Friedhofsgärtner lassen sich regelmäßig bei ihrer Arbeit von Kindern über die Schulter schauen
(Bonn, 13. Mai 2016) Aufgeregt wuseln viele Kinderhände im Boden herum, um den kleinen Gedenkstein in Form eines Marienkäfers richtig auszurichten. „Schön, …so kann es bleiben“, lautet das Gruppenfazit einstimmig, als der Gedenkstein an Ort und Stelle liegt. Kaum ist das eine Projekt abgeschlossen, stürzen sich die Knirpse auf die Zwergweide, die sogleich mit selbstgebastelten Karten verziert wird.
Viele Friedhofsgärtner in ganz Deutschland führen regelmäßig spielerische Aktionen mit Kindergruppen auf den Friedhöfen durch, um den Kindern über ihren Beruf zu erzählen und zu zeigen, dass sie keine Angst vor dem Friedhof haben müssen. „Dabei haben wir selber schnell festgestellt, dass sich die meisten Kinder gar nicht vor dem Ort fürchten. Ein guter Lernprozess für uns Erwachsene“, erklärt Manfred Freuken, selbst Friedhofsgärtner in Duisburg und aktiv tätig im Bund deutscher Friedhofsgärtner (BdF) im Zentralverband Gartenbau e.V. (ZVG).
Ob das gemeinsame Bemalen von Gedenksteinen oder kindgerechte botanische Führungen – meist ist das Eis zwischen den Gärtnern und Kinderscharen im Nu gebrochen. Letztere finden es vor allem spannend, mit den verschiedenen Naturmaterialien zu arbeiten: So werden kleine Holzstöcken, Steine in verschiedenen Formen und Größen sowie bunte Blütenblätter zusammen gesucht. Aus den unterschiedlichen Materialien wiederum entstehen in Windeseile kunstvolle Mandalas (Symbolkreise). Ganz nebenbei erfahren die Kinder, was es bedeutet, auf dem Friedhof zu arbeiten und der Natur täglich nah zu sein.
Die Friedhofsgärtner sind ein Teil des Friedhofes und helfen mit ihren Leistungen vielen Menschen in einer der schwersten Phasen ihres Lebens. Ein schön und individuell gestaltetes Grab ist für viele Angehörige eine wichtige Anlaufstelle im Trauerprozess. Die Friedhofsgärtner sind hier die richtigen Ansprechpartner, denn sie verfügen über das notwendige Geschick und das fachliche Know-how. In Absprache mit dem Auftraggeber pflegen die Profis auch auf Dauer die letzte Ruhestätte. Sei es die wechselnde Bepflanzung im Jahresverlauf, das regelmäßige Gießen oder das Entfernen von Unkraut: Diese und viele weitere Dienstleistungen lassen sich alle mit einer Friedhofsgärtnerei vereinbaren.
Aktiv auf dem Friedhof
Damit Kinder und Jugendliche den Beruf eines Friedhofsgärtners kennenlernen und mit dem Friedhof als Ort vertrauter werden, bieten viele Friedhofsgärtner regelmäßig Aktionen an. Dazu gehören spezielle Führungen über den Friedhof, aber auch erlebbare Bildungsangebote für Kinder. Auf dem Duisburger Friedhof in Trompet beispielsweise gibt es einen sogenannten Insektenfriedhof. Hier beerdigen Kinder regelmäßig Schokoladenkäfer und lernen Beerdigungszeremonien kennen. Aus Naturmaterialien werden kleine Gräber gestaltet.
Weitere Informationen gibt es hier: www.grabpflege.de