Später aber verdienter Waldhöfer Ausgleich in der Nachspielzeit
(GM) Mit 2:2 unentschieden trennten sich am Sonntagabend der SV Waldhof und der SV Wehen Wiesbaden. Die Gäste waren zweimal in Führung gegangen und zweimal gelang der Mannschaft von Bernhard Trares der Ausgleich. Auch wenn an diesem Abend im Spiel der Waldhöfer vieles nicht rund lief, war der späte Ausgleich ein gewonnener Punkt für die Moral.
Überraschend stand beim Waldhof der gesundheitlich angeschlagene Terrence Boyd nicht in der Startformation, er wurde von Kennedy Okpala vertreten zudem begann Julian Rieckmann für Seyhan Yigit, der noch gegen Dortmund II von Beginn an spielte.
Die Begegnung begann denkbar schlecht für den Waldhof, bereits in der siebten Minute ging Wehen Wiesbaden in Führung. Im Anschluss an die erste Ecke der Partie, hereingeschlagen von Bätzner, brachte am kurzen Pfosten Kaya den Fuß an den Ball und bugsierte ihn aus kurzer Distanz ins Tor. Der Waldhof zeigt sich wenig beeindruckt, versucht eine schnelle Antwort zu finden, ist in seinen Aktionen aber zu wenig zwingend, um die Gästeabwehr in Verlegenheit zu bringen.
Wehen Wiesbaden lässt die Platzherren anlaufen, hält sie aber meist gut aus der Gefahrenzone und der Waldhof bringt sich oft durch ärgerliche Fehlpässe selbst um gute Abschlussmöglichkeiten. Nach der Anfangsphase verläuft die Begegnung weitgehend ausgeglichen, Strafraumszenen sind jedoch Mangelware. Erst in der 26. Minute wird es wieder etwas lebhafter, als die Gäste gefährlich kontern und Marcel Seegert mit letztem Einsatz Flotho am gefährlichen Abschluss hindern kann. Auch die anschließende Ecke wird noch einmal gefährlich, ehe Jan-Christoph Bartels endgültig klären kann.
Eher ereignisarm plätschert das Spiel dahin. Doch wie aus dem Nichts, gelingt dem Waldhof der Ausgleich. Ein präzises Abspiel von Adrian Fein hebelt die Abseitsfalle der Gäste aus, erreicht Niklas Shipnoski, der alleine vor SVWW-Schlussmann Stritzel cool bleibt und mit Wucht das 1:1 markiert (37.). Der Ausgleich bahnte sich wirklich nicht an, aber da Wehen Wiesbaden nach der frühen Führung nicht mehr viel investierte, geht das 1:1 zu diesem Zeitpunkt in Ordnung. Allerdings hatte in der 41. Minute Kaya die erneute Gästeführung auf dem Fuß, drosch den Ball aus aussichtsreicher Position aber deutlich über den Kasten von Bartels. Mit dem Unentschieden ging es schließlich in die Pause.
Auch zu Beginn des zweiten Spielabschnitts läuft das Geschehen vorwiegend im Mittelfeld ab. Erst nach knapp einer Stunde kommt es wieder zu einer Torchance – die die Gäste, nachdem Kaya den einlaufenden Bätzner bedient und dessen Schuss Bartels zu einer Blitzreaktion zwingt (57.). Es gibt einen weiteren Eckball für Wehen Wiesbaden, wieder auf den ersten Pfosten wo Janitzek zum Kopfball kommt, Bartels dieses Mal überwindet, aber auf der Linie steht Matriciani, der den Ball im letzten Moment wegschlagen kann (58.).
Wenig später wechselt Bernhard Trares gleich doppelt. Okpala macht Platz für Boyd und Maximilian Thalhammer kommt für Fein (61.). Noch ehe sich die beiden einsortiert haben, geht Wehen Wiesbaden wieder in Führung. Bätzner schickt Flotho auf die Reise, der aus spitzem Winkel abzieht und flach in die kurze Ecke trifft. Bartels ist zwar unten, kann den Einschlag aber nicht verhindern (62.). Ohne dem Waldhof-Keeper einen Vorwurf zu machen, aber ganz unhaltbar schien der Ball nicht.
Nachdem auch Wehen Wiesbaden doppelt gewechselt hatte, nimmt der Waldhof ebenfalls noch einen Wechsel vor. Kapitän Marcel Seegert geht runter und Kelvin Arase kommt neu ins Spiel (66.) und kurz darauf werden noch Martin Kobylanski und Niklas Shipnoski durch Samuel Abifade und Rico Benatelli ersetzt (74.). Wehen Wiesbaden verlegt sich darauf den knappen Vorsprung zu verwalten und lauert nur noch auf Konter. Schlussmann Stritzel lässt sich beim Abstoß immer mehr Zeit, die dem immer wieder – leider meist planlos – anrennenden Waldhof langsam davonzulaufen scheint.
In dieser Phase zeigen wieder einmal die Fans des SV Waldhof, was sie für die Mannschaft wert sind. Unermüdlich treiben sie das Team an, das sich redlich bemüht, aber an diesem Abend spielerisch vieles zu wünschen übrig lässt. Knapp zehn Minuten vor dem Abpfiff liegt zweimal die Entscheidung in der Luft, aber zweimal pariert Bartels glänzend – zunächst gegen den Gözüsirin (82.) und gleich darauf gegen den eingewechselten Agrafiotis (84.). Und wie so oft, wenn eine Mannschaft ihre Chancen nicht nutzt und sich zu stark aufs Zeitspielen konzentriert, folgt die Strafe auf dem Fuß. In der dritten Minute der vierminütigen Nachspielzeit netzt Terrence Boyd, nach Vorarbeit von Arase und Benatelli, doch noch zum vielumjubelten 2:2 ein.
Gleich darauf pfeift der Unparteiische ab und während sich der Waldhof über einen gewonnenen Punkt freuen darf, muss sich Wehen Wiesbaden über zwei verlorene Zähler eher ärgern. Mit zwei Siegen und einem Unentschieden beschließt der SV Waldhof eine erfolgreiche englische Woche.
SV Waldhof Mannheim – SV Wehen Wiesbaden 2:2 (1:1)
Waldhof: Bartels - Klünter, Seegert (66. Arase), Matriciani, Voelcke, Rieckmann, Sietan, Fein (61. Thalhammer), Kobylanski (74. Benatelli), Shipnoski (74. Abifade), Okpala (81. Boyd)
Wehen Wiesbaden: Stritzel - Carstens, Jacobsen, Luckeneder (20. Janitzek), Mockenhaupt, Gözüsirin (87. Kiomourtzpglou), Fechner, Greilinger, Bätzner (87. Franjic), Kaya (66. Wohlers), Flotho (66. Agrafiotis)
Tore: 0:1 Kaya (7.), 1:1 Shipnoski (37.), 1:2 Flotho (62.), 2:2 Boyd (90.+3); Schiedsrichter: Felix Prigan; Zuschauer: 10.568