SV Sandhausen – Borussia Dortmund II 3:1

SV Sandhausen – Borussia Dortmund II 3:1

Effektive Sandhäuser bezwingen Dortmund
Der SV Sandhausen bezwingt die Zweitvertretung von Borussia Dortmund souverän mit 3:1 (1:0). In einer von hohem Tempo und vielen Torchancen geprägten ersten Halbzeit nutzt der SVS durch Lewald die erste Möglichkeit zur Führung und kann im weiteren Verlauf weitere aussichtsreiche Gelegenheiten nicht nutzen. Die zweite Halbzeit startete mit einer Drangphase der Gäste, die durch den Treffer von Baumann abrupt beendet wurde. Den Schlusspunkt setzten erneut Baumann sowie der Anschlusstreffer des BVB.

Ein Wechsel in der ersten Elf
Der SVS ändert seine Grundordnung, verglichen mit dem letzten Ligaspiel in Bielefeld. Im Tor beginnt Timo Königsmann, die Flügelpositionen der Fünferkette belegen Ehlich und Stolze. Im Abwehrzentrum beginnen wie gewohnt Jakob Lewald und Jeremias Lorch, dazwischen findet sich Marco Schikora ein. Auf der Doppel-6 starten Alexander Mühling und Lucas Wolf, während Emanuel Iwe und Patrick Greil auf den Flügeln wirbeln sollen. Dominic Baumann gibt wie gewohnt den Mittelstürmer.

Frühe Führung
Die Sandhäuser suchen mit Spielbeginn den Weg in die Offensive. Es sind noch keine zwei Minuten gespielt, als Greil einen Freistoß von der rechten Seite gefährlich in den Strafraum flankt, wo der Ball über Umwege und der Hacke von Stolze vor den Füßen von Lewald landet. Der SVS-Kapitän bleibt fünf Meter vor dem Tor eiskalt und schiebt früh zur 1:0-Führung ein (2.).

Doppelchance bleibt ungenutzt
Und auch im Nachgang bleibt der SVS aktiv auf den Außenbahnen: Ehlich bedient Stolze am langen Pfosten, sein Volley wird vom Torhüter in höchster Not zur Ecke geblockt. Bei dieser steigt Schikora am höchsten, bekommt jedoch nicht genug Präzision in seinen Kopfball, sodass dieser den Kasten knapp verfehlt (17.).

SVS am Drücker
Als der SVS das Spiel schnell macht und über Mühling links Iwe bedient, hat der Neuzugang viel Raum vor sich und kann mit einer scharfen Hereingabe den Keeper zur Parade zwingen – dahinter lauerte Greil einschussbereit. Beim Eckball, nur Momente später, verpasst Stolze aus kürzester Distanz das Tor, da ein Dortmunder Fuß im letzten Moment klärt (30.).

Chancenreiches Spiel
Doch auch die Borussen bleiben gefährlich, indem sie immer wieder mit tiefen Bällen hinter die Kette die SVS-Defensive in Laufduelle verwickeln. Eine weitere Iwe-Flanke auf der Gegenseite findet Stolze, der von der Grundlinie auf den vollkommen freien Baumann zurücklegt. Dessen Schuss kann BVB-Keeper Ostrinski stark parieren. Doch die Enttäuschung währt nur kurz, da der Ball zuvor ohnehin knapp im Toraus war (38.). Bis zur Pause bleibt die Gemengelage unverändert, sodass die Teams mit der Sandhäuser Führung in die Kabine gehen.

Dortmund dreht auf
Mit Wiederbeginn ist Dortmund besser im Spiel, der SVS spielt indes mit dem Feuer: Königsmann muss mehrmals parieren und hält somit das 1:0 fest. Währenddessen muss Baumann, der nach einem Zusammenstoß im ersten Durchgang bereits mit einer Kopfverletzung und einem Verband spielen musste, behandelt. Mit einem frisch gewickelten Verband ist der Stürmer kurz darauf wieder einsatzbereit (55.). Ihm und seinen Teamkollegen gelingt es in dieser Zeit nicht, Konterchancen auszuspielen. Folglich reagiert Cheftrainer Sreto Ristic und bringt David Otto für Greil in die Partie (57.).

Gutes Timing
Und dann fällt der zweite Treffer zum perfekten Zeitpunkt: Iwe spielt sich mit einem Doppelpass über Ehlich viel Raum auf dem linken Flügel. Der Stürmer zieht in Richtung der Grundlinie und bringt die Kugel scharf vor das Tor, wo Baumann im Fallen den Ball über die Linie drückt – es steht 2:0 für den SVS (58.). Nun sind die Hausherren wieder überlegen und übernehmen die Spielkontrolle. Die sich jetzt bietenden Räume bespielt das Team von Ristic konsequent und kommt dadurch immer wieder zu Chancen.

Seriöse Sandhäuser
Zur Schlussviertelstunde ist es auf Sandhäuser Seite Zeit für einen Doppelwechsel: Alexander Fuchs und Richard Meier kommen für Wolf und Iwe (76.). Dem BVB gelingt es in dieser Phase nicht mehr, die Schwarz-Weißen unter Druck zu setzen. Zwar tragen die Gäste Angriff nach dem anderen vor, doch die meisten dieser Versuche verpuffen ohne Ergebnis. Rutscht dann doch mal ein Ball durch, ist stets ein klärendes Sandhäuser Bein zur Stelle. Besar Halimi feiert nach kurzer Verletzung sein Comeback und ersetzt in den Schlussminuten Mühling (81.).

Baumann schnürt den Doppelpack
Als Otto einen Königsmann-Abstoß verlängert, kann sich Baumann im Laufduell mit Körpereinsatz durchsetzen und überwindet auch den Schlussmann mit einem Beinschuss zum 3:0 (84.). Mit seinem zweiten Treffer sorgt Sandhausens Nummer 28 für die Vorentscheidung.

Dortmunder Ergebniskosmetik
In der Nachspielzeit wird es dann doch noch einmal brenzlig im SVS-Strafraum: Eine Ecke kann nicht geklärt werden, sodass Dortmunds Roggow als Nutznieser zum 3:1 einschiebt (90.+3).

Auswärts beim Absteiger
Für den SVS geht es am kommenden Samstag, den 21. September, zum Zweitliga-Absteiger Wiesbaden. In der Brita-Arena trifft das Team von Sreto Ristic auf den SV Wehen Wiesbaden. Los geht es um 14 Uhr.

SV Sandhausen – Borussia Dortmund II 3:1 (1:0)
Sandhausen: Königsmann – Stolze, Lewald, Schikora, Lorch, Ehlich – Mühling (Halimi, 81.), Wolf (Fuchs, 76.)-Greil (Otto, 57.), Iwe (Meier, 76.), Baumann
Dortmund II: Ostrzinski – Jessen (Göbel, 62.), Lührs, Hüning (Paschke, 62.), Mogultay - Roggow, Azhil, Eberwein (Butler, 86.), Drakas (Foti, 72.), Hettwer - Elongo-Yombo (Paulina, 62.)
Tore: 1:0 Lewald (2.), 2:0 Baumann (58.), 3:0 Baumann (84.), 3:1 Roggow (90.+3); Schiedsrichter: Felix Wagner; Zuschauer: 2.858

Stimmen zum Spiel:
Matthias Imhof, Sportdirektor: “Gegen diesen starken Gegner werden noch viele Mannschaften Probleme bekommen. Wir haben körperlich gut dagegengehalten und zum richtigen Zeitpunkt getroffen. Dadurch haben wir die Partie verdient gewonnen. Das war unser großes Ziel.”

Sreto Ristic, Cheftrainer: “Dortmund hat uns in allen Bereichen beschäftigt und gefordert. Die individuelle Qualität und das hohe Tempo sind nicht hoch an der Mittellinie zu verteidigen. Deshalb war unser Ansatz, mit mehr Tiefe zu arbeiten und nah am Mann zu sein. Doch auch da sind die Dortmunder kreativ, Lösungen zu erarbeiten. Dennoch haben wir es gut gemacht und auch früh getroffen. Im zweiten Durchgang investierte Dortmund mehr. Mit dem zweiten Tor konnten wir unsere Angst, etwas zu verlieren, ablegen und unsere Erfahrung ausspielen. Heute haben wir einen seriösen Auftritt gezeigt und verdient gewonnen. Und das gegen einen vermeintlich ‚leichten Gegner‘. Ich möchte betonen, dass ich Dortmund individuell und taktisch als eine der besten Mannschaften der Liga einschätze.”

Dominic Baumann: "Dortmund hat keine schlechte Mannschaft, aber wir haben heute ein anderes Gesicht als gegen Hannover gezeigt: Wir haben alles verteidigt und uns überall reingeworfen. Ich bin einfach nur glücklich, dass wir gewonnen haben. Als Stürmer probiere ich immer in der Box zu sein, Iwe bringt beim zweiten Tor eine super Hereingabe und ich drücke ihn rein. Das 3:0 entsteht, weil sich David toll einsetzt und dann habe ich bei meinem Abschluss ein bisschen Glück. Wir können mit dem Heimspiel heute zufrieden sein. Wir haben souverän gewonnen, auch wenn uns das späte Gegentor ein wenig ärgert.”

Timo Königsmann: “Am Ende konnten wir uns mit dem Heimsieg für den Aufwand, den wir in der Trainingswoche betrieben haben, belohnen. Bemerkenswert ist der Charakter der Mannschaft: Keiner hat im Landespokal einen Gang zurückgeschaltet. Das hat sich heute ausgezahlt. Wir werden alles versuchen, dass das so bleibt.”

Jakob Lewald: "Ich freue mich viel mehr über den Auftritt als über mein erstes Tor. Wir wollten heute, nach dem letzten Heimspiel, etwas gutmachen. Wir wollten ein geiles Spiel bieten und alles raushauen. Das ist uns über weite Strecken gelungen.”

SV Sandhausen 1916 e.V.