vor Ende der ersten Halbzeit zum Ausgleich, nachdem Marcel Seegert einen Freistoß von Unterhachings Geis in Bedrängnis per Kopf ins eigene Tor abfälschte.
Bernhard Trares änderte gegenüber der Partie gegen Wehen Wiesbaden seine Anfangsformation auf zwei Positionen – Maximilian Thalhammer rückte für Janne Sietan in die Startelf und der zuletzt angeschlagene, aber inzwischen wieder völlig erholte Boyd begann für Kennedy Okapala.
Beide Teams lassen es in den Anfangsminuten noch etwas verhalten gehen. Zwar hat der Waldhof mehr Ballbesitz, aber die Platzherren verteidigen geschickt und lassen nichts durch. Bereits in der zweiten Spielminute macht der Unparteiische seine Linie klar, als er Unterhachings Jastremski, für ein Foul an Lukas Klünter, die Gelbe Karte zeigt.
Der Waldhof stört die Bemühungen im Spielaufbau der Gastgeber früh und hat damit in der 12. Minute Erfolg, als Thalhammer ein zaghaftes Abspiel abfängt, sofort auf Boyd gibt und der SVW-Torjäger sich mit einem Haken Platz verschafft und den Ball vom linken Strafraumeck sehenswert in die lange Ecke zirkelt. Ein wunderschöner Treffer und absolut unhaltbar für SpVgg-Torhüter Eisele.
In der Folge kontrolliert der Waldhof das Spiel, aber meistens spielt sich das Geschehen im Mittelfeld ab, ohne nennenswerte Torraumszenen. Das ändert sich, als in der 23. Minute Boyd von Fein bedient wird, sein Schuss aus der Drehung aber gerade noch abgeblockt werden kann. Thalhammer hat direkt die Chance zum Nachschuss, jagt den Ball aber deutlich über das Unterhachinger Tor. Beim Gegenangriff kann Nicklas Shipnoski den davoneilenden Hennig nur durch ein Foul bremsen. Der anschließende Freistoß von Geis kommt gefährlich vor das Waldhöfer Tor, Hoops steigt hoch, köpft den Ball aber nur an die Querlatte. Der Abpraller kommt zu Stiefler, der aus kurzer Distanz abzieht, aber Jan-Christoph Bartels reagiert klasse und kann per Fußabwehr klären.
Danach beruhigt sich das Spiel aber wieder; Unterhaching kommt nur nach Freistößen in die Nähe des Waldhöfer Tores und die Blau-Schwarzen kontrollieren weiterhin das Geschehen, ohne jedoch den nötigen Druck zu entwickeln, um den zweiten Treffer zu erzielen. Unterhaching verlegt sich mehr und mehr auf Konter, die von den Waldhöfern mehrmals mit taktischen Fouls unterbunden werden, was früh zu weiteren Gelben Karten führt. Nachdem bereits Julian Rieckmann (17.) und Shipnoski (24.), gelb-verwarnt worden waren, holte sich auch Boyd in der 38. Minute eine Gelbe Karte ab.
Einer dieser Freistöße für Unterhaching leitete dann auch den Ausgleich ein. Kobylanski hatte Hennig gefoult und erneut war es Geis, der den Ball hart vor das Waldhöfer Tor schlug. Bedrängt von Waidner will Seegert per Kopf klären, bugsiert den Ball aber im Fallen an Bartels vorbei, ins eigene Tor (43.). Pech für den Kapitän, dessen Gesichtsausdruck die Enttäuschung deutlich zeigte. Zwar bietet sich dem Waldhof noch vor dem Pausenpfiff die Chance zur erneuten Führung, doch Kobylanskis Schuss, nach Vorarbeit von Klünter und Boyd, kann gerade noch von Hennig abgeblockt werden. Beim Spielstand von 1:1 geht es in die Pause.
