15. Gipfeltreffen der Weltmarktführer in Schwäbisch Hall vom 4. bis 6. Februar 2025

15. Gipfeltreffen der Weltmarktführer in Schwäbisch Hall vom 4. bis 6. Februar 2025

In Schwäbisch Hall fand vom 4. bis 6. Februar 2025 das Gipfeltreffen der Weltmarktführer statt. Unter dem Motto „von den Besten lernen“ nahmen tatsächliche und potentielle Weltmarktführerunternehmen sowie Berater und politische Entscheider teil. Das Treffen, das bundesweit als größtes gilt, vernetzt Macher und Vordenker der Branche mit Hidden Champions und Vertretern aus Politik und Wirtschaft, Vertreter herausragender Unternehmen, die bereits Weltmarktführer sind, mit Future Champions, Mittelstandsunternehmen und Start Up's. Im Zentrum steht, wie man Weltmarktführer wird und vor allem auch bleibt.

Ausgerichtet wird das Gipfeltreffen von der Akademie Deutscher Weltmarktführer und ihrem Inhaber Dr. Walter Döring, der von 1996 bis 2004 baden-württembergischer Wirtschaftsminister war sowie der„Wirtschaftswoche“, unterstützt von der Firma Würth.

Hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus Unternehmen, Politik und Wissenschaft diskutierten diese Fragen: „Welche Technologien, insbesondere Künstliche Intelligenz, verschaffen uns in Zukunft einen Vorsprung? Wie bleiben unsere Hidden Champions wettbewerbsfähig? Woher kommen heute die Fachkräfte, die wir morgen brauchen? Kann sich Europa zwischen den USA und China auf Dauer behaupten? Wie schaffen es Unternehmen, Nachhaltigkeit gewinnbringend in ihre Geschäftsmodelle zu integrieren?“

In Gesprächen und Vorträgen zeigten sie Strategien, Innovationen und Lösungsmöglichkeiten auf wie die Anpassungsfähigkeit und Resilienz gesteigert werden können, um von den USA und China unabhängiger zu werden, CO2-Emissionen gesenkt, neue Märkte erschlossen und Fachkräfte langfristig gebunden werden können, wie eine zuverlässige und grüne Energieversorgung aussehen könnte, wie künstliche Intelligenz Innovationssprünge ermöglichen und Deutschland wieder ein attraktiver Wirtschaftsstandort werden könnte.

Bereits vorab hatte Horst von Buttlar, Chefredakteur der WirtschaftsWoche ein Grußwort unter der Überschrift „Deutschland braucht mehr Zuversicht!“ verfasst. Ein optimistischer Blick in die Zukunft falle derzeit zwar nicht leicht, aber den Problemen, den geopolitischen Spannungen, hohen Energiepreisen und immer neuen Vorgaben und Vorhaben der EU stünden auch zahlreiche Stärken gegenüber: „Unsere Innovationscluster sind herausragend, wir haben gut ausgebildete Fachkräfte, mutige Unternehmer und sind bei vielen Innovationen und Patenten noch Weltspitze.“ Beim Gipfeltreffen der Weltmarktführer schrieb er, wolle man „Lösungen finden, statt nur Krisen heraufbeschwören; wir wollen Best Cases und Innovationen kennenlernen, statt nur die Bürokratie geißeln. Wir wollen Ideen diskutieren, die in die Zukunft weisen – und nicht die Versäumnisse der Vergangenheit wälzen.“

Die traditionelle „Highlight Session“ erwartete die Gäste des 15. Gipfeltreffens der Weltmarktführer am Abend des 5. Februar 2025 im CARMEN WÜRTH FORUM in Künzelsau-Gaisbach, ein ganz besonderes Glanzlicht.

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 (Carmen Würth Forum)

Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth, Ehrenvorsitzender des Stiftungsaufsichtsrats der Würth-Gruppe sprach ein Grußwort, für das er viel Applaus, auch Zwischenapplaus und Standing Ovations erhielt. Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth, der inzwischen auf sein 75-jähriges Berufsjubiläum zurückblicken kann, hieß die Gäste herzlich willkommen und sagte ein wenig augenzwinkernd, er berichte angesichts der gegenwärtigen weltpolitischen Situation „aus der guten alten Zeit“. Er schaute zurück auf das Jahr 1945, als die Amerikaner in Künzelsau einzogen und er im väterlichen Schraubenhandel, als 10-jähriger Bub, nach der Schule Pakete packte, während die Klassenkameraden zum Kocherfreibad gingen. Schmunzelnd erwähnte er, den Begriff Kinderarbeit habe es damals noch nicht gegeben. Er habe die Lehre beim Vater gemacht und mit 14 Jahren habe der Vater ihn von der Schule genommen und in den fünf Jahren, die er mit seinem Vater zusammen gearbeitet habe, habe dieser ihm ein „unglaubliches Wissen“ mitgegeben. Dem Leitsatz seines Vaters „Qualität schlägt Preis“ sei er gefolgt. Mit 19 Jahren, nach dem Tod des Vaters 1954, führte er den Betrieb, der heute in 80 Ländern und mit 400 Gesellschaften tätig ist, mit zwei Mitarbeitern weiter. Bereits sein erster Jahresumsatz sei 20 % höher als der letzte des Vaters gewesen. Bezogen auf die aktuelle wirtschaftliche Situation des Unternehmens sagte Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth, ginge er in die nächsten Monate mit einem verhaltenen, kleinen Optimismus, sprach von einem positiven Gefühl. In seinen 75 Berufsjahren habe er mehrere Krisen erlebt und berichtete, dass es immer wieder ein positives Ereignis gegeben hatte, das Anlass zu Optimismus gegeben habe.
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 (Prof. Würth)

Dem folgte als weiterer Glanzpunkt ein Konzert der Würth Philharmoniker, das vom Publikum mit begeistertem Applaus bedacht wurde.

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Danach sprach Maja Brankovic, stellvertretende Chefredakteurin der WirtschaftsWoche mit der deutschen Schriftstellerin und Juristin Juli Zeh über die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen und mögliche Lösungsansätze.

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Juli Zeh erinnerte angesichts der aktuellen Krisen daran, dass wir durch erhebliche Höhen und Tiefen gegangen seien seit dem Zweiten Weltkrieg. Es sei jetzt „nicht die schlimmste Epoche aller Zeiten“ und sie „glaube, dass Fortschritt und eine Verbesserung immer möglich sind“. „Das ist keine Naturgewalt, wir können das auch anders machen“, „Wir haben das Paradies nicht verlassen“. Man müsse aufpassen mit den Diagnosen, schon in der Diagnose läge eine Behauptung, die man immer wieder mal überprüfen müsse. Sie sehe es kritisch, wie wir öffentlich medial kommunizieren, nicht nur in den sozialen Medien, auch bei Zeitungen und Fernsehen. Es gebe „starke Schlagzeilen“, sagte Juli Zeh, gebrauchte auch das Wort „Gehirnwäsche“, gab aber zu bedenken, nicht alle im Land seien Apokalyptiker. Kritisch sah sie auch ein „Hinpädagogisieren, das zu verstehen, was man ohnehin schon beschlossen hat“, das sei nicht die Grundidee unserer Gesellschaft. Sie sprach sich zudem für mehr sachliche Information aus, Medienmacher sollten „nicht als Influencer in der Meinungslandschaft“ agieren, sondern Informationsgrundlagen bieten und Kommentare davon deutlich unterscheiden. Für die Wirtschaft müssten bestimmte Bedingungen geschaffen sein und hier wünschte sich Juli Zeh mehr Orientierung an der Sache, sachliches Arbeiten. In Bezug auf ihre Heimatregion Brandenburg sah Juli Zeh Handlungsbedarf im Bereich der Bürokratie und bei der Bildung, wenn kompetente Menschen ausgebildet werden sollen und die „Idee vom besseren Leben“ lebendig gehalten werden solle sowie beim Ausbau der Infrastruktur im ländlichen Raum, (wo man mit dem Bus „genau nirgendwo“ hinfahren könne, aber gesagt bekomme, dass Autofahren ein Problem sei), dies würde beitragen zur Verbesserung der Lebensverhältnisse.

DR1402255 5 (Juli Zeh)

Diana Rasch und Elisabeth Rasch