Wetter-Chaos sorgt am Hardtwald für verspäteten Anstoß
„Man muss schon einen Sahnetag erwischen, um einen Bundesligisten wie Borussia Mönchengladbach zu schlagen“, sagte Sandhausens Trainer, Uwe Koschinat, vor dem Pokalschlager gegen das Team vom Niederrhein. Nun, ein Sahnetag hätte es nicht unbedingt sein müssen, um die Borussia an diesem verregneten Abend als Verlierer heimzuschicken, sondern einfach eine konsequente Verwertung der sich bietenden Torchancen. So aber stand am Ende eine unglückliche Niederlage, durch einen Treffer von Thuram, der auch noch absolut vermeidbar war.
Eine halbe Stunde vor dem geplanten Anpfiff ging am Hartwald ein wahrer Platzregen nieder, der die Akteure, die sich gerade warmmachten sowie das Schiedsrichtergespann wieder zurück in die Kabinen trieb. Es blitzte und donnerte und es goss in wahren Strömen. Als wenig später Pressesprecher Markus Beer, den Anpfiff für 21:10 Uhr ankündigte, wurde seine Ansage mit einem Pfeifkonzert quittiert. Tatsächlich pfiff Schiedsrichter Robert Hartmann die Partie um 21:30 Uhr an und endlich rollte der Ball – mit 45-minütiger Verspätung.
Wie Uwe Koschinat ebenfalls voraussagte, begann Mönchengladbach verhalten und wartete erst einmal ab. Die Anfangsphase gehört daher den Gastgebern; bereits in der zweiten Minute gab es die erste Torannäherung, durch einen Freistoß, aber Yann Sommer griff sicher zu. Erst in der 9. Minute kam die Borussia zum ersten Mal vor das SVS-Tor, aber mehr als ein Eckball sprang dabei nicht heraus. Kurz darauf startet Diekmeier seinen ersten Flankenlauf, aber seine Hereingabe findet keinen Abnehmer. Dann Freistoß für Sandhausen nach einem Foul an Gislason, aber auch der Ball kommt nicht an.
In der 19. Minute geht Mönchengladbach überraschend in Führung. Strobl flankt von der rechten Seite, in der Mitte lässt Nauber Thuram zu viel Platz und der bedankt sich mit einem präzisen Kopfball, der hart neben dem Pfosten einschlägt; Gladbach geht mit der ersten Chance in Führung. In der Folge hat der Bundesligist mehr vom Spiel, ohne sich jedoch zwingende Torchancen zu erarbeiten. Nach etwa einer halben Stunde kommt Sandhausen aber wieder besser in die Partie und Gladbachs Torhüter Yann Sommer bekommt reichlich Arbeit. Förster (33.) und Linsmayer (35.) zwingen den Keeper jeweils zu Glanzparaden. Kurz davor hatte Scheu an der Außenlinie in der Gladbacher Hälfte, völlig unnötig Ginter umgesenst und sich verdient die Gelbe Karte abgeholt.
Sandhausen bleibt im Vorwärtsgang, kann Sommer aber nicht überwinden. Nach vierminütiger Nachspielzeit pfeift der Unparteiische zum Kabinengang, die Gäste nehmen die knappe Führung mit in die Pause.
Die zweiten 45 Minuten beginnt Mönchengladbach stürmisch, aber es ist nur ein Strohfeuer. Sandhausen hält dagegen und in der 49. Minute zieht Diekmeier klasse ab, aber der Ball geht knapp am Gladbacher Tor vorbei. Von Philipp Förster immer wieder angetrieben, rennen die Gastgeber weiter an, drängen auf den Ausgleich, finden ihren Meister aber immer wieder in Yann Sommer. Die Mannschaft von Uwe Koschinat hat optisch deutlich mehr vom Spiel, verpasst es aber, sich mit einem Treffer zu belohnen. Langsam rennt Sandhausen die Zeit davon – Gladbach setzt hin und wieder Nadelstiche, die aber ebenfalls nicht zum Erfolg führen. Es blieb am Ende beim 0:1 und für Sandhausen die Erkenntnis, dass eine starke Leistung nur dann zum verdienten Ergebnis führt, wenn aus herausgespielten Chancen auch Tore erzielt werden.
DFB-Pokal: SV Sandhausen – Borussia Mönchengladbach 0:1 (0:1)
Sandhausen: Fraisl - Diekmeier, Nauber, Zhirov, Paqarada, Linsmayer (70. Türpitz), Zenga (84. Frey), Behrens, Förster, Scheu (62. Engels), Gislason
Mönchengladbach: Sommer - Lainer, Ginter, Elvedi, Wendt, Strobl, Zakaria (90. Benes), Hofmann (46. Embolo), Neuhaus, Thuram (62. Johnson), Plea
Tor: 0:1 Thuram (19.); Schiedsrichter: Robert Hartmann, Wangen; Zuschauer: 13.695