friedliches Zusammenleben in der Stadt

 K1024 gesprach vereine

Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz appelliert an die Verantwortung der Vereine für ein Vereine wollen sich über eine gemeinsame Erklärung verständigen
 
Als unmittelbare Reaktion auf die Kundgebungen in Mannheim am Wochenende, in deren Verlauf es zu Provokationen und tätlichen Auseinandersetzungen kam, suchte Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz am Mittwoch das direkte Gespräch mit kurdischen und türkischen Vereinen aus Mannheim und der Region.
 
Gegenüber den rund 40 Vertreterinnen und Vertretern von 20 Kultur-, Unternehmer-, Sport- und politischen Vereinen kurdischer und türkischer Prägung machte Dr. Kurz deutlich, dass von ihm keine öffentliche Parteinahme in einem im Ausland eskalierenden und in der Bevölkerung sehr unterschiedlich wahrgenommenem Konflikt zu erwarten sei.
 
„Als Oberbürgermeister für alle Mannheimerinnen und Mannheimer ist mein oberstes Ziel die Wahrung des inneren Friedens in der Stadt. Wir waren uns immer einig, dass eine Übertragung von Konflikten aus den Heimatländern nach Mannheim unsere gemeinsamen Bemühungen eines gelingenden Zusammenlebens gefährden. Daran muss sich konkretes Handeln orientieren“, sagte das Stadtoberhaupt und verwies auf die gemeinsam zu tragende Verantwortung.
 
Aus einer Stadt, die sich ausdrücklich für Dialog und die Akzeptanz von Vielfalt einsetze, sei vielmehr ein deutliches Signal gegen Hass, Hetze und Gewalt zu senden. Der Oberbürgermeister appellierte an dieser Stelle an die Verantwortung der Vereine, sich deutlich gegen jede Form der Gewalt und der Herabwürdigung von Menschen zu positionieren und im Rahmen ihrer Einflussmöglichkeiten – gerade auch in den Sozialen Medien - jedem Aufruf zu Hass und Gewalt sowie Beleidigungen und Provokationen aktiv entgegenzutreten.
 
In der Beurteilung des Türkeikonfliktes hoch kontrovers, zeigten sich die anwesenden Vertreter in ihrer ausdrücklichen Ablehnung von Gewalt einig und bekräftigten gegenüber dem Oberbürgermeister ihre gemeinsame Verantwortungsbereitschaft. Es wurde verabredet, diesbezüglich eine gemeinsame Erklärung der Vereine und der Stadt abzustimmen.
 
In diesem Zusammenhang thematisierte der Oberbürgermeister auch die Wirkung der erfolgten Kundgebungen auf die breite Öffentlichkeit, die mit Unverständnis aber auch mit Irritation und Angst auf die Auseinandersetzungen reagiert hat.
 
Der Oberbürgermeister dankte allen Teilnehmenden dafür, dass - trotz der kurzfristigen Einladung und höchst unterschiedlicher Positionen – fast alle eingeladenen Vereine der Einladung gefolgt waren. Die Veranstaltung zeige Bereitschaft zu einem konstruktiven Dialog mit Blick auf das Zusammenleben in Mannheim. Die Vereine ihrerseits begrüßten ausdrücklich, dass der Oberbürgermeister die Initiative zu diesem gemeinsamen Gespräch ergriffen hatte. Mehrere Vereine zeigten ein deutliches Interesse, einen Verständigungsprozess zwischen den beiden Lagern weiter voranzubringen.
 
Erste Ideen hierfür wurden bereits im Rahmen des gestrigen Gesprächs entwickelt. Die Stadt Mannheim wird deshalb in einigen Wochen zu einer weiteren Gesprächsrunde einladen.