Frühlings Erwachen
In seinem Stück Frühlings Erwachen zeichnet Frank Wedekind den Weg von vier Jugendlichen ins Erwachsensein nach und bringt die Seelenqual der Schüler zum Ausdruck, die zwischen wilhelminischen Erziehungsmethoden und ihrem Drang nach Freiheit und Selbstbestimmung zerrieben werden. Wedekind klagt in Frühlings Erwachen insbesondere die bigotte Moral der Eltern an, die so sehr darum bemüht sind, die erwachende Sexualität ihrer Kinder zu unterdrücken, dass sie genau das Gegenteil erreichen: Am Ende des Stückes sind zwei der Jugendlichen tot. Das Pfalztheater Kaiserslautern zeigt nun in Koproduktion mit den Pfalzbau Bühnen am Freitag, 8.1. und am Samstag, 9.1.2016, jeweils um 19.30 Uhr sowie am Montag, 11.1.2016 um 11.00 Uhr die Kindertragödie in der Neuinszenierung von Alexander Schilling.
Frau Bergmann hat ihre pubertierende Tochter Wendla nie aufgeklärt. Als Wendla vom gleichaltrigen Melchior schwanger wird, denkt sie deshalb zunächst, sie sei krank. Ihre Mutter besteht auf einer Abtreibung, an deren Folgen Wendla stirbt. Melchior, von einer liberal-fortschrittlichen Mutter aufgezogen, hat auf die Bitte seines Freundes Moritz Stiefel einen „Aufklärungsbericht“ verfasst – ausführlich und illustriert. Als Moritz Selbstmord begeht, weil er die Versetzung in die nächste Klasse nicht schafft, schieben die Erwachsene jede Verantwortung von sich und das Lehrerkollegium beschuldigt Melchior, für Moritz‘ Freitod verantwortlich zu sein. Dieser trägt sich nun selbst mit Selbstmordgedanken, doch auf dem Friedhof trifft er einen mysteriösen Herrn, der ihn zum Leben verführen will.
Das Ensemble des Pfalztheaters Kaiserslautern transportiert das Lebensgefühl der Jugendlichen überzeugend, allen voran Nele Sommer als Wendla und Harry Schäfer in der Rolle des Melchior. Die Ausstattung zur Aufführung schuf Julia Scholz.
Preise 33 € / 28 € / 23 € / 18 €; 11 Uhr: Einheitspreis 11 €