Zur zweiten Halbzeit wechseln beide Teams je zweimal. Beim Waldhof blieb der gelb-rot-gefährdete Shipnoski draußen und wird durch Samuel Abifade ersetzt und Rico Benatelli kommt für Martin Kobylanski neu ins Spiel. Unterhaching wird mutiger und der Waldhof wird etwas mehr in die Defensive gedrängt, trotzdem haben die Trares-Schützlinge die erste große Chance zur Führung. Der eingewechselte Abifade zeigt auf der linken Seite seinem Gegenspieler die Hacken, schlägt den Ball flach nach innen, auf Boyd, aber dessen Schuss, aus wenigen Metern, wischt Torhüter Eisele mit einem Reflex über die Querlatte. Boyd kann es kaum fassen – das hätte eigentlich das 1:2 sein müssen (55.).
Wenig später sieht auch Marcel Seegert die Gelbe Karte, allerdings war Unterhachings Kügel mehr in den Waldhöfer Kapitän hineingerannt, als dass der ihn zu Fall gebracht hätte. Der fällige Freistoß von Geis kann dieses Mal aber nicht für Gefahr sorgen (58.). Fünf Minuten später dann allerdings Aufregung auf der anderen Seite. Benatelli bringt von der rechten Seite einen Freistoß herein, Richtung zweiten Pfosten, wo Boyd lauert, aber von Stiefler eindeutig gehalten und umgerissen wird. So kann Eisele klären und den Abpraller schießt Rieckmann über das Tor. Schiedsrichter Mario Hildenbrand lassen die Proteste der Waldhöfer kalt, er entscheidet unverständlicherweise nicht auf Strafstoß (63.).
Nachdem Unterhaching einen weiteren Spielerwechsel vorgenommen hatte, bringt der Waldhof eine Viertelstunde vor dem Abpfiff, mit Kelvin Arase für Adrian Fein, ebenfalls einen frischen Spieler in die Partie. Es bleibt spannend, weil beide Mannschaften offensiv bleiben und sich um den möglichen Siegtreffer bemühen; wobei die Gastgeber etwas risikofreudiger zu Werke gehen. Gegen Ende der Begegnung wechseln beide Trainer noch einmal – auf Waldhöfer Seite kommt Okpala für Boyd (82.) und in der 88. Minute auch noch Sietan für Thalhammer. Und es wird weiter verbissen gekämpft – auch Thalhammer sieht noch die Gelbe Karte, genau wie auf der anderen Seite Hoops. Auf die reguläre Spielzeit gibt es vier Minuten obendrauf und die bringen noch einmal zwei Aufreger. Bei einem Zweikampf vor dem Waldhöfer Strafraum entscheidet der Schiedsrichter auf Freistoß für Unterhaching, weil er ein Handspiel gesehen haben wollte. Bernhard Trares protestiert gegen diese Entscheidung und Hildenbrand verwarnt auch den SVW-Coach (90.+4).
Ein letztes Mal schreitet Geis zum Freistoß, bringt den Ball herein. Die Waldhöfer Abwehr klärt, aber Skarlatidis kommt noch einmal zum Schuss, der wird von Stiefler abgefälscht, Bartels kann den Ball nicht festhalten, Schmid ist zur Stelle und schiebt ein. Aber Stiefler, der den Ball abgefälscht hatte, stand vorher im Abseits und in den Jubel der Unterhachinger erkennt der Unparteiische den Treffer ab. Es bleibt beim 1:1 und Sekunden später ertönt der Abpfiff.
Hätte der SV Waldhof nach seiner Führung druckvoller nach vorne gespielt, wäre wohl mehr als dieser eine Punkt rausgekommen. Aber es war das vierte Spiel ohne Niederlage und damit kann man auch zufrieden sein. In der kommenden Woche steht der nächste Trip nach Bayern an, dann wartet 1860 München auf die Buwe.
SpVgg Unterhaching – SV Waldhof 1:1 (1:1)
Eisele - Schwabl, Stiefler, Hoops, Hennig (67. Ortel), Breuer (46. Maier), Geis, Waidner, Skarlatidis, Adu (75. Schmid), Jastremski (46. Kügel)
Waldhof: Bartels - Klünter, Seegert, Matriciani, Voelcke, Rieckmann, Fein (75. Arase), Thalhammer (88. Sietan), Kobylanski (46. Benatelli), Shipnoski (46. Abifade), Boyd (82. Okpala)
Tore: 0:1 Boyd (12.), 1:1 Seegert/Eigentor (43.); Schiedsrichter: Mario Hildenbrand; Zuschauer: 5.026