Den Gegner niedergerungen - VfR setzt sich in Bissingen trotz Unterzahl durch
(tb) Der VfR Mannheim hat die Hürde beim FSV Bietigheim-Bissingen genommen. In einer packenden Partie auf hohem Oberliga-Niveau konnte er am Ende die drei Punkte für sich verbuchen.
Die Gastgeber ließen von Beginn an erkennen, dass sie nicht gewillt waren, sich zu verstecken und nutzten jede Gelegenheit, den Spielaufbau des VfR zu stören und ihr eigenes Spiel nach vorne zu tragen. Bereits in der 5. Minute zappelte der Ball im VfR-Gehäuse, jedoch fand der Treffer wegen einer vorangegangenen Abseitsposition keine Anerkennung. Vier Minuten danach strich ein Schuss von Lukas Böhm knapp am VfR-Tor vorbei. Im Gegenzug visierte Alexander Esswein das Bissinger Tor an, jedoch konnte Torwart Sven Burkhardt die Situation entschärfen.
Die erste halbe Stunde gehörte trotz des Bissinger Offensivdrangs dem VfR. Die Rasenspieler zeigten sich kompromisslos in der Abwehr und suchten bei eigenem Ballbesitz das Spiel in die Tiefe. Nach einer Balleroberung im Mittelfeld schickte Andrew Wooten seinen Sturmpartner Alexander Esswein auf die Reise. Dessen Schuss wurde gerade noch zur Ecke abgewehrt (19.). Den darauffolgenden Eckstoß wuchtete der aufgerückte Innenverteidiger Altin Vrella per Kopf zur Mannheimer Führung ins Tornetz. Sechs Minuten später wurde Andrew Wooten von Alexandru Paraschiv in Szene gesetzt, verzog aber aus aussichtsreicher Situation. Im Gegenzug schoss der TSV knapp übers Tor. In Minute 31 erstarb den mitgereisten VfR-Fans der Torschrei auf den Lippen. Alexander Esswein spekulierte bei einem Bissinger Ballgeschiebe in der Abwehr richtig, geriet dadurch in Ballbesitz und verlud den herauseilenden Torwart Burkhardt mit einem geschickten Heber, der jedoch denkbar knapp am rechten Pfosten vorbei ins Toraus kullerte.
Jetzt begann die beste Phase der Gastgeber, die eine wütende Offensive starteten und den VfR in die eigene Abwehr drückten. In Minute 36 klatschte ein Gewaltschuss an die Torlatte der Mannheimer. Der Nachschuss landete in den Wolken. Zwei Minuten später brannte es lichterloh im VfR-Strafraum. Ein Bissinger jagte den Ball brachial aufs Tor, der gerade noch geblockt werden konnte. Kurz vor dem Pausenpfiff schoss Bissingens hünenhafter Sturmführer Pero Mamic über den Kasten. Alle, die es mit dem VfR halten, mussten den Pausenpfiff wie eine Erlösung empfunden haben.
In der Halbzeit blieb Gianluca Korte in der Kabine. Für ihn kam Pasqual Pander, dessen Einwechslung sich unmittelbar auszahlte. Nach einer Balleroberung Nähe Eckballfahne zog er unmittelbar vor das Bissinger Tor, erwischte Torhüter Burkhardt auf dem falschen Fuß und schob ins lange Eck ein. Der Glaube des VfR-Anhangs an die Vorentscheidung löste sich jedoch gleich wieder in Luft auf, als Pero Mamic nach einem VfR-Ballverlust im Mittelfeld vor dem VfR-Gehäuse auftauchte und den Anschlusstreffer erzielte.
Bissingen roch Morgenluft und machte weiter Druck. Kevin Ikpides Schuss konnte gerade noch zur Ecke geklärt werden (50.) Volkan Rona zog in der 59. Minute ab, zielte aber etwas zu hoch.
Die Kontrahenten beharkten sich nun zunehmend mit erhöhtem Körpereinsatz. Schiedsrichter Kastner zog insgesamt elfmal den Gelben Karton – gleichermaßen auf die Kontrahenten verteilt. Eine Karte zu viel sah Alexandru Paraschiv in der 67. Minute, als er im Mittelfeld – bereits gelb-verwarnt – von hinten in einen Zweikampf einstieg und in die Kabine geschickt wurde. Kurz darauf beförderte Lukas Böhm die Riesenausgleichschance über den Kasten. Das Spiel befand sich jetzt auf des Messers Schneide.
Bange zehn Minuten hatte der VfR nun zu bestreiten, behielt aber kühlen Kopf. In der 79. Minute zog Pasqual Pander bei einem Konter vor das Bissinger Tor und bediente Kevin Krüger in der Mitte, der den Bruchteil einer Sekunde eher am Ball war als sein Gegenspieler und das Leder über die Torlinie drückte. Da war sie, die Vorentscheidung. Sechs Minuten danach hatte Pero Mamic noch die Chance zum Anschlusstreffer, schoss aber vorbei. Der eingewechselte Akin Ulusoy hätte in Minute 90 + 4 noch eins draufsetzen können, traf aber nur das Außennetz.
Ein hart erkämpfter Auswärtssieg des VfR gegen starke Gastgeber!
FSV Bietigheim-Bissingen – VfR Mannheim 1:3 (0:1)
Bietigheim-Bissingen: Burkhardt – Fitze, S. Keklik, Ikpide, Götz (83. Yalcin), Böhm (77. Krasniqi), Dobros, Neupert, Mamic, Lorch (82. J. Keklik), Stüber (89. Nkem)
VfR: Witte – Becker, Marx, Vrella, Sentürk – Rona, Krüger – Paraschiv, Korte (46. Pander), Esswein (83. Ulusoy), Wooten (59. Udebuluzor)
Tore: 0:1 Vrella (19.), 0:2 Pander (49.), 1:2 Mamic (50.), 1:3 Krüger (79.); Schiedsrichter: Raphael Kastner, Spfr. Dobel; besondere Vorkommnisse: gelb-rote Karte für Paraschiv (67. VfR)
VfR Mannheim 1896 e.V.