Heute vor 45 Jahren, am 7. Juli 1974, wurde Deutschland zum zweiten Mal Fußball-Weltmeister. Im Finale von München bezwang die DFB-Elf die favorisierten Niederlande mit 2:1.
Deutschland war nicht gut in das WM-Turnier im eigenen Land gestartet. Dazu kamen Unstimmigkeiten im näheren Umfeld, die durch die Niederlage gegen die damalige DDR schließlich offen zutage traten. Nach einer von Franz Beckenbauer initiierten Aussprache steigerte sich das Team jedoch und überzeugte durch Siege gegen Jugoslawien, Schweden und Polen, in der legendären Regenschlacht von Frankfurt, und zog ins Finale ein, wo die von Superstar Johan Cruyff angeführten Niederlande warteten.
Durch ein frühes Elfmetertor in Rückstand geraten, kämpfte sich die Mannschaft von Helmut Schön jedoch ins Spiel und drehte bis zur Pause das Ergebnis, durch Tore von Paul Breitner und – natürlich – Gerd Müller (siehe Foto).
Der zweite Spielabschnitt des Finales von München wird in der Rückbetrachtung oft als einziger Sturmlauf der Niederlande beschrieben, was nicht den Tatsachen entspricht. Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatte Deutschland mehrere Chancen, die Führung auszubauen, unter anderem durch Rainer Bonhof und Berti Vogts. Auch in der folgenden Drangphase der Holländer hatte die deutsche Mannschaft hochkarätige Chancen und kam in der 59. Minute zu einem weiteren Tor, durch Gerd Müller, der allerdings wegen angeblichem Abseits nicht anerkannt wurde, obwohl der Treffer regulär war und Müller noch nicht einmal annähernd im Abseits gestanden hatte. Eine klare Fehlentscheidung. Wenige Minuten vor dem Abpfiff wurde zudem Bernd Hölzenbein im holländischen Strafraum so klar von den Beinen geholt, dass es schon fast als skandalös zu bezeichnen ist, diesen Strafstoß nicht zu geben.
Selbstverständlich hatte Holland in der zweiten Halbzeit deutlich mehr Spielanteile, und ein überragender Sepp Maier im deutschen Tor vereitelte mehrere gute bis sehr gute niederländische Torchancen, aber bei der spielerischen Klasse der „Oranjes“ und angesichts des Rückstandes, war das keineswegs verwunderlich. Trotzdem hatte das deutsche Team ebenso gute Chancen, wenn auch weniger spektakulär herausgespielt.
Am Ende brachte Deutschland den knappen Vorsprung über die Zeit und sicherte sich, nach 1954, den zweiten WM-Titel.