SV Waldhof – FC Erzgebirge Aue 3:0

SV Waldhof – FC Erzgebirge Aue 3:0

(Marcel Seegert, Mitte, wurde für sein 300. Spiel für den Waldhof geehrt)
Beeindruckender Waldhof-Sieg – Tolles Geschenk zum 300. Spiel von Marcel Seegert
(GM) Nach einem grandiosen Spiel gegen ein keineswegs schwaches, wenn auch vor dem gegnerischen Tor harmloses, Team aus Aue, gewann der SV Waldhof 3:0 und das völlig verdient, auch wenn das Ergebnis vielleicht um ein Tor zu hoch ausfiel.

Aufgrund der Verletzung von Rico Benatelli und der Sperre von Julian Rieckmann, musste Waldhof-Trainer Bernhard Trares improvisieren und nahm Janne Sietan und Adrian Fein neu in die Startelf, außerdem spielte der erst 21-jährige Seyhan Yigit für Samuel Abifade.

Vor dem Anpfiff wurde Marcel Seegert für sein 300. Spiel für den SV Waldhof geehrt, mit einem Trikot mit der Rückennummer 300, aber man sah dem Kapitän an, dass seine Konzentration vollkommen auf dem bevorstehenden Spiel lag. Und fast hätte das Jubiläumsspiel perfekt begonnen, als Terrence Boyd, nach Flanke von Lukas Klünter den Ball mit der Brust klasse annimmt, aus der Drehung durch die Beine von Barylla schießt, aber der Ball hauchzart am langen Pfosten ins Aus geht (2.).

Aue versteckt sich keineswegs, sucht – wie der Waldhof – ständig den Weg nach vorne, ohne jedoch Torchancen herauszuarbeiten. Meist kann Jan-Christoph Bartels die hohen Flanken sicher herunterpflücken. Wie von Bernhard Trares angekündigt, agiert seine Mannschaft nicht vorwiegend mit langen Bällen, sondern stört das Aufbauspiel der Gäste sehr früh. Das Spiel ist weitgehend ausgeglichen; auch wenn Aue etwas mehr Ballbesitz hat, wirkt der Waldhof in Strafraumnähe gefährlicher. Und nach einer guten halben Stunde zahlt sich das konsequente Pressing aus. Einen Befreiungsschlag der Auer Abwehr blockt Sietan ab. Yigit lupft den Ball auf der rechten Seite zu Martin Kobylanski und dessen präzise Flanke erreicht Boyd, der – gefühlt - drei Meter in der Luft steht, dabei Barylla deutlich überspringt und unhaltbar in die lange Ecke zum 1:0 einköpft (32.).

Der Führungstreffer für den Waldhof fiel zu einem Zeitpunkt, als Aue das Kommando zu übernehmen schien, aber am gegnerischen Strafraum keinen Druck aufbauen konnte. Die Waldhöfer Abwehr zeigt sich unter Bernhard Trares deutlich stabilisiert. Zudem lieferte Torhüter Bartels eine souveräne und fehlerfreie Leistung ab. Das 1:0 hatte auch noch beim Halbzeitpfiff Bestand und war zu diesem Zeitpunkt durchaus verdient. Allerdings lag in der Schlussminute der ersten Halbzeit das 2:0 buchstäblich in der Luft, als zunächst Boyd aus spitzem Winkel zum Schuss kommt, aber Männel, im Auer Tor klasse pariert, auch den Nachschuss von Kobylanski kann Männel noch abwehren, ehe der Ball erneut zu Boyd kommt, der aber per Hacke nur das Außennetz trifft.

Zu Beginn des zweiten Spielabschnitts arbeitet Aue verstärkt am Ausgleich, betreibt auch einen hohen Aufwand, hat aber weiterhin mit hohen Flanken keinen Erfolg. In der 57. Minute nimmt der Waldhof seinen ersten Wechsel vor; Abifade kommt für Kobylanski. Das Spiel verflacht jetzt etwas, lediglich Schiedsrichterin Fabienne Michel, die kurz hintereinander Waldhof einen berechtigten Freistoß verweigert, aber bei einer vergleichbaren Aktion den Gästen einen Freistoß zuspricht, sorgt für einige Aufregung.

Eine Viertelstunde vor Ende des Spiels nimmt Trares einen Doppelwechsel vor – für Boyd und Yigit kommen Maximilian Thalhammer und Kelvin Arase (76.). Und der Coach beweist ein goldenes Händchen. Eine Minute nach seiner Einwechslung pflückt Arase ein klasse Zuspiel von Voelcke an der Strafraumkante herunter, dreht sich um die eigene Achse, zieht ab, trifft den Ball nicht optimal, der aber dennoch, durch die Beine von Barylla – und noch leicht abgefälscht – unhaltbar für Männel über die Linie trudelt – 2:0 in der 77. Minute und die Vorentscheidung.

Inzwischen hat auch Aues Trainer Pavel Dotchev frisches Personal gebracht, aber am Spiel seiner Mannschaft änderte sich nichts. In der 86. Minute nimmt der Waldhof seinen letzten Wechsel vor – für Nicklas Shipnoski kommt Kennedy Okpala und erneut sticht der Joker. In der vierten Minute der Nachspielzeit zieht Okpala nach einem weiten Schlag aus der eigenen Abwehr auf und davon, lässt Barylla stehen, der damit endgültig zur tragischen Figur wird, und trifft flach zum 3:0.

Direkt nach dem Tor ertönt der Schlusspfiff und der Waldhof hat sich „nach dem besten Spiel, seit ich hier bin“ so Bernhard Trares, zumindest bis am Samstag auf Platz 9 hochgearbeitet. "Ich bin total Stolz auf die Mannschaft. Es war eine Riesenlaufleistung."
Bereits am Dienstag muss der Waldhof bei Borussia Dortmund II antreten, kann aber nach diesem Erfolg mit viel Zuversicht in den Pott reisen.

SV Waldhof Mannheim – FC Erzgebirge Aue 3:0 (1:0)
Waldhof: Bartels - Klünter, Seegert, Matriciani, Voelcke, Sietan, Fein, Yigit (76. Arase), Kobylanski (57. Abifade), Shipnoski (86. Okpala), Boyd (76. Thalhammer)
Aue: Männel - Fallmann (67. Burghardt), Barylla, Hoffmann, Jakob, Majetschak, Pepic, Clausen (76. Sijaric), Tashchy, Stefaniak (86. Kallenbach), Bornschein (76. Seitz)
Tore: 1:0 Boyd (32), 2:0 Arase (77.), 3:0 Okpala (90.+4); Schiedsrichterin: Fabienne Michel, Zuschauer: 11.334