13.05.2023
Die Generalsanierung der Mannheimer Feuerwache Nord ist beendet. Nach einer Feierstunde mit allen Projektbeteiligten beginnt auf der Wache nach fast sechsjähriger Bauzeit wieder der lang ersehnte Alltagsbetrieb. Die Gesamtkosten für die Sanierung belaufen sich auf 25 Mio. Euro. Umbau und Generalsanierung erfolgten im laufenden Betrieb.
„Die Zahl der Feuerwehreinsätze in Mannheim ist in den vergangenen zehn Jahren um 60 Prozent gestiegen. Um das bewältigen zu können, benötigt die Feuerwehr nicht nur gut ausgebildete Einsatzkräfte, sondern auch entsprechende Technik und passende Räumlichkeiten. Diese Baumaßnahme ist eine weitere wichtige Investition in die Sicherheit der Mannheimer Bevölkerung, nicht nur im Norden der Stadt, und sie hat der Berufsfeuerwehr die Arbeitsbedingungen verschafft, die sie zur Bewältigung ihrer anspruchsvollen Aufgaben braucht. Mein Dank gilt allen Projektbeteiligten, insbesondere aber den Einsatzkräften der Wache Nord, die es allen Widrigkeiten zum Trotz geschafft haben, aus einer Baustelle heraus ihren eigentlichen Aufgaben nachzugehen“, sagt Mannheims Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz.
„Die Umbauarbeiten an diesem wichtigen Wachstandort haben wir quasi ‚am offenen Herzen‘ durchgeführt. Diese Entscheidung hatten wir damals gefällt, da die Wache eine zentrale Bedeutung für den Brandschutz in unserer Stadt hat. Die Arbeiten haben allen Beteiligten sehr viel abverlangt und würden wir nach dieser Erfahrung so auch nicht nochmal durchführen. Umso bemerkens- und lobenswerter ist der Einsatz jedes Einzelnen, der hier während dieser herausfordernden Zeit Dienst geleitet hat“, so Erster Bürgermeister und Feuerwehrdezernent Christian Specht.
Eine nicht vorhersehbare Asbestsanierung, die Corona-Pandemie, damit verbundene Lieferschwierigkeiten – all das hatte letztlich dazu geführt, dass das Projekt nicht wie ursprünglich geplant Ende 2019 beendet werden konnte.
„Im Ergebnis haben wir mit der Feuerwache Nord nun, nur wenige Jahre nach dem Neubau unserer Hauptfeuerwache, einen zweiten hochmodernen Wachstandort auf dem aktuellen Stand der Technik, der unter anderem mit einem Hygienekonzept ausgestattet ist, das bundesweit als vorbildlich anerkannt wird. Ich denke, man darf, und sicher nicht nur wegen des Hygienekonzepts, von einem Vorzeigeobjekt sprechen, das jedoch auch erforderlich ist, um die Sicherheit in Mannheim auf dem gewohnt hohen Niveau zu halten“, betont Specht.
Das Hygienekonzept beinhaltet die sogenannte „Schwarz-Weiß-Trennung“: Durch den Umbau des Gebäudes ist es nun möglich, dass bei einem Einsatz möglicherweise verschmutzte Kleidung noch vor dem Aufenthaltsbereich der Wäscherei zugeführt werden kann.
Äußerlich hat sich das Gebäude vom Waschbetonlook der 70er Jahre gelöst. Die wesentlichen Änderungen erfolgten jedoch im Inneren. So wurden beispielswiese die Ruheräume für die Einsatzkräfte modernisiert und dabei gleichzeitig die Laufwege zu den Fahrzeugen im Einsatzfall optimiert.
„Wir benötigen diese Wache. Sie ist eine feste Größe für den Schutz des Mannheimer Nordens und zudem noch Heimat für eine Abteilung der Freiwilligen Feuerwehr. Und auch wenn die Umstände einige Nerven strapaziert haben, so konnten wir doch wertvolle Erkenntnisse gewinnen. Wir arbeiten ja derzeit am Brandschutzbedarfsplan und dabei geht es auch um mögliche weitere Standorte. Was wir hier gelernt haben, das fließt in den Brandschutzbedarfsplan ein. Unabhängig davon gilt mein Dank allen, die dieses Projekt zum Abschluss gebracht haben“, so Thomas Näther, Amtsleiter der Feuerwehr Mannheim. Die Wache Nord wurde im Jahr 1974 errichtet.
Sie ist eine von drei Wachen der Mannheimer Berufsfeuerwehr. Hier sind die Höhenrettungs- und die Kraneinsatzgruppe stationiert und auch die KFZ-Werkstatt der Feuerwehr ist auf der Wache Nord untergebracht. Das Gebäude ist zugleich Standort der Freiwilligen Feuerwehr, Abteilung Nord.
Am 13. Mai haben die Mannheimer Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, bei einem Tag der offenen Tür die grunderneuerte Wache zu besichtigen. Fahrzeugbesichtigungen und Vorführungen runden das Programm ab. Organisiert wird dieser Tag gemeinsam von Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr.